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Meinung

Gastbeitrag zur Klimazukunft
Unsere Lebensgrundlage steht auf dem Spiel

«Auf in die klimagerechte Zukunft»: Klimaaktivisten protestieren mit einer aufblasbaren Weltkugel in Bern.
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In seinem Beitrag «Die Klimajugend und die Steinzeit-Grünen» macht SVP-Präsident Marco Chiesa Stimmung für die Weiterführung der klimapolitischen Blockadepolitik. Chiesa gibt vor, dass die Erneuerbaren der Grund für die derzeitige Energiekrise sind.

In Wirklichkeit sind die massive Abhängigkeit von russischem Gas und die Fehleranfälligkeit französischer AKW schuld an der aktuellen Lage. Solaranlagen und Windkraftwerke liefern auch Strom, wenn die kühlenden Flüsse austrocknen oder ein Diktator den Gashahn zudreht. Die Klima- und die Energiekrise haben den gleichen Ursprung: Jahrzehntelang hat die bürgerliche Politik eine rasche Energiewende torpediert.

«Highway zur Klimahölle»

Nun finden wir uns in einer Welt wieder, in der der UNO-Generalsekretär von einem «Highway zur Klimahölle» warnt. Mit ihrer Sympathie für autoritäre Erdölstaaten und den zahlreichen Öl- und Autolobbyisten in ihren Reihen hat die SVP keinen Grund, von ihrer klimazerstörenden Position abzuweichen. Der Rest der Menschheit hat aber sehr wohl ein Interesse daran, dass sich die Politik endlich an den physikalischen Gesetzen orientiert.

Das Jahr 2022 war geprägt von beispiellosen Naturkatastrophen. In Pakistan steht seit Monaten ein Drittel des Landes unter Wasser, 33 Millionen Menschen verloren ihr Zuhause, Tausende starben. Doch auch in der Schweiz litten wir monatelang unter der Hitze, besonders ältere Menschen, Bauern und Büezer wie die streikenden Bauarbeiter bekamen diese stark zu spüren. Gleichzeitig tobt in der Ukraine ein brutaler Krieg, während viele nicht mehr wissen, wie sie ihre Rechnungen noch bezahlen sollen.

Der Klimastreik hat bereits vor zwei Jahren einen detaillierten Plan mit Wissenschaftlern und Experten ausgearbeitet, welcher wirksame Massnahmen gegen Inflation, Energie- und Klimakrise beinhaltet. Die gesprochenen Gelder des Gegenvorschlags der Gletscherinitiative sind eine immanent wichtige Unterstützung zur richtigen Zeit. Sie beschleunigen den Ersatz fossiler Heizsysteme. Doch dies wird nicht reichen. Es braucht eine Solar- und Windoffensive auf bereits versiegelten Flächen.

Wir können uns die ewige Blockadepolitik der SVP nicht mehr leisten.

Diese Bemühungen ergeben nur Sinn, wenn gleichzeitig weniger fossile Brennstoffe verbraucht werden. Eine Studie des Bundes kam kürzlich zum Schluss, dass in diesem Winter genügend Strom zur Verfügung stehen sollte. Darum fordert der Klimastreik einen sofortigen Baustopp des lärmenden und gesundheitsschädlichen Ölkraftwerks in Birr. Ausserdem sollte nebst diesen Anstrengungen im Energiebereich auch eine Übergewinnsteuer für Kriegsprofiteure wie Glencore erhoben werden. Spanien finanziert mit diesen Geldern einen kostenfreien öffentlichen Verkehr für alle. Diese Massnahme sowie das ähnlich ausgestaltete 9-Euro-Ticket in Deutschland sind ein Riesenerfolg. Der Geldbeutel wird entlastet und die Emissionen sinken.

Wir können uns die ewige Blockadepolitik der SVP nicht mehr leisten. Unsere Lebensgrundlage steht auf dem Spiel. Die Schweiz muss sich endlich von der fossilen Vergangenheit verabschieden und in die klimagerechte Zukunft aufbrechen.

Jonas Kampus ist Wirtschaftsstudent, hat am Klima-Aktionsplan mitgearbeitet und engagiert sich im Klimastreik.