AboViktor Orbán mit Schmährede Ungarn schlägt sich auf Moskaus Seite und spricht von «EU-Jihad»
Ungarns Regierung weist Berichte über einen EU-Austritt seines Landes aggressiv zurück. Gleichzeitig prangert Orbán die «wachsende kulturelle Entfremdung» an.
Viktor Orbán kündigte es selbst im ersten Teil seiner wie gewohnt episch langen Rede zur Lage der Nation an: «Lassen Sie uns nicht davor zurückschrecken, harte Worte zu benutzen.» Und das tat er dann am vergangenen Samstag auch. Die Linke verbreite Lügen und Angst und werde dereinst von Gott selbst dafür bestraft werden. Die EU führe einen Heiligen Krieg, einen «Rechtsstaats-Jihad» gegen Ungarn. Und in Brüssel versammelten sich «die Agenten von George Soros, die Judasse, die alles für ihre dreissig Silberlinge» täten.
Regierungsnahe Medien feierten den Auftritt vor ausgewähltem Publikum mit Wortlaut-Zitaten und gewohnter Emphase: «Unsere gemeinsame Leidenschaft ist die Heimat» und «Aufsatteln, vorwärts, nicht zurück». Der Regierungschef habe, anders als die Opposition, eine klare Vision, und seine Gegner hätten bei den anstehenden Wahlen am 3. April keine Chance.