Baustelle und EintrittsgebührZugang zum Trevi-Brunnen in Rom wird eingeschränkt
Rom putzt sich für das Heilige Jahr 2025 heraus. Der berühmteste Brunnen ist bis Ende Jahr gesperrt – danach könnte es eine Eintrittsgebühr geben.
Wer derzeit die italienische Hauptstadt besucht, sieht vor allem Gerüste und Absperrungen. Wenige Monate vor Beginn des Heiligen Jahres 2025 mehren sich die Baustellen in Rom. Nun kommt eine weitere dazu: Der Trevi-Brunnen in der Innenstadt muss ausserordentlichen Restaurierungsarbeiten unterzogen werden. Dafür wurde der gesamte untere Bereich am Wasserbecken des berühmtesten Brunnens abgesperrt.
Zwar ist der Zugang zur vorgelagerten Piazza noch immer möglich. Doch nun versperren orangefarbene Flatterabsperrungen den Zugang zum Wasser. Damit Besucher trotzdem einen Blick auf den Brunnen haben können, ist während der Instandhaltungsmassnahmen die Errichtung eines hufeisenförmigen Stegs über dem Wasserbecken geplant. Dieser soll nach den Worten von Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri innerhalb eines Monats fertig sein.
In kleinen Gruppen werden die Besucher den Trevi-Brunnen dann über den Steg aus einer «ungewöhnlichen Perspektive» aus der Nähe betrachten können, so Gualtieri. Der Steg soll auch die Möglichkeit bieten, neue Daten über Besucherzahlen zu erheben. Seit geraumer Zeit ist der Bereich am Trevi-Brunnen von morgens bis abends völlig überfüllt. Diesem Problem will die Stadtverwaltung mit neuen aber nicht näher definierten Massnahmen begegnen.
Die Arbeiten würden voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen, sagte Gualtieri. Damit wäre eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Roms pünktlich zum Heiligen Jahr 2025 fertig restauriert. Es wird erwartet, dass rund 30 Millionen Pilger zum katholischen Jubiläumsjahr nach Rom reisen. Das Grossevent beginnt am 24. Dezember, wenn der Papst feierlich die Heilige Pforte des Petersdoms öffnet.
Stadtrat plant zwei Euro Eintritt zum Brunnen
Nach dem Ende der Renovierungsarbeiten soll der Zugang zum Trevi-Brunnen während des Heiligen Jahres 2025 weiter gedrosselt bleiben. Im Gespräch ist auch eine Eintrittsgebühr.
Während es Tradition ist, eine Münze über die Schulter rücklings ins Wasser zu werfen, könnten Touristen also bald schon beim Zugang zum berühmtesten Brunnen Münzgeld verlieren.
«Unsere Idee ist es, ein Zwei-Euro-Ticket einzuführen, um den Bereich am Wasserbecken des Brunnens betreten zu dürfen», verkündete der für den Tourismus zuständige römische Stadtrat Alessandro Onorato in den sozialen Medien. «Wir wollen den Besuch zu einem echten Erlebnis machen und nicht zu einem chaotischen Gedränge zwischen Touristen auf der Suche nach dem besten Selfie», betonte Onorato.
Für Einheimische bleibt der Zugang kostenlos
Rom kämpft wie viele andere Städte in dem Mittelmeerland mit Massentourismus. Diesen Sommer verzeichnete der Tourismus in Italiens Hauptstadt Rekordzahlen. «Aber jetzt müssen wir dafür sorgen, dass der Tourismus mit dem Leben der Römer vereinbar ist, er nachhaltiger wird und sich in den Alltag der Stadt integrieren lässt», so Onorato.
Dafür soll eine Art Ticket-Reservierungssystem eingeführt werden. Dieses sieht Tickets vor, die Touristen etwa zwei Euro kosten sollen – für Römer hingegen soll der Zugang weiter kostenlos bleiben.
Bisher handelt es sich allerdings noch um eine Idee, wie die Stadtverwaltung betont. «Es ist eine sehr konkrete Überlegung, die wir beschlossen haben zu untersuchen und zu vertiefen», zitierte die Nachrichtenagentur Ansa Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri. Wann eine solche Eintrittsgebühr beschlossen werden und greifen könnte, ist bisher noch unklar.
Auch Venedig kämpft mit Massentourismus. Die Lagunenstadt testete dieses Jahr eine Eintrittsgebühr von fünf Euro für Tagesbesucher, um die Touristenmassen zu kontrollieren.
DPA/anf
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