Unfall auf dem Weg nach ZürichFlixbus-Unglück bei Leipzig: Drei von vier Opfern identifiziert
Nach dem Busunglück hat die Polizei die Identität von drei der vier Todesopfer bekannt gegeben. Die einzige Schweizerin an Bord wurde nicht verletzt.
Nach dem schweren Busunfall auf der Autobahn A9 bei Leipzig hat die Polizei die Zahl der Toten von fünf auf vier korrigiert. Eine der Polizei zunächst als gestorben gemeldete Person befinde sich in einem lebensbedrohlichen Zustand, teilte die Polizeidirektion Leipzig am späten Mittwochabend mit.
Unter den vier Todesopfern hat es nach Angaben des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten EDA keine Schweizer Staatsangehörigen. Die deutschen Behörden hätten das am Donnerstagmorgen so mitgeteilt, wie ein Sprecher auf Anfrage sagt. An Bord befand sich demnach nur eine schweizerische Staatsangehörige, sie wurde beim Unglück nicht verletzt.
Mittlerweile hat die Polizei die Identität von drei der vier Todesopfer bekannt gegeben. Demnach starben bei dem Unfall eine 47-jährige Polin, eine 20-jährige Indonesierin mit Wohnsitz in Berlin sowie eine 19-Jährige aus Bayern, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Eine weitere an der Unfallstelle verstorbene Frau konnte bislang nicht zweifelsfrei identifiziert werden.
Der Doppelstock-Flixbus war am Mittwochmorgen von der Fahrbahn abgekommen, über den Grünstreifen gerast und auf die Seite gekippt. Die Polizei berichtete von 4 Toten, 6 Schwerverletzten und 29 Menschen mit leichten Verletzungen.
Derzeit steht die Ursachenforschung im Vordergrund. Die Polizei ermittelt derzeit wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Dazu stehen zahlreiche Zeugenbefragungen an, wie die Polizeisprecherin sagte. Auch alle Reisende in dem verunglückten Fernbus sollen befragt werden.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 62-jährigen Busfahrer wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung.
Deutsche Medien berichten über einen möglichen Streit der beiden Fahrer. Eine Zeugin sagte der «Leipziger Volkszeitung», dass die Männer während der Fahrt über die richtige Route gestritten hätten.
Der Bus mit mehr als 50 Passagieren und zwei Fahrern war auf dem Weg von Berlin nach Zürich verunglückt. Um 8 Uhr war er gestartet, gegen 9.45 Uhr passierte der Unfall zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz.
Nach ersten Erkenntnissen war wohl kein anderes Fahrzeug am Unfall beteiligt. Die A9, eine wichtige Nord-Süd-Strecke zwischen Berlin und München, war rund um die Unfallstelle zwölf Stunden gesperrt – bis gegen 21.30 Uhr am Mittwochabend.
DPA/anf
Fehler gefunden?Jetzt melden.