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Meinung

Kommentar zur Offensive der Ukraine
Sogar das nutzt der Kreml

This photo released by the acting Governor of Kursk region Alexei Smirnov telegram channel , shows a damaged house after shelling by the Ukrainian side in the city of Sudzha, Kursk region that borders Ukraine, Tuesday, Aug. 6, 2024. Russian officials said Wednesday they were fighting off Ukrainian cross-border raids in a southwestern border province for a second day, as Kyiv officials remained quiet about the scope of the operation. (Governor of Kursk region telegram channel via AP)
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Russlands Krieg fordert Opfer auf russischem Boden, das ist nicht erst seit gestern so. Wer nahe der ukrainischen Grenze wohnt, lebt mit ständigem Raketenalarm, mit provisorischen Schutzhütten in seiner Stadt, mit Todesnachrichten.

In der russischen Region Kursk geht es nun nicht mehr um Drohnenangriffe oder einzelne Raketen. Zum ersten Mal in diesem Krieg ist eine grössere Anzahl ukrainischer Soldaten nach Russland vorgedrungen. Militärisch wird das vermutlich nicht viel ändern. An der Stimmung im Land wohl leider auch nicht.

Die Toten in Belgorod, die Angst in Brjansk: Den meisten Russen erscheinen diese Grenzregionen nicht nur weit weg, sie denken eigentlich nie an sie. Das Staatsfernsehen berichtet zwar sporadisch über die ukrainischen Angriffe, nie aber geht es dabei um russisches Versagen und fast immer um einen angeblichen landesweiten Zusammenhalt. Die Angriffe werden als «Terrorakte» abgetan, nicht begangen von Soldaten, sondern von Verbrechern.

Kommt ein Vergeltungsschlag?

Die Propaganda wirkt überall im Land auf die gleiche Weise: Selbst in den Städten und Dörfern, die beschossen werden, wächst die Kritik am Krieg nicht. Die Menschen fühlen sich zwar alleingelassen. Sie verstehen nicht, warum so selten über ihre Lage berichtet wird, und fragen sich, wo die Verstärkung bleibt. Doch sie sind nicht hörbar im Rest des Landes und deswegen für Machthaber Wladimir Putin kein Thema.

Interessant ist nun, wie die Staatsmedien über den Angriff in Kursk berichten. Sie schenken ihm erstaunlich viel Aufmerksamkeit, obwohl die russische Armee denkbar schlecht aussieht. Der Generalstabschef selbst spricht von tausend ukrainischen Soldaten, die da einfach am Grenzposten vorbeimarschiert sind. Womöglich war die Sache zu gross, als dass man sie hätte totschweigen können. Womöglich möchte Putin sie auch für weitere Veränderungen im Verteidigungsministerium nutzen. Oder aber als Rechtfertigung für einen Vergeltungsschlag.