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Coronavirus
Trump droht China mit Konsequenzen

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So schreibt er am Freitag zunächst «Befreit Michigan». Später ergänzte er die Namen der US-Bundesstaaten Virginia und Minnesota. Und er meint: «Das scheinen Demonstranten zu sein, die mich mögen und meine Meinung respektieren.»
Donald Trump betont, alles richtig gemacht zu haben: Der Präsident richtete sich in seiner täglichen Pressekonferenz an die Medien. (18. April 2020)
Trump drohte China mit Konsequenzen, sollte sich erweisen, dass das Virus absichtlich verbreitet wurde: Ein Laboratorium im chinesischen Wuhan, wo die Pandemie ihren Ursprung hat.
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US-Präsident Donald Trump hat in der Corona-Krise erneut schwere Vorwürfe gegen China erhoben. Das neuartige Coronavirus hätte in China gestoppt werden können, bevor es sich über die ganze Welt verbreitete, sagte Trump am Samstagabend (Ortszeit) bei seiner täglichen Pressekonferenz im Weissen Haus. «Das ist nicht geschehen, und die ganze Welt leidet deswegen.» Der Präsident warf der Regierung in Peking deshalb Versäumnisse vor.

Trump sagte: «Die Frage wurde gestellt: ‹Wären Sie wütend auf China?› Die Antwort darauf könnte ein sehr lautes Ja sein. Aber das hängt davon ab: War es ein Fehler, der ausser Kontrolle geriet, oder wurde es absichtlich getan?» In letzterem Fall «sollte es Konsequenzen geben». In jedem Fall hätte die Regierung in Peking US-Experten erlauben müssen, die Vorgänge vor Ort zu untersuchen. «Sie wollten uns nicht dort haben. Ich denke, dass sie beschämt waren. Ich denke, sie wussten, dass es etwas Schlechtes ist.»

Trump zeigte sich überzeugt, dass China und nicht die USA die meisten Todesfälle in der Pandemie zu verzeichnen hätten - das steht im Widerspruch zu Statistiken, die die meisten Opfer in den USA verorten. «Wir sind nicht an erster Stelle, China ist an erster Stelle», betonte der Präsident. «Sie liegen hinsichtlich der Toten weit vor uns, wir liegen nicht einmal nahe aneinander.» An die Adresse der Journalisten sagte er: «Sie wissen das, ich weiss das, sie (die Chinesen) wissen das.» Die Medien berichteten das aber nicht, sagte Trump.

«Glaubt wirklich jemand diesen Zahlen?»

Nach einer Übersicht der Johns Hopkins Universität - die sich allerdings auf Daten aus anderen Quellen stützt - sind in China infolge der Pandemie mehr als 4300 Menschen gestorben. In den USA gibt es demnach inzwischen über 38'000 Todesopfer und damit mehr als in jedem anderen Land der Welt.

Die Koordinatorin der Corona-Arbeitsgruppe des Weissen Hauses, Deborah Birx, sagte bei der Pressekonferenz mit Blick auf die Angaben aus China, diese seien «unrealistisch». Trump sagte: «Glaubt wirklich jemand diesen Zahlen?»

Kritik sei «Hexenjagd»

An der Pressekonferenz lobte er nochmals die Arbeit seiner eigenen Regierung. «Der Rest der Welt schaut auf uns, und sie respektieren, was wir getan haben. Ich weiss, dass niemand anderes hätte tun können, was wir getan haben.» Seine Regierung habe den Bundesstaaten Beatmungsgeräte zur Verfügung gestellt und Krankenhausbetten aufgestockt. Es gebe zudem ausreichend Testkapazitäten, die die Gouverneure nur nicht nutzten.

Mehrere Gouverneure sowohl der Republikaner als auch der Demokraten beklagen weiterhin einen Mangel an flächendeckenden Tests, die Voraussetzung für die von Trump angestrebte schrittweise Wiedereröffnung der Wirtschaft sind.

Trump verglich die Kritik an seiner Regierung in der Krise mit den Russland-Ermittlungen der Bundespolizei FBI, bei denen es darum ging, ob sein Wahlkampfteam Geheimabsprachen mit Russland getroffen hatte. Die Ermittler fanden in ihrem im vergangenen Jahr vorgestellten Bericht keine Beweise dafür. «Das sollte keine parteiische Hexenjagd wie die Russland-Hexenjagd sein», sagte Trump am Samstagabend. (roy/sda)