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Trainer Urs Fischer alarmiert
Union-Spieler soll Gegner rassistisch beleidigt haben

Der Leverkusener Nadiem Amiri (links) war nach Spielende aufgelöst, Union-Coach Urs Fischer (rechts) versuchte, ihn zu beruhigen.
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Der Schweizer Trainer Urs Fischer und sein Union Berlin haben auch Bayer Leverkusen besiegt. Doch Rassismus-Vorwürfe haben die Feierstimmung zerstört. Der deutsche Nationalspieler Nadiem Amiri soll der Aussage seines Teamkollegen Jonathan Tah zufolge am Freitagabend bei der 0:1-Niederlage beleidigt worden sein.

«Es gab Diskussionen, und dann ist der Begriff Scheiss-Afghane gefallen», sagte Tah bei DAZN. Die Aussage kam von Union-Spieler Florian Hübner, wie sich später herausstellte. «Das will ich hier mit aller Deutlichkeit sagen, dass das hier nicht hingehört», so Tah. Die Aussage auf dem Platz sei «das Bitterste am ganzen Abend». «Ich hoffe, dass das irgendwie Konsequenzen hat.»

Fischer versucht zu beruhigen

Nach der Partie war zu sehen, dass es Diskussionen zwischen Spielern von Berlin und Leverkusen auf dem Feld gab. Coach Fischer versuchte, auf dem Feld beruhigend auf den aufgebrachten Amiri einzuwirken. Wenn Amiri beleidigt worden sei, entschuldige er sich dafür, betonte der Schweizer.

Er habe es selbst nicht direkt mitbekommen, sondern nur etwas vom «Hörensagen», sagte Fischer. Er habe dabei gehört, dass Wörter gefallen seien, «die nichts auf dem Fussballplatz zu suchen haben. Wir werden das aufarbeiten und darüber sprechen.» Amiri, dessen Eltern in den 80er-Jahren aus Afghanistan nach Deutschland kamen, soll nach dem Spiel aufgelöst in der Kabine gesessen haben.

Urs Fischer will die Angelegenheit sauber aufarbeiten.

Fischer will sich nun ein genaues Bild machen, Gespräche mit seinen Spielern führen. Zur Tagesordnung will man in Berlin-Köpenick jedenfalls nicht übergehen. Diese Reflexion war zuletzt im Profisport beim heiklen Thema Rassismus eher unüblich. «Ich höre von beiden Seiten, dass da Worte gefallen sind. Ich möchte das in Ruhe klären und nicht was erzählen, was ich nicht weiss», betonte der Schweizer.

Für Amiri war die Angelegenheit dann aber noch im Stadion an der Alten Försterei am Samstag erledigt. «Er ist zu mir in die Kabine gekommen. Es sind aus den Emotionen heraus unschöne Worte gefallen, die ihm sehr leid tun. Er hat mir das glaubwürdig versichert, deswegen ist die Sache für mich erledigt», wurde der 24-Jährige am Samstagmorgen von seinem Verein zitiert.

Manager nimmt Hübner in Schutz

Berlins Manager Oliver Ruhnert hat die Rassismus-Vorwürfe derweil zurückgewiesen und seinen Spieler Hübner in Schutz genommen. «Er hat sich so nicht geäussert», sagte Ruhnert in einem digitalen Pressegespräch am Samstag. Dem Verteidiger Rassismus «anzudichten» sei schon alleine wegen der Hautfarbe von dessen Ehefrau «schwierig», fügte Ruhnert an.

Eine Sanktion gegen Hübner durch den Verein werde es nicht geben. Ob Coach Fischer seinen Worten Taten folgen lassen und die Sache intern genauer anschauen wird, bleibt daher offen. Allerdings geht auch der Union-Geschäftsführer davon aus, dass sich der DFB-Kontrollausschuss mit den Ereignissen beschäftigen wird. Schiedsrichter Florian Badstübner habe die Geschehnisse im Spielbericht vermerkt. Dass Amiri die Entschuldigung angenommen hat, kann sich auf ein mögliches Urteil auswirken, nicht aber Ermittlungen als solche verhindern.

Am Samstagmittag kündigte der DFB denn auch eine Untersuchung an.

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SZ/dpa/ebc