Erstürmung des CapitolsTrump nach eigenen Angaben «Ziel» von Ermittlungen
Der ehemalige US-Präsident hat am Sonntag vom Sonderermittler einen Brief erhalten. Innert vier Tagen muss nun Donald Trump vor einer Grand Jury antraben.

Der frühere US-Präsident Donald Trump ist nach eigenen Angaben «Ziel» von Ermittlungen zur Capitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021 – und könnte damit auch in diesem Fall angeklagt werden. Trump erklärte am Dienstag, er habe am Sonntagabend einen Brief von Sonderermittler Jack Smith erhalten. Smith habe ihm vier Tage Zeit gegeben, vor einer sogenannten Grand Jury zu erscheinen, «was fast immer eine Festnahme und Anklage bedeutet», schrieb der republikanische Präsidentschaftsbewerber.
Smith hatte bereits im Juni eine Anklage gegen Trump in der Geheimdokumentenaffäre erwirkt. Der vom Justizministerium eingesetzte Sonderermittler führt zwei Ermittlungen parallel: Jene zu Geheimdokumenten, die Trump zum Ende seiner Amtszeit Anfang 2021 aus dem Weissen Haus in sein Privatanwesen Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida mitgenommen hatte, und jene zu einer möglichen strafrechtlichen Verantwortung Trumps für die Gewalt vom 6. Januar 2021.
Radikale Trump-Anhänger hatten das Capitol gestürmt, als dort der Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl 2020 zertifiziert werden sollte. Trump hatte seine Anhänger zuvor dazu aufgerufen, zum Capitol zu marschieren und «auf Teufel komm raus» zu kämpfen. In den Wochen zuvor hatte der abgewählte Amtsinhaber behauptet, er sei Opfer von massivem Wahlbetrug geworden – eine vielfach widerlegte Behauptung.

Der Untersuchungsausschuss des Repräsentantenhauses zur Erstürmung des Capitols empfahl der Justiz im vergangenen Dezember, gegen Trump ein Strafverfahren unter anderem wegen Anstiftung oder Beihilfe zu einem Aufstand einzuleiten.
AFP/fal
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