Tour de FranceAusreisser Vauquelin feiert doppelte Premiere
Der Franzose Kévin Vauquelin gewinnt in Bologna seine erste Tour-de-France-Etappe, sein Team ebenfalls. Tadej Pogacar fährt neu in Gelb.
«Es war der perfekte Tag»: Kévin Vauquelin bedankt sich nach seinem ersten Etappensieg an der Tour de France artig bei seinen Teamkollegen, doch den Grundstein zur Premiere legt der 23-Jährige im Alleingang. Erst gehört er auf den 199,2 Kilometern zur zehnköpfigen Spitzengruppe, die das Hauptfeld auf der zweiten Etappe lange gewähren lässt. Und dann lanciert der Franzose auf der zweiten Runde des Circuits von Bologna den Angriff, mit dem er sich entscheidend von seinen Fluchtgefährten absetzt. Mit 36 Sekunden Vorsprung rollt Vauquelin solo über die Ziellinie.
Der Triumph ist insofern logisch, als der starke Bergfahrer in einer Steigung die Differenz macht. Dass er diese Disziplin beherrscht, hat er schon im Frühjahr an der Flèche Wallonne bewiesen, die er auf Rang 2 beendete. Und doch ist Vauquelin, eine der wenigen französischen Nachwuchshoffnungen, kein erwartbarer Sieger: Nicht nur für ihn war es der erste Etappensieg an einer Grand Tour, sondern auch für sein Team Arkea.
Der steile Anstieg hinauf zur Wallfahrtskirche nach San Luca – durchschnittlich 10,6 Prozent Steigung über 1,9 Kilometer – sorgt nicht nur im Rennen um den Etappensieg für die Entscheidung, sondern führt auch zum ersten Kräftemessen der Tourfavoriten. Tadej Pogacar attackiert, doch sein grosser Kontrahent Jonas Vingegaard hält als Einziger den Anschluss. Auf der Abfahrt schliesst dann Remco Evenepoel zu den beiden auf. Weil Pogacar gegenüber der zeitgleichen Konkurrenz die beste Etappenplatzierung aufweist, übernimmt der Slowene nun auch das Maillot jaune.
Die Hitze mit Temperaturen weit über 30 Grad machte derweil vielen Fahrern zu schaffen: So wurde Altstar Mark Cavendish wie am Vortag vom Feld abgehängt. (phm/dpa)
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