Tötungsdelikt in WohlenGericht lehnt U-Haft für 18-jährigen Tatverdächtigen ab
Nach dem Tötungsdelikt an einem 26-Jährigen im aargauischen Wohlen ist einer der Tatverdächtigen bereits wieder auf freiem Fuss.
Nach dem Tod eines 26-Jährigen in Wohlen im Kanton Aargau sind von den drei Tatverdächtigen nur noch die beiden 16-Jährigen in Untersuchungshaft. Den Antrag auf U-Haft für den 18-jährigen Verdächtigen wurde vom Zwangsmassnahmengericht abgelehnt. Er ist also wieder auf freiem Fuss.
«Für die beiden Jugendlichen wurde die Untersuchungshaft durch die Jugendanwaltschaft für sieben Tage ausgesprochen», so Adrian Schuler, Sprecher der Staatsanwaltschaft, gegenüber der «Aargauer Zeitung». Dies geht jedoch nur bei minderjährigen Tatverdächtigen. Bei volljährigen Personen muss die Staatsanwaltschaft die U-Haft beantragen.
Verfahren gegen alle drei Verdächtigen
Offenbar empfand das zuständige Gericht die Beweislage als unzureichend, um den 18-Jährigen in U-Haft zu versetzen. Die genaue Begründung für den Entscheid ist jedoch nicht bekannt. Nur so viel: «Gegen die drei genannten Personen wurden Verfahren zur Klärung des Todes des 26-Jährigen eröffnet», so der Sprecher der Staatsanwaltschaft gegenüber der Zeitung.
Es deutet also alles darauf hin, dass die beiden Minderjährigen im Fokus stehen, wenn es um die Frage geht, wer zugestochen hat. Es bleibt jedoch offen, welche Straftatbestände den Verdächtigen konkret vorgeworfen werden.
Nach der Tat sitzt der Schock im Quartier tief. «Wir hörten Schreie, einen Streit. Aber wir haben viel zu spät realisiert, was eigentlich passiert», sagte ein Anwohner gegenüber dieser Redaktion. Auch eine andere Anwohnerin berichtete davon, Streit in der Wohnung des Opfers gehört zu haben.
Nicht nur in Wohlen fragt man sich, warum die mutmasslichen Täter so jung waren und warum sie ein Messer dabeihatten. Bewaffnete Jugendliche sind schon länger ein Thema. Laut einer Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) trägt rund ein Fünftel der männlichen Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren ein Messer bei sich, Tendenz steigend. Expertinnen und Experten bestätigen diesen Trend.
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