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Trend auf Tiktok
Junge machen sich die Welt schön mit «delulu»

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Der Liebste hat sich seit einer Woche nicht mehr gemeldet? Wahrscheinlich plant er eine Überraschungsparty zum Geburtstag und ist mit der Vorbereitung beschäftigt. Die Chefin ist heute so kurz angebunden? Sie hat wohl gute Nachrichten zu verkünden und muss sich bloss konzentrieren, damit sie sich nicht verplappert.

Willkommen in der Welt von «delulu», einer Wattewelt, in der alles so läuft, wie man sich das wünscht, und alle stets nur das Beste für einen wollen. Wenn man nur daran glaubt.

Das Fantasiewort «delulu», eine Verniedlichung des englischen «delusional», existiert schon länger. Doch gerade trifft es bei vielen jungen Menschen einen Nerv. Auf Tiktok hat der Hashtag «delulu» 6,8 Milliarden Aufrufe. Die «New York Times» beschrieb das Phänomen als Versuch der Generation Z und der jungen Millennials, daran zu glauben, «dass das scheinbar Unmögliche möglich wird».

Das Adjektiv «delusional» bedeutet zu Deutsch so viel wie «wahnhaft». Als Jugendwort soll «delulu» seine Wurzeln in der Fankultur der koreanischen Popmusik haben: Anhängerinnen stellten sich vor, wie sie eine Beziehung zu einem der unerreichbaren Stars führen.

Ziemlich verrückt – aber man kann ja daran glauben. Das ist der Kern von «delulu»: sich unrealistischen Gedanken hingeben, die Realität zurechtbiegen. Vielleicht so ähnlich wie Pippi Langstrumpf einst sang: Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt. Auf die unter 25-Jährigen, erwachsen geworden zwischen Pandemie, Krieg und Umweltkrise, scheint das einen grossen Reiz auszuüben: sich ausmalen, man habe Kontrolle über das Geschehen.

«Delulu» ist ironisch und verspielt

Das erinnert natürlich an einen anderen Trend, der im Netz seit einiger Zeit die Runde macht: das Manifestieren. Influencerinnen und Life-Coachs versprechen, man könne sein Schicksal durch blossen Willen steuern. Reich werden, die Traumwohnung bekommen, sich verlieben – man braucht nur daran zu glauben, den Rest richtet das Universum. In die gleiche Richtung ging letztes Jahr das Phänomen «Lucky Girls Syndrome»: Unter diesem Hashtag schwärmten junge Frauen in die Kamera, sie seien die reinsten Glückspilze und das Leben gebe ihnen immer, was sie sich wünschten, das sei alles eine Frage des positiven Denkens.

Nun ist tatsächlich vieles im Leben Einstellungssache und eine Frage des Erwartungsmanagements. Wer optimistisch und den Mitmenschen wohlgesinnt durchs Leben geht, legt sich am Ende des Tages zufriedener schlafen. Andererseits ist der Zwang, schlechte Gefühle um jeden Preis zu vermeiden, auch problematisch. Manchmal läuft im Leben gar nichts, und schuld daran sind weder negative Gedanken noch die Mondkonstellation.

Die «Delulu»-Videos kommen da mit einer angenehmen Leichtigkeit daher. Sie sind meist ironisch und verspielt. Viele der Alltagssituationen, die in den Clips positiv umgedeutet und romantisiert werden, sind überzeichnet. Vielleicht macht ein bisschen «delulu» tatsächlich gute Laune und gibt Selbstvertrauen. Oder, um es in einem geflügelten Tiktok-Wort zu sagen: «Delulu is the solulu» («Delulu ist die Lösung»).

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