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Neuregelung der US-Regierung
Universitäten gehen gegen mögliche Ausweisung von Studenten vor

Studenten versammeln sich auf der Treppe vor der Memorial Churchauf dem Campus der Harvard Universität.
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Die US-Eliteuniversitäten Harvard und MIT gehen juristisch gegen eine Regelung der Regierung von US-Präsident Donald Trump vor, die zur Ausweisung ausländischer Studenten führen könnte. Die beiden Hochschulen hätten beim Bundesgericht in Boston den Erlass einer einstweiligen Verfügung beantragt, teilte die Universität Harvard im Bostoner Vorort Cambridge am Mittwoch mit.

Harvards Präsident Lawrence Bacow kritisierte, die Regelung erwecke den Eindruck, als wolle die Trump-Regierung Druck auf Universitäten ausüben, die Lehrsäle ohne Rücksicht auf Gesundheitsbedenken wieder zu öffnen.

Studienanfänger erhalten kein Visum mehr

Die US-Einwanderungsbehörde ICE hatte am Montag mitgeteilt, ausländische Studierende an US-Universitäten, die im Wintersemester wegen des Coronavirus ausschliesslich Online-Kurse anbieten, müssten das Land verlassen oder an Hochschulen mit persönlichen Vorlesungen wechseln. Ausländern, die ihr Studium an einer von Herbst an ausschliesslich online lehrenden Hochschule aufnehmen wollten, werde kein Visum ausgestellt. Die Einreise ins Land werde ihnen nicht gestattet.

Betroffen von der Neuregelung sind Studierende, die ein F-1-Studentenvisum besitzen oder beantragen wollen. Sie gilt aber laut ICE auch für Kursteilnehmer an nicht-akademischen beruflichen Bildungseinrichtungen wie etwa Flugschulen (M-1-Visum). Die Behörde teilte mit, damit werde eine wegen der Ausbreitung des Virus für das vergangene Sommersemester geschaffene Ausnahmeregelung modifiziert. Diese habe wegen der Ausbreitung des Coronavirus mehr Online-Kurse erlaubt, als eigentlich für Ausländer gestattet sind.

Studenten räumen auf dem Campus der Universität Harvard zu Beginn der Corona-Krise ihre Zimmer. (12. März 2020)

Tausende Studenten betroffen

Der Sender «CNN» berichtete, Tausende ausländische Studenten an Universitäten oder Teilnehmer an beruflichen Trainingsprogrammen könnten betroffen sein. Unter anderem hatte die US-amerikanische Elite-Universität Harvard am Montag angekündigt, wegen des Coronavirus im Wintersemester alle Vorlesungen online abzuhalten. Von den Bachelor-Studierenden, die auf dem Campus wohnen, dürften rund 40 Prozent wieder in die Wohnheime und Burschenschaften einziehen, erklärte die Hochschule im Bostoner Vorort Cambridge. Die sonst üblichen doppelt belegten Zimmer solle es dabei nicht mehr geben.

Auch an der zwischen New York und Philadelphia gelegenen Universität Princeton werde «der meiste Unterricht» online stattfinden, hiess es am Montag. Auch dort soll nur der Hälfte der Bachelor-Studierenden erlaubt werden, wieder in Wohnheime auf dem Campus zu ziehen.

US-Präsident Donald Trump übte daran am Dienstag scharfe Kritik. «Ich denke, dass sie es sich leicht machen, und ich denke, sie sollten sich schämen», sagte Trump. Er dringt auf eine Rückkehr zur Normalität in den USA, obwohl die Coronavirus-Fallzahlen dort weiterhin dramatisch ansteigen.

US-Präsident Donald Trump diskutierte am Dienstag an einem runden Tisch über die Wiedereröffnung der Schulen nach den Sommerferien.

Trump hatte im vergangenen Monat bereits die Aussetzung verschiedener Arbeitsvisa verfügt. Zugleich weitete er den Stopp legaler Einwanderung bis zum Jahresende aus, was im Wesentlichen Ausländer betrifft, die sich um eine Green Card für den dauerhaften Aufenthalt in den Vereinigten Staaten bemühen. Hintergrund für die Verfügung war die hohe Arbeitslosigkeit infolge der Corona-Pandemie in den USA.

SDA