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Ukraine setzt russischen Tanker fest

Vergeltungsaktion? Ein russischer Tanker blockierte Ende 2018 ukrainische Marineboote in der Nähe der Krim. (25. November 2018)
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Neue Spannungen zwischen der Ukraine und Russland: Die ukrainischen Behörden haben an der Donaumündung einen russischen Tanker gestoppt und halten diesen in einem Hafen fest. Das Schiff habe im vergangenen November im Verband mit anderen russischen Schiffen vor der von Russland annektierten Halbinsel Krim an der Beschlagnahme ukrainischer Marineschiffe teilgenommen, teilte der ukrainische Geheimdienst SBU am Donnerstag mit. Nach Angaben aus Moskau dürfen die zehn Mitglieder der Besatzung aus der Ukraine ausreisen.

Der Tanker «Nejma» liegt dem SBU zufolge nun im ukrainischen Hafen von Ismail in der Region Odessa. Er sei dort am Mittwoch in der Donaumündung angekommen. Ermittler des SBU durchsuchten demnach das Schiff, beschlagnahmten «Dokumente» und befragten die Besatzung.

Moskau drohte umgehend mit Konsequenzen. «Wir prüfen, was passiert ist, um angemessene Massnahmen zu ergreifen», sagte ein Sprecher des russischen Aussenministeriums der Nachrichtenagentur AFP. «Sollten Russen als Geiseln gehalten werden, würde dies als schwerste Verletzung internationalen Rechts erachtet, und mit zügigen Konsequenzen würde zu rechnen sein», sagte der Sprecher weiter.

Später erklärte die russische Menschenrechtskommissarin und Delegierte beim Kreml, Tatjana Moskalkowa, dass die zehn russischen Besatzungsmitglieder ohne Anklage wieder aus der Ukraine ausreisen dürfen. Sie würden mit einem Bus zunächst nach Moldawien gebracht. Von dort könnten sie mit einem Flugzeug nach Moskau zurückkehren, sagte Moskalkowa nach Angaben der russischen Agentur Interfax.

Vom Präsidenten in Kiew genehmigt

Nach Angaben des ukrainischen Journalisten und Sicherheitsexperten Juri Butussow fuhr der Tanker für Reparaturarbeiten nach Ismail. Das Schiff habe keine Fracht an Bord gehabt. Die Beschlagnahme sei zuvor durch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj genehmigt worden.

Im November hatte die russische Küstenwache in der Strasse von Kertsch zwischen dem Schwarzen und dem Asowschen Meer drei ukrainische Marineschiffe beschossen und beschlagnahmt. Mehrere ukrainische Marinesoldaten wurden verletzt, 24 Besatzungsmitglieder festgenommen. Der Vorfall hatte den Konflikt zwischen Kiew und Moskau weiter befeuert.

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Die ukrainische Krim-Halbinsel war im März 2014 nach einem umstrittenen Referendum von Russland ins eigene Staatsgebiet eingegliedert worden. Die Regierung in Kiew und der Westen sehen dies als völkerrechtswidrige Annexion an und betrachten die Krim weiter als Teil der Ukraine. Die EU und die USA verhängten wegen der Annexion Sanktionen gegen Moskau.

Vor zwei Wochen hatte sich eine leichte Annäherung der seit der Krim-Annexion und dem Krieg in der Ost-Ukraine verfeindeten Regierungen in Kiew und Moskau angedeutet. Erstmals telefonierten der ukrainische Präsident Selenskyj und Russlands Präsident Wladimir Putin miteinander.

Eine Woche später schlug Selenskyj Russland einen Gefangenenaustausch vor. Menschenrechtskommissarin Moskalkowa wies das Angebot jedoch mit der Begründung zurück, dass der betroffene russische Gefangene, der Journalist Kirilo Wyschinski, einen Austausch ablehne.

AFP/red