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Newsticker zum Krieg in Nahost
Hamas will Geiseln wie geplant am Samstag freilassen
Hamas-Kreise: Durchbruch bei Gesprächen über Waffenruhe-Fortsetzung
US-Aussenminister Rubio reist in den Nahen Osten

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Alle Artikel zu Nahost: News und Hintergründe in der Übersicht

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Älteste Hamas-Geisel für tot erklärt

Israel hat die älteste Geisel in den Händen der islamistischen Terrororganisation Hamas für tot erklärt. Die Armee teilte mit, die Familie des 86-Jährigen sei darüber informiert worden. Schlomo Manzur war demnach am 7. Oktober 2023 während des Hamas-Massakers gemeinsam mit rund 250 weiteren Menschen in den Gazastreifen verschleppt worden.

Er sei von der Hamas ermordet worden, teilte die Armee weiter mit. Seine Leiche werde im Gazastreifen festgehalten. Die Entscheidung, Manzur für tot zu erklären, basiere auf Geheimdienstinformationen, die über Monate gesammelt worden seien.

Das israelische Forum der Angehörigen der Geiseln teilte mit, nach ihren Informationen sei Manzur am Tag der Entführung ermordet worden. Er hinterlässt demnach seine Frau, fünf Kinder und zwölf Enkelkinder. (DPA)

Gaza-Plan: Trump erwägt Kürzungen für Jordanien und Ägypten

Mit finanziellem Druck will US-Präsident Donald Trump die verbündeten Staaten Jordanien und Ägypten zur Aufnahme von Palästinensern aus dem Gazastreifen bewegen. Auf die Frage einer Journalistin, ob er Hilfszahlungen an die beiden Länder einfrieren würde, falls sie sich diesem Ansinnen verweigern sollten, antwortete Trump: «Ja, vielleicht (…) – warum nicht?» Dann fügte er hinzu: «Wenn sie nicht zustimmen, würde ich sie (die Zahlungen) möglicherweise zurückhalten.»

Der US-Präsident hatte zuletzt einen umstrittenen Plan vorgelegt, den Gazastreifen zu «übernehmen», rund zwei Millionen Palästinenser zwangsweise in arabische Staaten der Region umzusiedeln und das Küstengebiet unter Kontrolle der USA in eine wirtschaftlich florierende «Riviera des Nahen Ostens» zu verwandeln.

Israels Nachbarn Ägypten und Jordanien lehnen die Unterbringung von Palästinensern aus dem Gazastreifen auf ihrem Land aber vehement ab. Beide Staaten gehören zu den engsten Verbündeten der USA in der Region. Jordanien erhielt offiziellen Angaben zufolge im vergangenen Jahr rund 1,3 Milliarden US-Dollar aus Washington, Ägypten knapp 215 Millionen Dollar. Jordaniens König Abdullah II. wird nach Angaben des jordanischen Königshofes am Dienstag zu einem Treffen mit Trump im Weissen Haus erwartet. (DPA)

Trump stellt Hamas Ultimatum für Geiselfreilassung

US-Präsident Donald Trump hat der Hamas ein Ultimatum zur Freilassung aller restlichen Geiseln gesetzt und mit harten Konsequenzen gedroht, falls die Islamisten seiner Forderung nicht nachkommen sollten. Er sprach sich dafür aus, die zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation ausgehandelte Waffenruhe aufzukündigen, falls nicht alle verbliebenen Geiseln bis Samstagmittag 12 Uhr frei seien. Wenn das nicht geschehe, «dann bricht die Hölle los», drohte Trump im Weissen Haus in Washington. Er betonte aber, die Entscheidung darüber liege bei Israel. «Ich spreche nur für mich», sagte er. Israel könne sich darüber hinwegsetzen.

Welche konkreten Konsequenzen die Hamas von US-Seite zu befürchten haben könnte, liess Trump offen. «Die Hamas wird herausfinden, was ich meine», sagte er auf Nachfrage. «Das sind kranke Leute.» Er gehe nicht davon aus, dass die Islamisten der Forderung folgen werde, sagte Trump weiter und schob nach: «Ich glaube, viele der Geiseln sind tot.» Es handele sich um eine «grosse menschliche Tragödie». Unklar blieb auch, auf welche Zeitzone sich Trump mit der konkreten Uhrzeit bei dem Ultimatum bezog.

Die Hamas hatte die für diesen Samstag vorgesehene nächste Freilassung israelischer Geiseln auf unbestimmte Zeit verschoben. Zur Begründung teilte Hamas-Sprecher Abu Obeida mit, Israel halte sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe. Wegen des Stopps der Geisel-Freilassungen steht die ohnehin fragile Waffenruhe im Gazastreifen auf der Kippe. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz versetzte die noch im Gazastreifen stationierte Armee in höchste Alarmbereitschaft. (DPA)

Waffenruhe in Gefahr: Hamas verschiebt Geisel-Freilassung

Die fragile Waffenruhe im Gaza-Krieg wird auf eine harte Probe gestellt: Die militant-islamistische Hamas hat die nächste Freilassung von Geiseln auf unbestimmte Zeit verschoben. Abu Obeida, der Sprecher der Al-Kassam-Brigaden, dem militärischen Flügel der Hamas, warf Israel am Montag vor, in den vergangenen drei Wochen systematisch gegen die Waffenruhe-Vereinbarung verstossen zu haben, in deren Rahmen Geiseln, die beim Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 aus Israel verschleppt wurden, gegen eine vielfache Zahl an palästinensischen Häftlingen ausgetauscht werden. Die Hamas erklärte, ihr weiteres Vorgehen hänge davon ab, ob Israel «sich an seine Verpflichtungen hält». Es handelt sich um die schwerste Krise seit Inkrafttreten der Waffenruhe vor drei Wochen.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu steht unter grossem Druck, die Freilassung der in der Gewalt der Extremisten verbliebenen Geiseln sicherzustellen. Zuletzt waren am Samstag drei Geiseln nach 16 Monaten Gefangenschaft sichtlich ausgezehrt nach Hause zurückgekehrt.

Bislang wurden seit Inkrafttreten der Waffenruhe fünf Mal Geiseln gegen Strafgefangene ausgetauscht. 21 Geiseln kamen frei – und mehr als 730 Häftlinge. Der nächste Austausch war für Samstag geplant. Dabei hatten drei israelische Geiseln im Gegenzug für Hunderte palästinensische Häftlinge freikommen sollen. Ein israelischer Behördenvertreter, der anonym bleiben wollte, sagte mit Blick auf die Hamas-Stellungnahme, Netanyahu berate sich mit Sicherheitsvertretern. Er habe zudem ein zunächst für später am Tag geplantes Treffen seines Sicherheitskabinetts auf Dienstagmorgen vorgezogen.

Verteidigungsminister Israel Katz sagte, der Plan der militanten Palästinenserorganisation, die Freilassung der Geiseln zu verschieben, sei «ein völliger Verstoss» gegen die Waffenruhe-Vereinbarung. Er habe das Militär in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Netanyahus Koordinator für Geiselangelegenheiten sagte, die Familien der Geiseln seien informiert worden. (DPA)

Israelische Polizei durchsucht palästinensischen Buchladen

Die israelische Polizei hat einen alteingesessenen Buchladen in Jerusalem durchsucht. Die Besitzer des Geschäfts wurden festgenommen, Bücher über den israelisch-palästinensischen Konflikt wurden beschlagnahmt. Die Polizei erklärte, die Bücher hätten zu Gewalt angestachelt.

Der vor mehr als 40 Jahren eröffnete Buchladen The Educational Bookshop ist ein Zentrum des intellektuellen Lebens in Ost-Jerusalem. Israel nahm Ost-Jerusalem im Nahost-Krieg 1967 ein. Der Grossteil der palästinensischen Bevölkerung Jerusalems lebt im Ostteil der Stadt. Die Palästinenser wollen, dass er die Hauptstadt eines künftigen Palästinenserstaats wird.

Der dreistöckige Buchladen, in dem sich die Razzia am Sonntag ereignete, führt ein breites Sortiment an Büchern über den Nahost-Konflikt und die weitere Region, überwiegend in arabischer und englischer Sprache. Auch viele israelische und jüdische Autorinnen und Autoren sind vertreten. In dem Geschäft werden auch Kulturveranstaltungen abgehalten. Es ist besonders bei Wissenschaftlern, Journalisten und ausländischen Diplomaten beliebt. (DPA)

Ägypten für schnellen Wiederaufbau im Gazastreifen

Ägyptens Aussenminister Badr Abdellaty hat sich bei Gesprächen in Washington für einen schnellen Wiederaufbau im Gazastreifen ausgesprochen – und gleichzeitig die Umsiedlung von Palästinensern vehement abgelehnt. Während des Treffens betonte Abdellaty laut einer Mitteilung des ägyptischen Aussenministeriums die Notwendigkeit, bei dem Beginn des Wiederaufbauprozesses, der Beseitigung der Trümmer und dem Wiederaufbau mit den Palästinensern in Gaza Tempo zu machen.

In Washington traf sich der ägyptische Aussenminister mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen Marco Rubio. Kurz zuvor hatte US-Präsident Donald Trump seinen Plan zur Umsiedlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen bekräftigt. Trump geht nach eigenen Angaben davon aus, bei der Umsiedlung einen Deal mit Israels Nachbarn Ägypten und Jordanien schliessen zu können. (DPA)

Israel reagiert auf verschobene Geiselfreilassung

Israel hat auf die von der Hamas verschobene Freilassung von beim Terrorangriff vom 7. Oktober 2023 verschleppten Geiseln reagiert. Ein israelischer Behördenvertreter, der anonym bleiben wollte, sagte, Ministerpräsident Benjamin Netanyahu berate sich mit Sicherheitsvertretern. Er habe zudem ein zunächst für später am Tag geplantes Treffen seines Sicherheitskabinetts auf Dienstagmorgen vorgezogen.

Verteidigungsminister Israel Katz sagte, der Plan der militanten Palästinenserorganisation, die Freilassung der Geiseln zu verschieben, sei «ein völliger Verstoss» gegen die Waffenruhe-Vereinbarung. Er habe das Militär in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Netanjahus Koordinator für Geiselangelegenheiten sagte, die Familien der Geiseln seien informiert worden.

Abu Obeida, der Sprecher der Al-Kassam-Brigaden, dem militärischen Flügel der Hamas, begründete die verschobene Freilassung am Montag mit dem Vorwurf, Israel habe in den vergangenen drei Wochen systematisch gegen die Waffenruhe-Vereinbarung verstossen. Die Geiseln hatten am Samstag im Austausch gegen Hunderte palästinensische Häftlinge freikommen sollen. (DPA)

Autonomiebehörde ändert umstrittene Zahlungen an Häftlingsfamilien

Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, hat ein Ende des bisherigen Systems von Geldzahlungen an Familien von in israelischen Gefängnissen einsitzenden Häftlingen angeordnet, die an Gewalt gegen Israel beteiligt waren.

Der Schritt, den die Autonomiebehörde am Montag bekanntgab, zielt darauf ab, die Beziehungen zur neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump zu verbessern. Die USA und Israel hatten kritisiert, das umstrittene Stipendiensystem, das als «Märtyrerfonds» bekannt ist, belohne Gewalt gegen Israel.

Auch unter dem neuen System sollen Angehörige von Häftlingen einen Anspruch auf Regierungsbeihilfen haben – allerdings basierend auf ihrem finanziellen Bedarf. Bislang hing die Höhe der Zahlungen davon ab, wie viel Zeit ein Häftling im Gefängnis verbrachte. (DPA)

Angehörige fordern Freilassung aller Gaza-Geiseln

Nach dem von der islamistischen Hamas angekündigten Stopp weiterer Geiselfreilassungen bittet das israelische Forum der Angehörigen die in dem Konflikt vermittelnden Länder um Unterstützung.

Die Umsetzung des Abkommens zur Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas müsse ermöglicht werden, teilte die Organisation mit. «Wir stehen an der Seite der israelischen Regierung und setzen uns für die Aufrechterhaltung der Bedingungen ein, die eine erfolgreiche Fortsetzung des Abkommens und damit die sichere Rückkehr unserer 76 Brüder und Schwestern gewährleisten», hiess es. 35 der noch 76 Verschleppten sind nach israelischen Angaben nicht mehr am Leben.

Die Berichte der bisher Freigelassenen sowie der schockierende körperliche Zustand der am Samstag freigelassenen drei Geiseln lasse keinen Zweifel daran, dass die Zeit dränge und alle Geiseln dringend aus dieser schrecklichen Situation befreit werden müssten, schrieb das Forum weiter. (DPA)

Hamas will Geiselfreilassung verschieben

Die islamistische Hamas im Gazastreifen verschiebt die für diesen Samstag vorgesehene nächste Freilassung israelischer Geiseln auf unbestimmte Zeit. Zur Begründung teilte Hamas-Sprecher Abu Obeida mit, Israel halte sich nicht an die Vereinbarung zur Waffenruhe.

Am Samstag wollten die Extremisten eigentlich drei weitere Geiseln freilassen. Dies werde erst möglich, wenn sich Israel wieder an die Vereinbarungen halte, hiess es nun. Die Hamas stehe aber grundsätzlich zu den Vereinbarungen über die seit dem 19. Januar für zunächst sechs Wochen geltende Waffenruhe und den Austausch von Geiseln gegen inhaftierte Palästinenser, bekräftigte Obeida.

Israel hingegen habe die Rückkehr von Vertriebenen in den nördlichen Gazastreifen verzögert, das Feuer an verschiedenen Stellen des Küstenstreifens eröffnet und die Einfuhr von Hilfsgütern behindert, begründete Obeida die Verschiebung der Freilassung. Die Hamas hingegen habe sich an alle Abmachungen gehalten.

Israel weist Vorwürfe zurück

Israel hat wiederholt Vorwürfe zurückgewiesen, sie verletzte die Vereinbarungen. Der israelische Regierungssprecher David Mencer wies insbesondere Vorwürfe zurück, Israel blockiere Hilfslieferungen.

Israels Verteidigungsminister Israel Katz bezeichnete die Ankündigung der Hamas als gravierenden Verstoss gegen das Waffenruheabkommen und die Vereinbarung zur Freilassung der Geiseln. «Ich habe die IDF angewiesen, sich mit höchster Alarmbereitschaft auf jedes mögliche Szenario in Gaza vorzubereiten und die Ortschaften (am Rande des Gazastreifens) zu schützen», sagte er.

Seit Beginn der Waffenruhe im Gaza-Krieg am 19. Januar hat die Hamas bisher bei fünf Freilassungsaktionen 16 von insgesamt 33 israelischen Geiseln freigelassen, die während der ersten Phase der dreistufigen Vereinbarung von der Hamas übergeben werden sollen. Ausserdem liess die Terrororganisation fünf Thailänder frei, dies aber nicht als Teil der Vereinbarung mit Israel. Im Gegenzug entliess Israel 583 inhaftierte Palästinenser von vorgesehenen 1904 Häftlingen. (DPA)

Trump: Palästinenser haben kein Recht auf Rückkehr

US-Präsident Donald Trump hat sich bei Fox News zu seinen Plänen für den Gazastreifen geäussert. Er wolle den Palästinensern «wunderschöne Wohnorte» bauen, wo sie sicher seien. Also nicht im Gazastreifen, sondern an anderen Orten, «weg von der Gefahr», wie Trump sagte. In der Zwischenzeit würde er das Land im Gazastreifen besitzen. Man solle das Gebiet als Immobilienprojekt für die Zukunft betrachten, sagte Trump. Es werde ein wunderschönes Stück Land werden.

Auf die Frage von Fox-Moderator Bret Baier, ob die Palästinenser in so einem Fall ein Recht auf Rückkehr haben würden, sagte Trump, nein, das hätten sie nicht, denn sie hätten dann ja viel bessere Häuser. Er wolle ihnen einen permanenten Wohnsitz bauen. Denn wenn sie jetzt zurückkehren müssten, dann würde es Jahre gehen bis das passiere. Gaza sei momentan schlicht nicht bewohnbar. «Ich denke ich könnte einen Deal mit Jordanien und Ägypten machen», fügt Trump an, der die Palästinenser dorthin umsiedeln will. Er werde den Ländern dafür mehrere Milliarden Dollar pro Jahr geben. (anf)

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Erdogan: Trumps Gaza-Plan ist «nicht ernst zu nehmen»

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan lehnt US-Pläne zur Umsiedlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen strikt ab und fordert stattdessen Israel auf, das grossflächig zerstörte Küstengebiet wieder aufzubauen. «Aus unserer Sicht sind die Vorschläge, die darauf abzielen, die Palästinenser aus dem Land zu vertreiben, in dem sie seit Tausenden von Jahren leben, nicht ernst zu nehmen», sagte Erdogan auf einer Konferenz in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur.

«Niemand hat die Macht, dem palästinensischen Volk eine zweite Nakba anzutun und wird es auch niemals haben.» Der Begriff Nakba (Katastrophe) bezieht sich auf die Flucht und Vertreibung von mehr als 700’000 Palästinensern im ersten Nahost-Krieg 1948 im Zuge der israelischen Staatsgründung.

«Niemand hat die Macht, dem palästinensischen Volk eine zweite Nakba anzutun», sagte der türkische Präsident Erdogan auf einer Konferenz in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur.

Erdogan sagte weiter, statt eine neue Bleibe für die Menschen aus Gaza zu suchen, solle Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu für den Schaden aufkommen, den er während des Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas in Gaza angerichtet habe.

US-Präsident Donald Trump hatte am Sonntag seine viel kritisierten Pläne zur Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen bekräftigt. Trump will die Palästinenser «umsiedeln» und Gaza «übernehmen». Eine Vertreibung der gut zwei Millionen Menschen würde gegen das Völkerrecht verstossen, die Vereinten Nationen haben vor einer «ethnischen Säuberung» gewarnt. (AFP)

Hamas-Geiseln berichten über grausame Details ihrer Gefangenschaft

Nach der Freilassung drei weiterer israelischer Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen sind erschreckende Details über die Umstände ihrer Geiselhaft bekanntgeworden. Der Bruder von Or Levy berichtete, der 34-Jährige sei «16 Monate lang hungrig, barfuss und in ständiger Angst» gewesen. Levy war am Samstag gemeinsam mit zwei anderen Männern im Rahmen einer Waffenruhe-Vereinbarung mit der Hamas freigekommen. Die Bilder von den abgemagerten, schwachen Geiseln sorgten in Israel für Entsetzen.

Israelische Medien berichteten, einer der Männer sei angekettet gewesen und habe fast die gesamte Zeit in einem dunklen Tunnel verbracht. Er habe dabei weder gerade stehen noch gehen können.

Or Levy wird am 8. Februar von Hamas-Kämpfern vor seiner Übergabe an ein Team des Roten Kreuzes in Gaza vorgeführt.

Levy erfuhr erst nach seiner Freilassung vom Tod seiner Frau bei dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023. Bei einem bewegenden Wiedersehen konnte Levy seinen überlebenden dreijährigen Sohn in die Arme schliessen. Auch die Geisel Eli Scharabi wusste nicht, dass er seine Frau, seine Töchter und seinen Bruder verloren hat.

Der für die Geiseln zuständige Medizinprofessor Hagai Levine sprach von «brutalen, unmenschlichen Bedingungen» der Hamas-Geiselhaft. Die verbliebenen Geiseln im Gazastreifen seien in «unmittelbarer Lebensgefahr», warnte er und forderte ihre sofortige Freilassung.

Die Untersuchungen der befreiten Geiseln hätten alarmierende Ergebnisse gehabt. Sie litten teilweise an extremer Unterernährung und mehrfachem Organschaden. In der Geiselhaft hätten sie «extrem schlechte Hygiene, Mangel an frischer Luft und Sonnenlicht» erlebt sowie extreme körperliche und psychologische Misshandlung durch die Kidnapper, sagte Levine. Er warnte vor schwerwiegenden körperlichen und seelischen Langzeitfolgen. (AFP)

Hamas-Kämpfer bei Militäreinsatz im Westjordanland getötet

Bei einem israelischen Militäreinsatz im besetzten Westjordanland ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums ein 20-jähriger Palästinenser getötet worden. Die islamistische Terrororganisation Hamas teilte mit, er sei einer ihrer Kämpfer gewesen. Der junge Mann sei bei Gefechten mit israelischen Soldaten im Flüchtlingsviertel Nur Schams getötet worden.

Israel hatte am 21. Januar in Dschenin den grössten Militäreinsatz seit langem im Westjordanland begonnen. Die Armee ist auch in anderen Städten im Einsatz. Die Flüchtlingsviertel im nördlichen Teil des Westjordanlands gelten als Hochburgen militanter Palästinenser. Zahlreiche Zivilisten sind aus den umkämpften Gebieten geflohen.

Rauch steigt auf bei Explosionen und brennenden Häusern während eines israelischen Militäreinsatzes im Nur Shams Camp, Westjordanland, am 9. Feb. 2025.

Die ohnehin angespannte Lage im Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg deutlich verschärft. Seitdem wurden dort nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten 866 Palästinenser getötet. Zugleich gibt es verstärkt Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen palästinensische Zivilisten.

Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute inmitten von drei Millionen Palästinensern rund 700.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. (AFP)

Israel greift Ziele im Libanon an

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben wieder mehrere Ziele der libanesischen Hisbollah-Miliz bombardiert. In der Bekaa-Ebene sei ein Tunnel für den Waffenschmuggel von Syrien in den Libanon angegriffen worden. Zudem seien mehrere weitere Einrichtungen der Hisbollah an nicht näher genannten Orten im Libanon bombardiert worden, in denen sich Munition und Raketenwerfer befunden haben sollen.

Waffenschmuggel und die Lagerung von Waffen und Munition der Hisbollah im Süden des Libanon sieht Israel als eine Verletzung der Waffenruhe-Vereinbarungen von Ende November vergangenen Jahres zwischen Israel und dem Libanon an. Die Armee halte sich an die Vereinbarungen, werde aber jeden Versuch einer Wiederbewaffnung der Terrororganisation Hisbollah vereiteln, betonte das Militär in einer schriftlichen Mitteilung weiter.

Die Hisbollah-Miliz hatte Israel fast 14 Monate heftig beschossen, um nach eigener Darstellung die Hamas im Gazastreifen zu unterstützen. Israel reagierte mit verheerenden Bombardierungen und tötete führende Hisbollah-Mitglieder. (DPA)

Ministerium: Schwangere bei Israels Einsatz im Westjordanland getötet

Bei einem israelischen Militäreinsatz in Tulkarem im Westjordanland ist nach palästinensischen Angaben eine Schwangere erschossen worden. Auch das ungeborene Kind habe nicht überlebt, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Die Armee teilte mit, es sei eine Untersuchung des Vorfalls durch die Verbrechensabteilung der Militärpolizei eingeleitet worden.

Die 23-Jährige sei im achten Monat schwanger gewesen. Auch ihr Mann sei lebensgefährlich verletzt worden, als israelische Soldaten das Feuer auf ihr Fahrzeug im Flüchtlingsviertel Nur Schams eröffneten. Zudem wurde eine weitere Frau im Alter von 21 Jahren tödlich durch Schüsse verletzt, teilte das Gesundheitsministerium weiter mit.

Israel weitet Einsatz auf Flüchtlingsviertel aus

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz teilte mit, die Armee weite ihre Offensive im nördlichen Westjordanland auch auf das Flüchtlingsviertel Nur Schams aus. «Wir zerschmettern die Terror-Infrastruktur in den Flüchtlingslagern und verhindern ihre Rückkehr», hiess es in seiner Mitteilung.

Nach Angaben des Gouverneurs von Tulkarem, Abdullah Kmail, kam es zu massiven Zerstörungen im Rahmen des Einsatzes in Nur Schams. Hunderte Menschen hätten ihre Häuser verlassen müssen, sagte er. Nach Angaben der palästinensischen Hilfsorganisation Roter Halbmond wurde auch ein 14-Jähriger durch Schüsse im Bauch verletzt.

Grösster Militäreinsatz seit langem

Israel hatte am 21. Januar in Jenin den grössten Militäreinsatz seit langem im besetzten Westjordanland begonnen. Die Stadt gilt als Hochburg militanter Palästinenser.

Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute inmitten von drei Millionen Palästinensern rund 700’000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. (DPA)

Palästinenser: Tote bei israelischem Beschuss in Gaza

Israelische Soldaten haben nach palästinensischen Angaben im Gazastreifen trotz der geltenden Waffenruhe vier Menschen erschossen. Im Stadtteil Al-Saitun von Gaza-Stadt seien drei junge Männer getötet worden, teilte der von der islamistischen Hamas kontrollierte Zivilschutz des Küstenstreifens mit.

Anwohner sagten der Deutschen Presse-Agentur per Telefon, die Opfer hätten israelische Militäreinheiten in der Nähe des Grenzzaunes zu Israel gefilmt, woraufhin die Soldaten das Feuer eröffnet hätten. Im Süden des Gazastreifens sei eine ältere Frau erschossen worden, als sie zu ihrem Haus gelangen wollte, berichtete das ebenfalls von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium.

Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, Soldaten hätten im Norden des Gazastreifens das Feuer auf mehrere Verdächtige eröffnet, die sich ihren Stellungen genähert hätten. Es habe Treffer gegeben und die Verdächtigten hätten sich daraufhin zurückgezogen. Die Armee rief erneut alle Bewohner des Gazastreifens auf, sich keinesfalls israelischen Truppen zu nähern. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. (DPA)

Uno-Nothilfekoordinator: «Gefahr einer Hungersnot weitgehend gebannt»

Die Waffenruhe im Gaza-Krieg hat laut dem Uno-Nothilfekoordinator Tom Fletcher eine Hungersnot im Gazastreifen weitgehend abgewendet. Die Lage könne jedoch schnell wieder bedrohlich werden, sollte die Waffenruhe nicht verlängert und die Gefechte wiederaufgenommen werden, sagte Fletcher am Sonntag der Nachrichtenagentur AP.

«Die Gefahr einer Hungersnot ist meines Erachtens weitgehend gebannt», sagte Fletcher nach einem zweitägigen Besuch im Gazastreifen in Kairo. Hunger sei nicht mehr so weit verbreitet wie vor der Waffenruhe. Seit Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas am 19. Januar erreichen jeden Tag Hunderte Lastwagen mit Hilfsgütern den verwüsteten Küstenstreifen.

«Bedingungen sind immer noch schrecklich»

Fletcher forderte sowohl die Hamas als auch Israel auf, sich an die Vereinbarung zu halten, die so viele Leben gerettet habe. «Die Bedingungen sind immer noch schrecklich, und die Menschen haben immer noch Hunger», sagte er. Die mehr als zwei Millionen Menschen im Gazastreifen benötigten dringend mehr Lebensmittel und medizinische Hilfsgüter. Sorge bereiteten ihm auch Krankheiten aufgrund des Mangels an medizinischer Grundversorgung. Fletcher rief auch dazu auf, die Lieferung von Zelten und anderen Unterkünften zu verstärken, weil der Winter noch eine Weile andauern werde.

Fletcher reiste über den Grenzübergang Eres zwischen Israel und dem nördlichen Gazastreifen in das Küstengebiet, wo er nach eigenen Angaben durch vollständige zerbombte Städte und Dörfer fuhr. «Man kann den Unterschied zwischen einer Schule, einem Krankenhaus oder einem Haus nicht erkennen», sagte er über den Norden des Gazastreifens. Menschen hätten versucht, ihre Häuser zu finden, andere hätten in den Trümmern die Leichen ihrer Angehörigen entdeckt. Hunde hätten nach Leichen gesucht.

«Es ist ein Horrorfilm»

«Es ist ein Horrorfilm. Es ist eine Horrorshow», sagte er. «Es bricht einem das Herz, wieder und wieder und wieder. Du fährst meilenweit, und das ist alles, was du siehst.»

Fletcher erlebte seinen Worten zufolge auch Verärgerung unter den Palästinensern auf die internationale Gemeinschaft und ihre Reaktion auf den Krieg. «Es gab Verzweiflung und Wut. Und ich kann die Wut auf die Welt verstehen, dass ihnen dies widerfahren ist», sagte er. Gleichzeitig sei auch Trotz zu spüren gewesen. «Die Menschen sagten: «Wir werden an die Orte zurückkehren, an denen wir seit Generationen gelebt haben, und wir werden sie wieder aufbauen.» (DPA)

Armeesender: Israels Militär zieht sich aus Netzarim-Korridor zurück

Nach der Freilassung weiterer Hamas-Geiseln hat sich die israelische Armee nach Medienberichten vereinbarungsgemäss aus dem sogenannten Netzarim-Korridor im Gazastreifen zurückgezogen. Dieser teilt den Küstenstreifen in eine nördliche und eine südliche Hälfte. Der israelische Armeesender berichtete, das Militär habe das Gebiet vollständig verlassen. Dafür gab es zunächst keine offizielle Bestätigung. Aus israelischen Sicherheitskreisen hiess es lediglich, die Armee bereite sich auf die Umsetzung der Vereinbarung vor.

Israel hatte sich nach Beginn der Waffenruhe mit der Hamas bereits aus einem Teil des strategisch bedeutsamen Nezarim-Korridors zurückgezogen. Danach sollte es ihn – abgesehen von einem ein Kilometer breiten Gebiet unmittelbar an der Grenze zu Israel – vollständig räumen. Damit könnten Palästinenser, die infolge des Krieges aus den Städten des Nordens in den Süden vertrieben wurden, in noch grösserer Zahl als bisher in ihre grossteils zerstörten Wohnorte zurückkehren. (DPA)

Sechs Tote bei israelischem Luftangriff auf Basis im Libanon

Bei einem israelischen Drohnenangriff auf eine Basis der schiitischen Hisbollah-Miliz in der libanesischen Bekaa-Ebene sind sechs Menschen getötet worden. Zwei weitere erlitten Verletzungen, berichtete die libanesische Nachrichtenagentur NNA. Das israelische Militär bestätigte, dass es einen Luftangriff gegen Militante der Hisbollah durchführte.

Die Kämpfer seien Aktivitäten in einer als strategisch bezeichneten Waffenfabrik nachgegangen, hiess es in der Mitteilung des israelischen Militärs. Diese nicht näher ausgeführten Aktivitäten hätten eine Verletzung der Waffenruhevereinbarung dargestellt, die Israel und die Hisbollah Ende November des Vorjahres geschlossen hatten. Das israelische Militär bombardiert, wenn es vermeint, dass sich die Schiiten-Miliz nicht an die vereinbarten Bestimmungen hält. (DPA)

SDA/AFP/DPA/red