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Newsticker zum Krieg in der Ukraine
Regierungskreise: Ukraine will begrenzte Waffenruhe vorschlagen
Russische Armee rückt im Kursker Gebiet weiter vor
Mehr als 30 Länder sollen an Planung für Ukraine-Friedenstruppe teilnehmen

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Kommentar: Nur weil Trump Europa für schwach hält, muss Europa nicht schwach sein

Aktuelle Artikel: News und Hintergründe zum Krieg in der Ukraine

Hier geht es zum Ticker zu den USA unter Trump

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Kiew: Moskau soll für Frieden Luftschläge einstellen

Kiew hat von Moskau als Zeichen des Friedenswillens eine Einstellung der täglichen Luftschläge gefordert. «Russland muss den täglichen Beschuss der Ukraine sofort einstellen, wenn es wirklich ein Ende des Krieges will», schrieb der Leiter des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, bei Telegram.

Tags zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski in einer öffentlichen Botschaft auf der Plattform X an US-Präsident Donald Trump als ersten Schritt hin zu einer Friedenslösung einen beiderseitigen Waffenstillstand bei Angriffen aus der Luft und von der See vorgeschlagen. Damit wollte Selenski wiederum Trump seinen Friedenswillen zeigen.

In der vergangenen Nacht hatte das russische Militär Ziele im ukrainischen Hinterland nach Angaben aus Kiew mit vier Raketen und 181 Drohnen angegriffen. 170 der Drohnen seien dabei entweder abgeschossen oder vor dem Ziel anderweitig zu Fall gebracht worden. (DPA)

Trump reagiert wohlwollend auf Brief von Selenski

US-Präsident Donald Trump hat die jüngsten Wiederannäherungsversuche des ukrainischen Staatschefs Wolodimir Selenski nach dem Eklat zwischen beiden Politikern begrüsst. Bei einer Ansprache im US-Parlament sagte Trump, er habe einen Brief Selenskis erhalten, in dem dieser erklärt habe, die Ukraine sei zu Friedensverhandlungen bereit. «Ich weiss das zu schätzen», sagte Trump zu Selenskis Versöhnungsbemühungen.

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Der US-Präsident zitierte bei der Rede Passagen aus der Botschaft Selenskis. Der Ukrainer habe in dem Brief erklärt: «Mein Team und ich sind bereit, unter der starken Führung von Präsident Trump daran zu arbeiten, einen dauerhaften Frieden zu erreichen. Wir wissen es wirklich zu schätzen, wie viel Amerika getan hat, um der Ukraine zu helfen.» Die Ukraine sei auch jederzeit bereit, das von den USA gewünschte Rohstoffabkommen zu unterzeichnen, zitierte Trump weiter aus Selenskis Nachricht.

Der ukrainische Präsident hatte sich zuvor auch öffentlich und ähnlich lautend auf der Plattform X zu Wort gemeldet, um nach dem heftigen Eklat im Weissen Haus mit Trump und dem anschliessend verkündeten Stopp der US-Militärhilfen für die Ukraine auf den US-Präsidenten zuzugehen.

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Trump sagte, seine Regierung führe gleichzeitig ernsthafte Gespräche mit Moskau und habe «starke Signale» erhalten, dass auch Russland bereit sei, Frieden zu schliessen. «Wäre das nicht schön?», schob Trump nach. «Es ist an der Zeit, diesen Wahnsinn zu beenden. Es ist an der Zeit, das Töten zu beenden. Es ist an der Zeit, den sinnlosen Krieg zu beenden.» Dazu sei es nötig, mit beiden Seiten zu reden. (DPA)

Toter in Odessa nach russischen Luftangriffen

Bei einem neuen russischen Luftangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer ist nach Angaben der Behörden ein Mann getötet worden. Der 77-Jährige starb in einem Vorort an einer Splitterwunde, wie Gouverneur Oleh Kiper bei Telegram mitteilte. Es sei auch wichtige Infrastruktur beschädigt worden. In Teilen der Stadt seien Strom, Wasser und Heizung ausgefallen. In Vororten von Odessa wurden demnach zudem Häuser beschädigt durch Trümmer abgeschossener Drohnen.

Der Zivilschutz sprach von schweren Schäden und Bränden in Privathäusern. Dutzende Einsatzkräfte waren unterwegs, um «die Folgen des Terrors» zu beseitigen, wie die Behörde mitteilte. Die ukrainische Flugabwehr berichtete, es seien zehn Drohnen abgeschossen worden.

Odessa ist immer wieder Ziel russischer Luftschläge mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern. Die Ukraine fordert in dem seit mehr als drei Jahren andauernden russischen Angriffskrieg immer wieder eine Stärkung ihrer Flugabwehr, um sich besser vor den Luftschlägen Moskaus zu schützen. (DPA)

Selenski betont Bedeutung der Beziehungen zu USA

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat vor dem Hintergrund des vom Weissen Haus verhängten Waffenlieferstopps die Bedeutung der Beziehungen seines Landes zu den USA hervorgehoben. Die Ukraine sei zwar auf die aktuelle Lage vorbereitet und könne sich verteidigen, sagte Selenski in seiner abendlichen Videobotschaft. «Aber für uns sind normale, partnerschaftliche Beziehungen zu Amerika wichtig für eine tatsächliche Beendigung des Kriegs.»

Die Hilfe der USA sei die wichtigste Frage des Tages, sagte Selenski. Er habe seine Untergebenen angewiesen, offizielle Informationen aus den USA zu dem bisher nur medial verkündeten Lieferstopp bei der militärischen Unterstützung einzuholen. Den Eklat bei seinem Treffen mit Trump nannte er noch einmal bedauerlich. «Aber jetzt ist es nötig, die Kraft dafür zu finden, weiterzugehen, einander zu respektieren, so wie wir immer Amerika, Europa und alle Partner respektiert haben, und gemeinsam alles zu tun, um den Frieden näherzubringen», sagte er. Zugleich erklärte er den USA erneut seinen Dank für die bisher bereits gelieferte Hilfe.

Daneben dankte er aber auch den Europäern für ihre Solidarität. Der ukrainische Präsident berichtete von Gesprächen mit mehreren europäischen Staatschefs, dem Nato-Generalsekretär und dem deutschen Kanzlerkandidaten Friedrich Merz, die alle ihre Unterstützung zugesagt hätten. Dies sei wichtig für einen gerechten Frieden, da Moskau bislang nicht von den Maximalforderungen nach Gebietsabtretungen sowie der politischen Deformierung und Schwächung der Ukraine abgewichen sei. (DPA)

Selenski bedauert Streit mit Trump und macht Vorschlag für Waffenruhe

Vier Tage nach dem Eklat im Weissen Haus geht der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski auf US-Präsident Donald Trump zu und drückt sein Bedauern über den Streit aus. «Es ist bedauerlich, dass es so passiert ist. Es ist Zeit, die Dinge in Ordnung zu bringen», schrieb er auf Englisch auf der Plattform X.

Er sei bereit, unter Trumps «starker Führung» daran zu arbeiten, den Krieg schnell zu beenden. Zudem sei er bereit, das bereits aufgegleiste Rohstoffabkommen jederzeit und in jeder Form zu unterzeichnen, schrieb Selenski wenige Stunden vor dessen Rede im US-Kongress. In der vergangenen Nacht war bekanntgeworden, dass die USA ihre Militärhilfe für die Ukraine einstellen.

Selenski besteht zwar darin weiterhin auf Sicherheitsgarantien, stellte diese aber nicht mehr als eine Voraussetzung für erste Schritte hin zu einem Friedensvertrag dar. Vielmehr griff er eine Initiative des französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf, der einen Teilwaffenstillstand in der Luft und zur See vorschlug.

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Beispielloser Skandal im Weissen Haus

Selenskis Äusserungen sind eine Reaktion auf die Forderung des Weissen Hauses nach einer Entschuldigung des ukrainischen Staatschefs nach dessen Wortgefecht mit Trump und US-Vizepräsident J.D. Vance im Oval Office am vergangenen Freitag. Vance und Trump hatten Selenski dabei Undankbarkeit und fehlenden Respekt vorgeworfen. Das Treffen wurde vorzeitig abgebrochen. Viele europäische Regierungschefs drückten Selenski später ihre Solidarität aus.

Selenski hatte bislang eine Entschuldigung für den Vorfall verweigert. In den Stunden vor seinem Eintrag bei X wurde allerdings bekannt, dass die USA ihre Waffenlieferungen an Kiew vorläufig einstellen. Nach Medienangaben betrifft der von Trump mit sofortiger Wirkung verhängte Lieferstopp Waffen und Munition im Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar, die bereits in der Auslieferung oder bestellt worden sind.

Trump beschuldigt Selenski, keinen Frieden zu wollen

Aufgenommen würden die Lieferungen erst wieder, wenn Selenski einen klaren Willen zum Frieden erkennen liesse, hiess es aus dem Weissen Haus. Trump wiederholte damit teilweise Anschuldigungen aus dem Kreml, der behauptete, Selenski wolle keinen Frieden, sondern den Krieg fortsetzen.

Aus Moskau war der Lieferstopp entsprechend wohlwollend aufgenommen worden. Wenn der Fluss an Waffen und Munition tatsächlich unterbrochen werde, sei dies ein Schritt dazu, Kiew zum Frieden zu zwingen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Selenski hatte zuvor mehrfach betont, dass die Ukraine an einem Frieden interessiert sei.

Die Waffenlieferungen gelten als unverzichtbar, wenn die Ukraine sich weiter gegen die seit drei Jahren andauernde russische Invasion verteidigen will. Durch ihren Wegfall drohen dem Land Rückschläge an der Front und der Verlust weiterer Gebiete. Moskau hat seine Ambitionen auf die vollständige Eroberung der Gebiete Cherson und Saporischschja zuletzt bekräftigt. (DPA)

Macron telefoniert separat mit Selenski und Trump

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat separat mit US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wolodimir Selenski telefoniert. Das bestätigte Macrons Büro am Dienstag. Der Élysée-Chef begrüsse Selenskis Bereitschaft, den Dialog mit den USA wiederaufzunehmen, hiess es. Frankreich sei entschlossen, mit allen Parteien zusammenzuarbeiten, um einen soliden und dauerhaften Frieden in der Ukraine zu erreichen.

Emmanuel Macron begrüsse Selenskis Bereitschaft, den Dialog mit den USA wiederaufzunehmen, hiess es.

Selenski bezeichnete am Dienstag den öffentlich ausgetragenen Streit zwischen ihm und US-Präsident Donald Trump als «bedauerlich». «Es ist Zeit, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen», schrieb er am Dienstag auf der Plattform X. Er wolle in Zukunft konstruktiv mit den USA zusammenarbeiten und sei nach wie vor zu dem von den USA angestrebten Abkommen über ukrainische Rohstoffe bereit.

Selenski war am vergangenen Freitag im Weissen Haus von Trump und dessen Vize J.D. Vance vor den Augen der Weltöffentlichkeit scharf angegangen worden, weil er sich ihrer Ansicht nach nicht ausreichend für die Unterstützung der USA bedankt und sich respektlos verhalten habe. Diese Woche setzten die USA nun auch noch die Militärhilfen für die Ukraine vorerst aus. (DPA)

Nach Suspendierung von US-Militärhilfe: Selenski stimmt sich mit Friedrich Merz ab

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat sich mit CDU-Chef und Bundestagswahlsieger Friedrich Merz abgestimmt. Er habe Merz für dessen Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine gedankt, schrieb Selenski auf der Plattform X. Sie hätten ihre Positionen koordiniert und sich auf weitere Zusammenarbeit und Kontakte verständigt, schrieb Selenski weiter.

Die Ukraine wisse die deutschen Bemühungen zur Wiederherstellung der Sicherheit in Europa und zur Unterstützung der Ukraine sehr zu schätzen. Selenski erinnerte zudem daran, dass Deutschland der für die Ukraine führende Lieferant von Luftabwehrsystemen sei und zudem eine entscheidende Rolle spiele, was finanzielle Hilfen angehe.

Merz äusserte sich zunächst nicht zum Inhalt des Gesprächs, verbreitete auf X aber den Post Selenskis weiter. Der CDU-Chef hat sich mehrfach für eine Fortführung der deutschen Unterstützung der Ukraine ausgesprochen.

Die Ukraine wehrt sich seit drei Jahren mit westlicher Militär- und Finanzhilfe gegen eine russische Invasion. Deutschland war bisher nach den USA der grösste Unterstützer Kiews. Die Regierung von Präsident Donald Trump stellte die Militärhilfe nun allerdings vorerst ein – weswegen die europäischen Partner für Kiew nochmals an Bedeutung gewinnen. (DPA)

Politiker in Russland erschossen

In der russischen Region Altai im Süden Sibiriens ist ein Politiker erschossen worden. Wie das russische Ermittlungskomitee mitteilte, wurde der Verwaltungschef des Kreises Sawjalowo, Nikolai Onischtschenko, beim Verlassen eines Cafés im Dorf Sawjalowo getötet.

Ein 45-jähriger Anwohner sei festgenommen worden. Motiv für die Tat könnte demnach ein Konflikt im Zusammenhang mit der Entlassung des Verdächtigen aus einer Leitungsposition sein. Onischtschenko war seit 2022 Verwaltungschef in der Region. (DPA)

Schweiz weitet Sanktionen gegen Russland im Sinne der EU aus

Die Schweiz weitet die Sanktionen gegen Russland aus. Sie übernimmt die Änderungen, welche die EU wegen des Ukraine-Krieges am vergangenen 24. Februar beschlossen hatte. Die Ausweitung enthält Vermögenssperren, Ein- und Durchreiseverbote, sowie Dienstleistungsverbote.

Die Massnahmen im Rahmen des 16. Sanktionspakets gegenüber Russland treten am (heutigen) Dienstag in Kraft, wie das für Sanktionen zuständige Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) mitteilte. Damit sind neu über 2400 Personen, Unternehmen und Organisationen mit Sanktionen belegt. Dies entspricht der Anzahl der EU.

Die Ausweitung ist laut WBF eine Reaktion «auf die anhaltende militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine sowie auf die fortwährenden destabilisierenden Handlungen Russlands, welche die territoriale Integrität, die Souveränität und die Sicherheit der Ukraine untergraben».

Kreml begrüsst Trump-Entscheidung

Russland hat mit Freude auf Berichte über die Aussetzung der US-Militärhilfe für die Ukraine reagiert. «Die Details bleiben abzuwarten, aber wenn es wahr ist, ist es eine Entscheidung, die tatsächlich das Kiewer Regime in Richtung eines Friedensprozesses bewegen kann», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Russland hatte dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski immer wieder vorgeworfen, kein Interesse an Friedensverhandlungen zu haben und den Krieg lieber fortsetzen zu wollen. US-Präsident Donald Trump hatte sich zum Entsetzen anderer westlicher Staaten die russische Argumentation zuletzt zu eigen gemacht. Selenski betonte hingegen immer wieder, den Krieg beenden zu wollen.

Von der Leyen schlägt 800-Milliarden-Plan zur Aufrüstung vor

Angesichts der sich drastisch verändernden aussen- und sicherheitspolitischen Lage will die EU-Kommissionspräsidentin, dass die Mitgliedsstaaten mehr für ihre Verteidigung ausgeben. Damit das möglich wird, hat Ursula von der Leyen angekündigt, die EU-Stabilitätskriterien lockern zu wollen. Die Staaten könnten dann Ausnahmen von den europäischen Schuldenregeln machen, wenn sie Geld in ihre Rüstung investieren.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen spricht auf einer Pressekonferenz zum Verteidigungspaket in Brüssel, 4. März 2025.

Zudem soll es einen neuen Fonds im Volumen von 150 Milliarden Euro geben, um die 27 Mitgliedstaaten bei Investitionen in die Verteidigung zu unterstützen. Auch privates Kapital soll mobilisiert werden. Insgesamt könnten dadurch Finanzmittel in Höhe von 800 Milliarden Euro zusammenkommen, sagte von der Leyen. In einer Rede stellte sie das Programm mit dem Namen «ReArm» vor, also zu Deutsch: Wiederbewaffnung. «Wir leben in gefährlichen Zeiten», sagte von der Leyen. Europa solle sicherer und resilienter werden.

Woher genau das Geld kommt, das soll auch ein Gipfel am Donnerstag klären. Dann wollen die EU-Staats- und Regierungschefs darüber verhandeln.

Verletzte nach russischem Drohnenangriff in Odessa

Bei einem neuen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer sind nach Angaben der Behörden mindestens vier Menschen verletzt worden. «Infolge des Schlages ist die Strominfrastruktur beschädigt worden. In Teilen der Stadt sind nun Notstromabschaltungen in Kraft», teilte Gouverneur Oleh Kiper bei Telegram mit. Durch herabgefallene Trümmer abgeschossener Drohnen und durch Druckwellen nach Explosionen seien zwei Häuser und ein Geschäftszentrum beschädigt worden, sagte er. Dabei seien vier Menschen verletzt worden.

EU-Ratschef Costa wirbt für Einheit in Ukraine-Frage

Nach der Blockade-Ankündigung von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban zu möglichen Ukraine-Hilfen unterstreicht EU-Ratspräsident António Costa die Bedeutung des Zusammenhalts in Europa. «Seit Beginn von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine wurden keine Anstrengungen gescheut, um die Einheit unter den Mitgliedstaaten auf der Grundlage des Prinzips aufrichtiger Zusammenarbeit zu stärken», schreibt Costa in einem Brief an Orban, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. «Die EU sollte sich auch darauf vorbereiten, sich an Diskussionen zu beteiligen, um einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen.»

Darüber hinaus müsse die EU laut Costa zur Gewährleistung starker Sicherheitsgarantien für die Ukraine beitragen, damit der Frieden Bestand hat. Er gehe davon aus, dass sich die 27 Mitgliedstaaten entsprechend abstimmen könnten.

Ungarns Ministerpräsident hatte am Samstag angekündigt, neue Unterstützungsbemühungen für die Ukraine blockieren zu wollen. In einem Brief an Costa schrieb Orban, er könne einer gemeinsamen Erklärung der EU-Staats- und Regierungschefs bei einem Sondergipfel am Donnerstag nicht zustimmen. Es gebe «strategische Unterschiede in unserem Ansatz gegenüber der Ukraine, die nicht durch Entwürfe oder Kommunikation überbrückt werden können». Die EU solle dem Beispiel der USA folgen und direkte Gespräche mit Russland über einen Waffenstillstand und eine Einigung in der Ukraine führen.

Weitreichende Entscheidungen müssen in der EU einstimmig getroffen werden. Orban hatte schon in der Vergangenheit mehrfach neue Ukraine-Hilfen blockiert. (DPA)

Selenski: «Wir brauchen einen gerechten Frieden»

Als Reaktion auf den US-Präsidenten Donald Trump hat sich der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski für ein schnelles Ende des Krieges mit Russland und einen akzeptablen Frieden ausgesprochen. «Wir brauchen Frieden, eben einen gerechten, fairen Frieden und keinen endlosen Krieg», sagte das Staatsoberhaupt in seiner abendlichen Videobotschaft. Das Basisszenario sei, die derzeitigen ukrainischen Positionen an der Front zu halten und somit die Voraussetzung für «richtige Diplomatie» zu schaffen. Zuvor hatte Trump Selenski in seinem sozialen Netzwerk True Social ein weiteres Mal vorgeworfen, nicht an einem Friedensschluss interessiert zu sein.

Dazu beharrte Selenski erneut auf Sicherheitsgarantien für sein Land. «Eben fehlende Sicherheitsgarantien haben es Russland vor elf Jahren gestattet, mit der Besetzung der (Halbinsel) Krim und dem Krieg im Donbass zu beginnen», unterstrich der Staatschef. Die 2022 begonnene und bis heute andauernde Grossinvasion der Ukraine durch die russische Armee sei ebenso die Folge nicht gewährter Sicherheitsgarantien. «Und das sieht die ganze Welt und erkennt die ganze Welt an», hob Selenski hervor. Das Beharren Selenskis auf vor allem US-amerikanischen Garantien vor einem Waffenstillstand war ihm von Trump als Nichtinteresse an Frieden mit Russland ausgelegt worden. (DPA)

Beenden die USA ihre Ukraine-Hilfen? Trump weicht aus

US-Präsident Donald Trump ist Fragen ausgewichen, ob die Vereinigten Staaten ihre Unterstützung für die Ukraine womöglich ganz einstellen könnten. Trump liess mehrere Nachfragen von Reportern bei einem Auftritt im Weissen Haus unbeantwortet. «Wir werden sehen, was passiert», entgegnete der Republikaner.

Die USA waren unter Trumps Amtsvorgänger Joe Biden der grösste und wichtigste Unterstützer der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland. Trump aber droht offen, die Ukraine fallen zu lassen. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski sei nicht an Frieden interessiert, solange die USA militärisch Hilfe leisteten, behauptete Trump zuletzt in einem Post auf seiner Online-Plattform Truth Social, nachdem es mit Selenski zu einem Eklat im Oval Office gekommen war.

Der US-Präsident sagte nun erneut, Selenski solle «mehr Wertschätzung zeigen, denn dieses Land ist mit ihnen durch dick und dünn gegangen». Es sei an der Zeit, dass die USA schlau handelten und der Ukraine nicht einfach ohne Gegenleistung Milliardenhilfen bereitstellten.

Trumps Regierung hatte sich in den vergangenen Wochen um ein Rohstoffabkommen mit der Ukraine bemüht, bei dem es unter anderem um den US-Zugang zu in der Ukraine lagernden seltenen Erden ging. Bislang hat die ukrainische Regierung aber nicht eingewilligt. Auf die Frage, ob das Abkommen tot sei oder noch wiederbelebt werden könnte, verwies Trump auf seine anstehende Rede im US-Parlament. In der Nacht zu Mittwoch will der 78-Jährige vor beiden Kammern des Kongresses sprechen. Er werde sich dort dazu äussern, stellte er in Aussicht. (DPA)

Trump nach Äusserung Selenskis: USA verlieren Geduld

Im Streit mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski hat US-Präsident Donald Trump nachgelegt und damit gedroht, dass die USA ihre Geduld verlieren könnten. Er reagierte auf Aussagen Selenskis vor Journalisten in London, wonach ein Deal zur Beendigung des Kriegs noch «sehr, sehr weit entfernt» sei. «Das ist die schlimmste Erklärung, die Selenski machen konnte und Amerika wird sich das nicht mehr lange gefallen lassen», schrieb Trump dazu auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. Trump erklärte weiter: «Es ist das, was ich gesagt habe: Dieser Typ will keinen Frieden, solange er die Unterstützung Amerikas hat.»

Bei einem Treffen der Europäer und Kanadas am Sonntag in London mit Selenski hätten diese erklärt, sie könnten den Job nicht ohne die USA machen, schrieb Trump weiter. Das sei sicher kein tolles Statement, um gegenüber Russland Stärke zu zeigen. «Was denken sie sich?»

Bei einem Besuch Selenskis in Washington war es vergangene Woche zu einem Eklat gekommen. Trump und sein Vize J.D. Vance überzogen Selenski im Oval Office mit schweren Vorwürfen und warfen ihm unter anderem mangelnde Dankbarkeit vor. Am Sonntag hatten westliche Staats- und Regierungschefs beschlossen, dass eine Staatengruppe angeführt von Grossbritannien und Frankreich mit der Ukraine an einem Friedensplan arbeiten solle, der dann mit den USA erörtert und bestenfalls umgesetzt werden solle. (DPA)

Demütigung Selenskis: Französischer Premier liest Trump die Leviten

Der französische Premierminister François Bayrou hat nach dem Eklat beim US-Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski mit US-Präsident Donald Trump abgerechnet. Das Geschehen im Oval Office sei eine erschütternde Demonstration von Brutalität gewesen, die darauf abgezielt habe, Selenski zu demütigen und ihn dem Willen des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu beugen, sagte François Bayrou bei einer Parlamentsdebatte am Montag zur Lage in der Ukraine.

«Am Freitagabend spielte sich im Oval Office des Weissen Hauses vor den Linsen der ganzen Welt eine erschütternde Szene ab, die von Brutalität und dem Wunsch nach Demütigung geprägt war, mit dem Ziel, den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski unter Drohungen zum Einknicken zu bringen, damit er den Forderungen seiner Angreifer nachgibt», sagte Bayrou.

Frankreichs Premierminister Francois Bayrou bei seiner Rede in der Nationalversammlung.

«All das wurde vor den Kameras der Welt in einem Satz zusammengefasst: «Entweder Sie finden einen Deal mit Putin, oder wir lassen Sie im Stich», sagte Bayrou in einem offenkundigen Verweis auf die Gesprächsführung Trumps. Tatsächlich hatte der Republikaner gesagt: «Entweder Sie machen einen Deal, oder wir sind raus.» Bayrou fügte an: «Zu Ehren der demokratischen Verantwortung, zu Ehren der Ukraine und, wie ich sagen möchte, zu Ehren Europas knickte Präsident Selenski nicht ein und ich denke, wir können ihm unsere Wertschätzung zeigen.»

Die Abgeordneten in der Nationalversammlung erhoben sich, um zu applaudieren. Die Worte des Premierministers unterschieden sich merklich von den nuancierteren Tönen, die der französische Präsident Emmanuel Macron nach dem Eklat im Weissen Haus am Freitag angeschlagen hatte. (DPA)

US-Sicherheitsberater: Selenski nicht bereit für Friedensgespräche

Der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz hat das Wortgefecht zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wolodimyi Selenski im Oval Office als lächerlich und inakzeptabel bezeichnet. Selenski sei nicht bereit für Friedensgespräche, sagte Waltz am Montag dem Sender Fox News. «Das war kein Hinterhalt», sagte er. «Selenski hat seinem Land einen schlechten Dienst erwiesen.»

Im Gegensatz zu einigen republikanischen Abgeordneten forderte Waltz den ukrainischen Präsidenten nicht zum Rücktritt auf. Er antwortete aber auf die Frage, ob Selenski geeignet sei, die Ukraine zu führen: «Was am Freitag passiert ist, hat das wirklich in Frage gestellt.»

Der Sicherheitsberater des Weissen Hauses hat gleichzeitig die Bemühungen des britischen Premiers Keir Starmer und des französischen Präsidenten Emmanuel Macron um eine Lösung im Ukraine-Konflikt gelobt. «Wir begrüssen es, dass die Europäer eine Führungsrolle in der europäischen Sicherheit übernehmen», sagte Waltz im Weissen Haus zu Journalisten. «Ich meine, das war eine Grundlage. Sie müssen in die Fähigkeit investieren, dies zu tun. Sie zeigen definitiv einen Willen.

Das Treffen zwischen Trump und Selenski sollte eigentlich in die Unterzeichnung eines Rohstoffabkommens zwischen beiden Ländern führen. Nach einem Eklat zwischen der ukrainischen und der amerikanischen Führung wurde das Gespräch jedoch abrupt beendet. (DPA)

CDU-Chef Merz nennt Trump-Selenski-Eklat «herbeigeführte Eskalation»

Der deutsche CDU-Chef Friedrich Merz sieht im Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski eine bewusst herbeigeführte Eskalation durch die US-Seite.

Er habe sich die Szene mehrfach angeschaut, sagte der christdemokratische Kanzlerkandidat nach Beratungen der CDU-Gremien in Berlin. «Es ist nach meiner Einschätzung keine spontane Reaktion auf Interventionen von Selenski gewesen, sondern offensichtlich eine herbeigeführte Eskalation in dieser Begegnung im Oval Office.»

Selenski und Merz bei einem Treffen im Dezember 2024 in Kiew.

Bei dem Eklat am Freitag im Weissen Haus hatten Trump und sein Vize J.D. Vance Selenski im Oval Office mit schweren Vorwürfen überzogen und ihm unter anderem mangelnde Dankbarkeit vorgeworfen.

Üblicherweise dauerten die Pressetermine im Oval Office nur wenige Minuten – am Freitag sei dies anders gewesen, sagte Merz. Er fügte hinzu: «Ich bin einigermassen erstaunt gewesen, auch über den gegenseitigen Umgangston. Das war der Sache nicht dienlich.» Dennoch werbe er dafür, «dass wir alles tun, um die Amerikaner auch in Europa zu halten», sagte er vor dem Hintergrund von Spekulationen, Trump könne Teile der US-Truppen aus Deutschland abziehen.

Merz plant derzeit keine US-Reise

Er selbst plane im Augenblick keine Reise in die USA, sagte Merz. Das werde er erst nach einer Wahl zum Bundeskanzler im Bundestag machen. Zugleich nahm er Kanzler Olaf Scholz gegen Kritik an dessen Rolle beim Gipfel westlicher Staats- und Regierungschefs in London in Schutz.

«Dass Deutschland zurzeit auf der internationalen Bühne nicht in vollem Umfang wahr- und ernst genommen wird, ist keine Überraschung», sagte Merz. «Das ginge jedem anderen Bundeskanzler auch so, der seine Mehrheit im Parlament verloren hat und der sich sozusagen im Übergang befindet zu einer neuen Regierung.» (DPA)

Macron und Starmer wollen einmonatige Waffenruhe in Ukraine

Wenige Tage vor einem EU-Sondergipfel schlagen der britische Premierminister Keir Starmer und der französische Präsident Emmanuel Macron eine einmonatige Waffenruhe in der Ukraine als Schritt zu einem möglichen Friedensabkommen vor. Ihr Friedensplan sieht als erste Deeskalationsmassnahme eine «Waffenruhe in der Luft, auf See und im Bereich der Energieinfrastruktur» vor, wie Macron der französischen Zeitung «Le Figaro» sagte. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski betonte nach dem Eklat im Weissen Haus seine grosse Wertschätzung für die Hilfe der USA im Abwehrkrieg gegen Russland.

Bei dem EU-Sondertreffen am Donnerstag in Brüssel, zu dem auch Selenski eingeladen ist, soll es unter anderem um den drastischen Kurswechsel der USA in der Ukraine-Politik und einen Plan für die Wiederaufrüstung Europas gehen. Bereits am Sonntag hatten sich westliche Staats- und Regierungschefs sowie die Spitzen von EU und Nato in London zu einem Ukraine-Gipfel getroffen. Ein Ergebnis des Gipfels war, dass Grossbritannien, Frankreich und wenige andere Länder einen Friedensplan für eine Waffenruhe in der Ukraine entwickeln, der dann mit den USA erörtert werden soll.

Waffenruhe gilt vorerst nicht für die Front

Bei der von Macron und Starmer vorgeschlagenen Waffenruhe wären die Bodenkämpfe an der Front in der Ost-Ukraine offenbar zunächst nicht betroffen. Der Vorteil eines solchen Konzepts liegt laut Macron darin, dass Verstösse gegen eine solche begrenzte Waffenruhe leichter zu überprüfen seien. Man dürfe nicht vergessen, dass die Frontlinie aktuell etwa der Entfernung zwischen Paris und Budapest entspräche.

Eine solche Waffenruhe solle Raum für diplomatische Lösungen schaffen und die Grundlage für Verhandlungen legen. Man wolle Frieden in der Ukraine, aber nicht um jeden Preis, warnte Macron. Er hob hervor, dass Sicherheitsgarantien essenziell seien. Starmer hatte angekündigt, «eine Koalition der Willigen» zu entwickeln, um ein Abkommen in der Ukraine zu verteidigen.

Macron macht in dem Interview deutlich, dass der auf dem Londoner Ukraine-Gipfeltreffen vorgeschlagene Plan, europäische Truppen auf ukrainischem Boden einzusetzen, erst dann infrage komme, wenn die Verhandlungen erfolgreich verlaufen seien und es zwischen der Ukraine und Russland einen stabilen Waffenstillstand gebe. In einer ersten Phase wie der vorgeschlagenen einmonatigen Waffenruhe würden keine Soldaten entsandt. (DPA)

DPA/SDA/Redaktion Tamedia