Wahlkampfauftritt des Ex-Präsidenten Trump begeistert Satiriker mit Hai-Rede
Als der Teleprompter ausfiel, begann Donald Trump in Las Vegas über Raubfische, Batterien und Elektroschocks zu sprechen. Sein Auftritt gilt schon jetzt als legendär.

Wenn es um Donald Trump und die Haie geht, dann sollte man zunächst die Geschichte mit Stormy Daniels kennen. 2018 schilderte der ehemalige Pornostar dem US-Klatschmagazin «In Touch Weekly», wie sie Trump Jahre zuvor im Hotel besuchte und der sich gerade die Sendung «Shark Week» ansah. «Er ist besessen von Haien», berichtete sie, Trump habe Angst vor Haien.
Vermutlich steigt Trump deshalb auch an seinem 78. Geburtstag am Freitag nicht ins Meer, das ihm im Strandpalast Mar-a-Lago türkisblau zu Füssen liegt. Vor Floridas Küste schwimmen Bullenhaie, Tigerhaie und so weiter. Ganz vereinzelt, wirklich sehr selten, beissen sie. In der Gegend bei Palm Beach wurde auch mal ein Weisser Hai gesichtet.
Trump will ins Weisse Haus. Die Panik vor der Rückenflosse und all den Zähnen teilt er mit vielen Menschen, wobei Trumps Comeback als deutlich wahrscheinlicher gilt als ein Haibiss. Weniger bekannt war bis zuletzt, dass dieser Mann Haie noch mehr fürchtet als Batterien und Elektroschock. Haie und Batterien?
Die Wahl zwischen Raubfischen und Elektrobooten
Bei einer Wahlkampfrede in Las Vegas beschwerte sich der voraussichtliche republikanische Präsidentschaftskandidat kürzlich erst über einen ausgefallenen Teleprompter und überraschte dann sein Publikum mit dieser Versuchsanordnung. Trump fragte, was passieren würde, wenn er auf einem Elektroboot sitzen, dieses wegen seiner schweren Batterie sinken würde und ein Hai in der Nähe sei. Dazu wäre anzumerken, dass er Elektromotoren hasst und unter anderem aus der Ölindustrie mit Geld zugeschüttet wird, aber das macht den Fall nicht weniger verwirrend.
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Er habe sich bei einem erfahrenen Seemann erkundigt, was zu tun wäre, erzählte Trump. «Bleibe ich oben auf dem Boot und bekomme einen Stromschlag, oder springe ich zum Hai und bekomme keinen Stromschlag? Ich kann Ihnen sagen, dass er die Antwort nicht kannte.» Wer kennt sie nicht, diese Zweifel, ob man sich besser für den Hai oder den Strom entscheidet. Kurze Zwischenfrage: Bekäme der Hai keinen Schlag, wenn das Boot mit der fiesen Batterie unterginge?
Eventuell hatten selbst Trump-Fans Mühe, ihrem Idol zu folgen. Zumal Las Vegas zwar ein Aquarium mit Haien besitzt, aber in der Wüste liegt. Bei Trumps Auftritt hatte es um die 38 Grad, das wäre eine mögliche Erklärung für sein Delirium. Die Wahl zwischen Raubfischen und Elektrobooten könnte die Wählerschaft überfordern. Da ist ja schon bald die Wahl zwischen diesem verurteilten Immobilienhai und dem Präsidenten Joe Biden, von dem keine Hai-Phobie bekannt ist, aber Sympathie für grüne Energie.
«Ich würde mich jedes Mal für den Stromschlag entscheiden»
Satiriker sind begeistert. «Wie lange wird der schwache Joe Biden die ernste Bedrohung durch Haie und Elektroboote ignorieren?», fragt die Zeitung «USA Today». «Kümmert sich Biden überhaupt um patriotische Amerikaner wie uns?» Noch dazu stellte Trump in seinem jetzt schon legendären Vortrag fest, dass es immer mehr Hai-Attacken gebe. Daran müssen Bidens Demokraten genauso schuld sein wie an den Elektrobooten.
Das Florida-Museum gab vor ein paar Monaten allerdings bekannt, dass die weltweite Zahl der nicht provozierten Angriffe 2023 bei 69 gelegen habe, nur leicht über dem Fünf-Jahres-Schnitt von 63. In den USA seien es 36 gewesen, 16 davon vor den Ufern des Sunshine State und Shark-Hotspots Florida, also bei Trump vor der Tür, je ein tödlicher vor Kalifornien und Hawaii, demokratische Reviere.
Bisher hatte niemand Haie mit elektrisch angetriebenen Schiffen verglichen, soweit man weiss. «Ist Donald Trump okay?», rätselt die «Washington Post» und erinnert auch daran, dass sich Trump mal als Besucher auf einem französischen Soldatenfriedhof gesehen, diesen jedoch nie betreten habe.
Solch Fantasie hat Biden nicht, auch wenn er sich vereinzelt verspricht. Die Frage nach dem Hai, dem Boot und der Batterie sei gut, fand Trump, der Wahlkämpfer und Hai-Elektroniker. Er denke, es fliesse dann «eine Menge Strom durch das Wasser». Was Trump tun würde in diesem ja absolut jederzeit vorstellbaren Moment? «Ich würde mich jedes Mal für einen Stromschlag entscheiden. Ich werde mich dem Hai nicht nähern. Also werden wir das abschaffen (die Batterieantriebe), und zwar für Boote und für Lastwagen.»
Noch Fragen? Keine E-Boote und keine E-Lastwagen mehr unter einem Präsidenten Trump. Wegen der Haie. Und falls die Dieseljacht oder der Monstertruck mal nicht anspringen, dann hilft garantiert ein Hieb mit dem Hammerhai.
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