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Politische Krise im Tschad
Medien melden 19 Tote bei Angriff auf Präsidentenpalast

Ansicht des Präsidentenpalastes in der Hauptstadt N’djamena, Tschad, mit dem Wappen über dem Eingang. Foto vom 18. Juni 2013.
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Die Regierung des zentralafrikanischen Tschad hat nach eigenen Angaben einen Versuch der Destabilisierung des Landes vereitelt.

Gemäss Aussenminister Abderaman Koulamallah, der zugleich Regierungssprecher ist, sollen 24 Bewaffnete in den Präsidentenpalast in der Hauptstadt N’Djamena eingedrungen sein. 18 der Angreifer seien getötet und die übrigen festgenommen worden, sagte er im Fernsehen weiter. Staatschef Mahamat Deby Itno war im Gebäude, als Angreifer dort am Mittwochabend einzudringen versuchten, wie staatliche Medien berichteten.

Ein Wachmann wurde demnach getötet, drei weitere verletzt. Kurz nach den Schüssen, die auch auf in sozialen Medien geteilten Videos zu hören waren, hatte Koulamallah in einem Video am Präsidentenpalast erklärt, die Lage sei nach einem «kleinen Zwischenfall» und «Destabilisierungsversuch» unter Kontrolle.

Der Präsident des Tschad, Mahamat Idriss Deby Itno, nimmt an der Amtseinführungszeremonie des mauretanischen Präsidenten in Nouakchott teil, umgeben von anderen Delegationen.

Der Hintergrund der Angreifer ist nicht bekannt. Nahe der Hauptstadt N’Djamena kämpft Tschads Armee gegen die islamistischen Milizen Boko Haram und Islamischer Staat West Afrika Provinz, die im Grenzgebiet zu Nigeria um den Tschadsee sind. Auch andere Rebellengruppen sind im Land aktiv.

Koulamallah sagte, er glaube nicht an einen Terrorakt. Die Angreifer stammten ihm zufolge aus N’Djamena, hätten keine Kriegswaffen besessen, planlos angegriffen und kleine Flaschen mit Alkohol «und ein wenig Drogen» dabeigehabt.

Der Tschad, der an den Niger angrenzt, liegt im Inneren der Sahelzone am Südrand der Sahara inmitten mehrerer Konfliktstaaten. Für den Westen ist das Land ein wichtiger Partner bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Sudan sowie im Kampf gegen islamistische Terroristen. Seit 2021 wird das Land vom Militärkommandanten Mahamat Idriss Déby Itno regiert, der nach dem Tod seines Vaters, Langzeitherrscher Idriss Déby, die Macht übernahm.

Ende Dezember wurde im Tschad ein neues Parlament gewählt. Doch die Opposition erklärte die Wahl für unglaubwürdig und boykottierte sie. Beobachter gehen davon aus, dass Deby Itno mit der Wahl seine Macht nur weiter zementieren wollte. Die Beteiligung war gering, ein Ergebnis lag bis Donnerstag nicht vor.

DPA/bor