Pence verlangt EntschuldigungTrump nach Dinner mit Kanye West und Antisemiten in Erklärungsnot
Ein Abendessen auf Trumps Anwesen Mar-a-Lago kommt auch in den eigenen Reihen nicht gut an. Sein früherer Vizepräsident Mike Pence fordert gar eine Entschuldigung von Donald Trump.
Der einst als treuer Stellvertreter von US-Präsident Donald Trump bekannte Republikaner Mike Pence hat seinen früheren Chef für ein Abendessen mit Rapper Kanye West kritisiert. Trumps Dinner, bei dem auch der rechtsextreme Nationalist Nick Fuentes dabei war, verlange nach einer öffentlichen Entschuldigung, sagte Pence am Montag (Ortszeit) dem Sender NewsNation. «Ich denke, der Präsident hat ein äusserst schlechtes Urteilsvermögen bewiesen, als er diesen Personen einen Platz am Tisch einräumte.» Sowohl Fuentes als auch West, der sich mittlerweile Ye nennt, sind bekannt dafür, Verschwörungstheorien und antisemitische Parolen zu verbreiten.
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«Es war falsch von Präsident Trump, einem weissen Nationalisten, einem Antisemiten und einem Holocaust-Leugner einen Platz am Tisch zu geben, und ich denke, er sollte sich dafür entschuldigen», sagte Pence. Er glaube zwar nicht, dass Trump ein Antisemit oder Rassist sei – sonst hätte er nicht für ihn gearbeitet. Allerdings sollte Trump die «hasserfüllte Rhetorik» seiner Gäste öffentlich verurteilen.
Weisses Haus verurteilt Treffen
Das Weisse Haus hat den früheren Präsidenten Donald Trump dafür verurteilt, dass er sich in seinem Anwesen in Florida mit einem bekannten weissen Rassisten und dem wegen antisemitischer Äusserungen massiv kritisierten Rapper Kanye West getroffen hat. «Intoleranz, Hass und Antisemitismus haben in Amerika absolut keinen Platz – auch nicht in Mar-a-Lago», sagte der stellvertretende Pressesprecher des Weissen Hauses, Andrews Bates, am Samstag dem Fernsehsender CNN. Die Leugnung des Holocaust sei «widerwärtig und gefährlich» und müsse «entschieden verurteilt werden».
Trump hatte West und Fuentes vergangene Woche in seinem Anwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida empfangen. Als es daraufhin Kritik hagelte, behauptete er, Fuentes nicht gekannt zu haben. Über West schrieb Trump in dem von ihm mitgegründeten Netzwerk Truth Social: «Wie auch immer, wir kamen gut miteinander aus, er äusserte keinen Antisemitismus.»
Der 63-jährige Pence war einst ein loyaler Verbündeter Trumps, distanzierte sich aber zuletzt von seinem ehemaligen Vorgesetzten. Jüngst erklärte er, über eine Präsidentschaftskandidatur nachzudenken und dann auch bereit zu sein, gegen Trump anzutreten. Der 13 Jahre ältere Ex-Präsident hatte vor knapp zwei Wochen erklärt, für die Republikaner 2024 noch einmal ins Rennen um das Weisse Haus gehen zu wollen.
SDA/chk
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