Blick ins ZeitungsarchivAls ein Küsnachter auf den Nachbarsjungen schoss
1924 kam es in Wädenswil zu einem Verkehrsunfall. In Küsnacht wurde im gleichen Jahr nicht nur auf Spatzen geschossen.

Vor 100 Jahren war am Zürichsee so einiges los. Es knallte nicht nur auf den Strassen von Wädenswil, sondern auch in Küsnacht. Dort aber auf eine andere Weise.
Kollision in Wädenswil
Am Nachmittag des 25. November 1924 kam es in Wädenswil zu einem Verkehrsunfall, wie der «Anzeiger des Bezirks Horgen» einige Tage später berichtet. Es «stiessen an der unübersichtlichen Strassenkreuzung (…) 2 Lastautomobile zusammen», erfährt die Leserschaft. Dabei sei das leichtere Auto «mit voller Kraft» in den Hinterwagen des schwereren Lastwagens gefahren. Daraufhin sei das Auto «im Vorderteil gänzlich demoliert» worden. «Ebenso gingen die Scheiben in Scherben.» Der Aufprall sei «derart heftig» gewesen, dass der schwerere Lastwagen Ölflaschen und Kisten verloren habe. Ob es Verletzte gab oder gar Tote, erfährt man nicht.
Schiesserei in Küsnacht
Ungefähr zur gleichen Zeit berichtete die rechtsufrige «Zürichsee-Zeitung» über eine «fahrlässige Schiesserei». Ein 18-Jähriger habe in Küsnacht nach Spatzen geschossen, wobei ihm ein 12 Jahre alter Knabe zugesehen habe, schreibt die Zeitung. Offenbar hatte sich der Schütze an der Anwesenheit des Jungen gestört, denn «plötzlich richtete E. (der Schütze) das geladene Flobertgewehr auf den vor ihm stehenden Knaben.» Dieser sei dabei so erschrocken, dass er mit der Hand an den Gewehrlauf gegriffen habe, worauf ein Schuss gefallen sei und den Jungen im Gesicht getroffen habe.
Es sei noch nicht abgeklärt, «ob H. nicht einen bleibenden Nachteil davonträgt». Abschliessend wird im Artikel die Strafe des 18-Jährigen erwähnt: «E. wurde zu einer Woche Gefängnis verurteilt.» Da er aber jugendlich und geständig sei und zudem einen guten Leumund habe, sei ihm die Strafe «unter Auferlegung einer 4-jährigen Probezeit bedingt erlassen» worden.
Fehler gefunden?Jetzt melden.