Newsticker zum Krieg in NahostNach den USA stellt auch Israel der Hamas ein UltimatumJordaniens König gegen Umsiedlung von PalästinensernTrump: USA werden Gaza einfach einnehmen
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Trump hebt Sanktionen gegen radikale Siedler auf
US-Präsident Donald Trump hat Sanktionen seines Landes gegen radikale israelische Siedler im Westjordanland aufgehoben. Die Regierung seines Vorgängers Joe Biden hatte diese verfügt, um gegen gewalttätige Siedler im besetzten Westjordanland vorzugehen. Dort war es seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 vermehrt auch zu Gewalt von Siedlern gegen Palästinenser gekommen. Der Armee wird immer wieder vorgeworfen, sie unternehme nicht genug gegen solche Angriffe. Das Weisse Haus teilte mit, eine Verfügung der Biden-Regierung vom 1. Februar 2024 über «die Verhängung bestimmter Sanktionen gegen Menschen, die im Westjordanland Frieden, Sicherheit und die Stabilität untergraben», sei aufgehoben. (DPA)
Israel startet neuen Einsatz im Westjordanland
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen neuen grösseren Militäreinsatz in der palästinensischen Stadt Jenin im nördlichen Westjordanland begonnen. Gemeinsam mit dem Inlandsgeheimdienst und Polizeikräften habe man einen «Anti-Terror-Einsatz» in der Stadt gestartet, die als Hochburg militanter Palästinenser gilt. Der Name der Operation sei «Eisenmauer», teilte das Militär mit.
Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde, die dort mehrere Wochen lang in Jenin gegen militante Kräfte im Einsatz waren, zogen sich nach palästinensischen Angaben vorher zurück. Nach Medienberichten drangen Bodentruppen und Spezialeinheiten in die Stadt ein. Es habe auch mehrere Drohnenangriffe gegeben.
Palästinenser: Sechs Menschen getötet
Laut palästinensischen Angaben hat der Militäreinsatz mindestens sechs Menschen das Leben gekostet. Das palästinensische Gesundheitsministerium teilte am Dienstag mit, weitere 35 Menschen seien bei dem Einsatz in Jenin verletzt worden. (DPA)
LKW bringen weitere Hilfsgüter und Treibstoff nach Gaza
Rund 280 Lastwagen haben am dritten Tag der Waffenruhe im Gazastreifen weitere Hilfsgüter sowie Treibstoff aus Ägypten in das Küstengebiet gebracht. Sie seien unter anderem über den von Israel kontrollierten Grenzübergang Kerem Schalom nach Gaza gefahren, sagte ein Vertreter des Ägyptischen Roten Halbmonds der Deutschen Presse-Agentur. Darunter seien 25 Lastwagen mit Treibstoff gewesen.
Im Rahmen der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas kommt auch wieder humanitäre Hilfe aus Ägypten nach Gaza. Die Lastwagen fahren dafür zunächst zum Grenzübergang Rafah und von dort unter anderem weiter zum wenige Kilometer entfernten Übergang Kerem Schalom. Dort werden sie untersucht und die Güter für die Verteilung in Gaza freigegeben.
Seit Beginn der Waffenruhe am Sonntag hätten mehr als 1700 LKW Hilfsgüter und Treibstoff aus Ägypten in den Gazastreifen geliefert, sagte der Vertreter der Hilfsorganisation. Rund 4000 Lastwagen stünden weiterhin bereit zur schrittweisen Einfahrt in das Gebiet. Erstmals seit 270 Tagen warteten dort auch wieder Spitalautos, um verletzte Palästinenser aufzunehmen. (DPA)
Siedler bei eigenen Ausschreitungen von Sicherheitskräften verletzt
Bei Ausschreitungen radikaler israelischer Siedler im Westjordanland sind nach Medienberichten zwei Siedler von israelischen Sicherheitskräften schwer verletzt worden. Zahlreiche vermummte Siedler hätten Gebäude und Fahrzeuge in zwei benachbarten palästinensischen Dörfern östlich der Palästinenserstadt Kalkilia in Brand gesetzt, berichteten israelische Medien.
Sicherheitskräfte seien den Siedlern gefolgt und seien dabei von diesen mit Pfefferspray angegriffen worden. Diese hätten daraufhin auf die Siedler geschossen und zwei von ihnen schwer verletzt. Die Polizei teilte mit, man habe interne Ermittlungen zu dem Vorfall am Montagabend aufgenommen. Den Medienberichten zufolge wurde ein beteiligter Polizist unter Hausarrest gestellt. Ein Armeesprecher sagte, man prüfe den Vorfall.
Die ohnehin angespannte Lage im Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker in Israel vor mehr als einem Jahr und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg noch einmal deutlich verschärft. (DPA)
Netanyahu will mit Trump Israels Feinde besiegen
Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu hat US-Präsident Donald Trump zur Amtseinführung gratuliert und den gemeinsamen Kampf gegen Israels Feinde beschworen. Er freue sich auf die Zusammenarbeit, um die im Gazastreifen noch festgehaltenen Geiseln freizubekommen, «die militärischen Fähigkeiten der Hamas zu zerstören und ihre politische Herrschaft im Gazastreifen zu beenden», sagte Netanyahu in einem von seinem Büro verbreiteten Video. Die Hamas bestätigte derweil, dass die nächste Freilassung von Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge am Samstag erfolgen soll. Vier Entführte sollen gemäss dem Gaza-Abkommen freikommen.
In seiner Rede bei der traditionellen Parade zur Amtseinführung äusserte sich Trump auch zu den Geiseln der islamistischen Terrororganisation, wobei einige Angehörige der weiterhin in Gaza festgehaltenen Entführten hinter ihm standen. Sie wollten die neue US-Regierung drängen, dafür zu sorgen, dass das über Monate hinweg mühsam ausgehandelte Gaza-Abkommen auch vollständig eingehalten wird, schrieb die «Times of Israel». Seit Sonntag gilt in Gaza eine sechswöchige Waffenruhe.
Trump über Gaza: «phänomenale Lage am Meer»
Der neue US-Präsident entgegnete derweil im Weissen Haus auf die Frage einer Journalistin, ob die Waffenruhe anhalten werde, er sei nicht zuversichtlich. «Es ist nicht unser Krieg, es ist deren Krieg», sagte Trump. Die «andere Seite» sei «sehr geschwächt». Er habe sich ein Bild aus Gaza angesehen – es sehe aus wie auf einem grossen Abbruchgelände, die meisten Menschen dort seien tot. Es müsse auf «eine andere Art und Weise» wieder aufgebaut werden.
Trump pries den verwüsteten Gazastreifen, in dem die Zivilbevölkerung unter katastrophalen Lebensbedingungen leidet und seit Kriegsbeginn Zehntausende Menschen getötet und verletzt wurden, für eine «phänomenale Lage am Meer» und «bestes Wetter». Man könne damit «einige schöne» und «fantastische» Dinge machen. In Israel gibt es viele Rechtsextreme, die den Gazastreifen am liebsten wiederbesiedeln würden. (DPA)
Familien von freigelassenen israelischen Geiseln melden sich zu Wort
In ihrer ersten öffentlichen Stellungnahmen seit der Wiedervereinigung mit ihren Familienmitgliedern haben die Angehörigen der drei aus der Gefangenschaft im Gazastreifen befreiten israelischen Frauen denen gedankt, die ihre Freilassung ermöglicht hatten. Sie appellierten auch an die israelische Regierung, das Waffenruheabkommen einzuhalten. «Doron hat mich gebeten, diese Botschaft zu übermitteln», sagte Jamit Aschkenasi, die Schwester der freigelassenen Geisel Doron Steinbrecher, vor dem Krankenhaus, in dem die Frauen noch immer medizinisch untersucht werden. «Geht auf die Strasse. Wir müssen alle Schritte des Abkommens ausführen. So wie ich zu meiner Familie zurückkehren konnte, sollten alle zurückkehren.»
Terroristen hatten die drei jungen Frauen während des Hamas-Massakers in Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt und seitdem im Gazastreifen festgehalten. Im Rahmen des kürzlich vereinbarten Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas wurden sie freigelassen.
Hamas bestätigt Termin für nächste Geiselfreilassung
Die nächste Freilassung israelischer Geiseln im Gazastreifen im Austausch gegen palästinensische Häftlinge soll nach Angaben der Hamas am Samstag erfolgen. Die islamistische Terrororganisation bestätigte den Termin in einer kurzen Mitteilung auf Telegram. Gemäss dem mit Israel vereinbarten Abkommen sollen vier Entführte freikommen. Nach Inkrafttreten einer sechswöchigen Feuerpause hatte die Hamas am Sonntag im Rahmen der ersten Phase des Abkommens drei weibliche israelische Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entliess Israel 90 Palästinenser aus der Haft.
In der ersten von drei Phasen der unter Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA ausgehandelten Vereinbarung sollen insgesamt 1904 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen im Austausch gegen 33 von insgesamt 94 Geiseln freikommen. Mindestens 34 der Entführten in Gaza dürften bereits tot sein. Ob ein dauerhaftes Ende der Kämpfe im Gazastreifen erreicht werden kann, hängt von den weiteren Verhandlungen ab, die in rund zwei Wochen beginnen sollen.
Palästinenser: Israelische Siedlerangriffe im Westjordanland
Israelische Siedler haben nach Angaben von Bewohnern palästinensischer Dörfer im besetzten Westjordanland in zwei Dörfern randaliert und ein grosses Feuer gelegt. In Dschinsafut – etwa 50 Kilometer nördlich von Jerusalem, haben Siedler laut dem Vorsitzenden des Dorfrats, Dschalal Baschir, drei Häuser, eine Gärtnerei und eine Schreinerei an der Hauptstrasse des Dorfes angezündet. In Al-Funduk sagte Louai Tajem, Vorsitzender des Gemeinderats, Dutzende israelischer Siedler hätten Schüsse abgefeuert, Steine geworfen und Autos, Häuser und Geschäfte angezündet.
Der Palästinensische Rote Halbmond teilte mit, er habe zwölf Menschen behandelt, die von Siedlern verprügelt worden seien. Er machte keine Angaben zu ihrem Zustand. Das israelische Militär erklärte, es habe die Siedler vertrieben und eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet.
Seit dem 7. Oktober 2023 kommt es im Westjordanland vermehrt zu Ausschreitungen und Gewalt durch Siedler. Das UN-Nothilfebüro berichtete von insgesamt 1.432 israelischen Siedlerangriffen auf Palästinenser, die im vergangenen Jahr zu Opfern oder Sachschäden führten, sowie von weiteren Angriffen in und bei der Stadt Nablus in der vergangenen Woche.
Die ohnehin angespannte Lage im Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker in Israel vor mehr als einem Jahr und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg noch einmal deutlich verschärft.
Netanyahu will mit Trump Irans Terror-Achse besiegen
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat zur Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump den gemeinsamen Kampf gegen den Einfluss des Irans im Nahen Osten beschworen. «Ich bin zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, die iranische Terror-Achse zu besiegen», sagte er in einem von seinem Büro verbreiteten Video, in dem er Trump zum neuen Amt beglückwünschte. Israel verdächtigt den Iran zudem, ein Atomwaffenprogramm zu betreiben, das mit allen Mitteln gestoppt werden müsse. Teheran bestreitet diesen Vorwurf.
Proiranische Milizen wie die libanesische Hisbollah und die islamistische Hamas im Gazastreifen sind durch Israel militärisch derzeit stark geschwächt. Zudem stürzte der syrische Machthaber Baschar al-Assad, der Irans wichtigster staatlicher Verbündeter in der Region war. Zurzeit beschiesst vor allem noch die Huthi-Miliz im Jemen Israel mit Raketen und Drohnen. (DPA)
Israelischer Finanzminister fordert Fortsetzung des Gazakrieges
Israels ultrarechter Finanzminister Bezalel Smotrich hat eine Wiederaufnahme des Gazakriegs nach der für sechs Wochen vereinbarten Waffenruhe verlangt. «Wenn, Gott bewahre, der Krieg nicht wieder aufgenommen wird, werde ich die Regierung stürzen», drohte Smotrich am Montag, einen Tag nach Beginn der Waffenruhe.
Das auch auf Druck des neuen US-Präsidenten Donald Trump zustande gekommene Abkommen sieht eine Waffenruhe von 42 Tagen vor, in denen 33 israelische Geiseln gegen Hunderte palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen ausgetauscht werden sollen. Die israelischen Truppen sollen sich weitgehend zurückziehen, Hilfslieferungen in das Gebiet verstärkt werden. Erste Geiseln und Häftlinge wurden bereits ausgetauscht. (DPA)
Freigelassene sitzen fest: Strenge Kontrollen im Westjordanland
Nach der nächtlichen Ankunft Dutzender freigelassenen palästinensischer Gefangenen in Beitunia im Westjordanland hat es am Morgen strenge Strassenkontrollen der israelischen Armee gegeben. Nachts hatten die meisten der Freigelassenen nach palästinensischen Angaben zunächst nicht in ihre Heimatorte zurückkehren können, weil Kontrollpunkte um eine Reihe palästinensischer Städte geschlossen waren. Sie übernachteten in Hotels. Zahlreiche Menschen waren in der Nacht auf die Strassen geströmt, um die in Bussen ankommenden Menschen im Westjordanland zu begrüssen.
Die Armee hatte die Palästinenser in Dörfern in der Nähe israelischer Siedlungen davor gewarnt, die Freilassung der Gefangenen zu feiern. In der Nacht kam es zu Angriffen israelischer Siedler, die Autos von Palästinensern in Brand setzten. Auch Molotow-Cocktails und Steine wurden Berichten zufolge auf palästinensische Dörfer geschleudert. Verletzt wurde ersten Berichten zufolge niemand. (DPA)
Palästinensische Gefangene: Freude hält sich in Grenzen
Die Medizinstudentin Bara’a al-Fukha ist in der Nacht mit anderen palästinensischen Gefangenen im Rahmen des Waffenruheabkommens zwischen Israel und der Hamas freigelassen worden. Nachdem die 22-Jährige aus einem weissen Bus des Roten Kreuzes gestiegen war und ihre Familie umarmt hatte, sagte sie Reportern der AP: «Gott sei Dank bin ich hier bei meiner Familie, ich bin zufrieden.» Ihre Freude halte sich trotzdem in Grenzen, «denn so viele Palästinenser unter uns werden gefoltert und misshandelt. Unser Volk im Gazastreifen leidet. So Gott will, werden wir daran arbeiten, auch sie zu befreien», sagte die Studentin. Berichten der AP zufolge spiegelte dies die allgemeine Stimmung in der Menge wider. Viele sagten, die Freilassung sei ein kleiner, flüchtiger Moment der Freude, der durch die 15 Monate von Tod und Zerstörung im Gazastreifen getrübt werde.
Die Medizinstudentin der Al-Kuds-Universität in Ostjerusalem hatte rund sechs Monate im Damon-Gefängnis verbracht. Al-Fukha sagte, sie sei in Verwaltungshaft gehalten worden – eine unbefristete Inhaftierung ohne formale Anklage oder Prozess, die Israel fast ausschliesslich gegen Palästinenser anwendet. Die Gefangenen sind israelischen Angaben zufolge wegen sicherheitsrelevanter Vergehen inhaftiert worden. Al-Fukha sagte, die Bedingungen im israelischen Gefängnis seien «schrecklich» gewesen, ihr Zugang zu Nahrung und Wasser begrenzt. «Wenn wir versuchten, den Kopf hochzuhalten, taten die Wachen ihr Bestes, um uns niederzuhalten», sagte sie.
Israel lässt 90 palästinensische Gefangene frei
Israel hat in der Nacht auf Montag im Rahmen des Waffenruheabkommens 90 palästinensische Gefangene freigelassen. Laut einer von der Kommission für Gefangenenangelegenheiten der Palästinensischen Autonomiebehörde vorgelegten Liste handelt es sich bei allen Entlassenen um Frauen oder Minderjährige. Die Freilassung erfolgte mehr als sieben Stunden, nachdem die militant-islamistische Hamas drei israelische Geiseln übergeben hatte.
![Palästinenser mit Hamas- und Hisbollah-Flaggen auf einem Rotkreuzbus mit freigelassenen Gefangenen aus dem Ofer-Gefängnis in Beitunia, Westjordanland.](https://cdn.unitycms.io/images/9lP-9sN0qFY8myNCVo27Es.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=NBEkQ4uXokI)
Grosse weisse Busse mit den Gefangenen verliessen die Tore des israelischen Ofer-Gefängnisses vor den Toren der Stadt Ramallah im Westjordanland, während über ihnen ein Feuerwerk gezündet wurde. Palästinenser drängten sich mit Sprechchören und Jubel an den Bussen vorbei. Das israelische Militär, das das Westjordanland besetzt hält, hat die Palästinenser wiederholt vor jeder Form von öffentlichen Feiern gewarnt. Die Freilassung fand mitten in der Nacht statt, was von den Palästinensern als Versuch kritisiert wurde, die Stimmung zu dämpfen und Menschenmengen davon abzuhalten, die Gefangenen zu Hause zu begrüssen.
Emotionales Wiedersehen der Geiseln mit ihren Familien
Nach ihrer Freilassung aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen sind drei israelische Geiseln wieder mit ihren Familien vereint.
Ein gut zwei Minuten langes Video zeigt das äusserst emotionale Wiedersehen der drei Frauen mit ihren Angehörigen im Schiba-Spital bei Tel Aviv. Es gab innige Umarmungen, es flossen Tränen, es war Schluchzen und Jubel zu hören, als Familienmitglieder Romi Gonen (24), Emily Damari (28) und Doron Steinbrecher (31) in die Arme schlossen.
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Spital äussert sich zu Gesundheitszustand
Die Spitalleiterin Jael Frenkel Nir sagte vor Journalisten, der Zustand der Geiseln ermögliche es ihnen, «sich auf das Wichtigste zu konzentrieren, die Wiedervereinigung mit der Familie».
Weitere medizinische Untersuchungen könnten noch einige Stunden warten. Ein anderer behandelnder Arzt sprach von einem «emotional und medizinisch komplexen Ereignis». (DPA)
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Airline informiert über den Wolken über Geisel-Freilassung
Die israelische Fluggesellschaft El Al hat in allen ihren Fliegern weltweit Durchsagen über die Freilassung der drei weiblichen Geiseln aus der Gewalt der Hamas gemacht.
«Ich freue mich, euch zu berichten, dass in diesem Moment die Freilassung von Romi, Doron und Emily und ihre Rückkehr nach Israel begonnen hat», sagte ein Beauftragter des El-Al-Kontrollzentrums nach Angaben des Unternehmens. «El Al und das ganze israelische Volk warten auf die Rückkehr aller unserer Brüder und Schwestern nach Hause.»
![Heckflossen von El Al Boeing 787 Dreamliner Flugzeugen auf dem Rollfeld des Ben-Gurion-Flughafens in Israel, Juli 2020.](https://cdn.unitycms.io/images/71hbJ0ZwqtUAgr9S0qyP2x.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=FfldDXgdoiE)
Video zeigt Übergabe der drei Personen an Israel
Ein von der israelischen Armee veröffentlichtes Video hält den Moment fest, in dem das Rote Kreuz drei Geiseln an das israelische Militär übergibt. Das Rote Kreuz fungierte am Sonntag bei der Geiselübergabe als Vermittler: Es hatte die drei Frauen zuvor in Gaza-Stadt von der Hamas-Miliz in Empfang genommen. (bor)
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Eine Geisel hat zwei Finger verloren
Emily Damari, eine der drei im Gazastreifen freigelassenen israelischen Geiseln, hat während der Entführung durch die Hamas zwei Finger verloren. Das berichteten mehrere israelische Medien übereinstimmend unter Berufung auf Damaris Familie.
![Emily Damari, eine der freigelassenen israelischen Geiseln, feiert ihre Freilassung an einem unbekannten Ort am 19. Januar 2025 nach einem Waffenstillstand und Geiselaustauschabkommen im Krieg zwischen Israel und Hamas. Sie trägt ein blaues Oberteil und zeigt ein freudiges Gesicht.](https://cdn.unitycms.io/images/Al7L5B8qKvaBxn8b2PQ1Z_.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=1Z22W2Rht04)
Auf Bildern von einem gemeinsamen Videocall der 28-Jährigen und ihrer Mutter mit Verwandten war die bandagierte Hand der jungen Frau zu sehen. Auch auf einem anderen, von der israelischen Regierung veröffentlichten Foto fiel ihre augenscheinlich versehrte Hand auf.
Trotz Verletzung: Auf den Bildern des Videocalls kann man die 28-Jährige strahlend wiedervereint mit ihrer Mutter sehen. (DPA)
Lesen Sie zum Thema: «Mediziner rechnen damit, dass bei den Geiseln praktisch jedes Organ geschädigt ist».
Palästinenser warten auf Freilassung von Häftlingen in Israel
Als Teil des Deals zwischen Israel und der Hamas sollen etappenweise insgesamt rund 1900 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freikommen.
Die Ersten sind palästinensischen Angaben zufolge auf freiem Fuss. Sie seien in eine Polizeistation in Ost-Jerusalem gebracht worden, wo Angehörige auf die Entlassung warteten, teilte das Pressebüro der palästinensischen Autonomiebehörde mit.
![Familienmitglieder warten nahe des Ofer-Gefängnisses in Ramallah auf die Freilassung von palästinensischen Gefangenen am Abend.](https://cdn.unitycms.io/images/C1QazV-Aq6EAa-CztpYzf7.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=pm2IgpMY6T8)
Eine frühere Mitteilung des Pressebüros, wonach einige der Freigelassenen bereits bei ihren Familien seien, wurde später korrigiert.
Eine offizielle Bestätigung durch israelische Stellen gab es zunächst nicht. Die islamistische Hamas hatte im Gegenzug zunächst drei weibliche israelische Geiseln aus dem Gazastreifen freigelassen. Insgesamt sollten im Austausch für die drei Frauen rund 90 palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen entlassen werden – die meisten davon Frauen und Minderjährige. (DPA)
Freudenfeiern in Israel
Freunde und Angehörige haben mit Freudenfeiern auf die Freilassung der drei israelischen Geiseln reagiert. Auf dem «Platz der Geiseln» klatschten und jubelten zahlreiche Menschen, nachdem die Freilassung der jungen Frauen bestätigt worden war. Tausende von Menschen drängten sich auf dem Platz im Zentrum von Tel Aviv.
![Unterstützer und Angehörige von Geiseln, die im Gazastreifen gefangen gehalten werden, reagieren auf eine Fernsehsendung über die Freilassung israelischer Geiseln am Geiseln-Platz in Tel Aviv am 19. Januar 2025.](https://cdn.unitycms.io/images/EuG67IxmKY2Af23nB1AmF5.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=D7FRcuEHZHM)
Bewaffnete Hamas-Mitglieder hatten die Zivilistinnen Romi Gonen (24), Emily Damari (28) und Doron Steinbrecher (31) zuvor in Gaza Vertretern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben.
Auch Freunde von Emily Damari feierten ihre Freilassung nach mehr als 15 Monaten in der Gewalt der Hamas ausgelassen. Einer von ihnen nahm dabei eine Reporterin des israelischen Fernsehens auf die Schultern und tanzte, während diese weiter über die dramatischen Ereignisse berichtete. (DPA)
![Menschen am Hostages Square in Tel Aviv reagieren emotional, während sie eine Live-Übertragung über die Freilassung von Geiseln aus dem Gazastreifen nach einem 15-monatigen Konflikt beobachten. Januar 2025.](https://cdn.unitycms.io/images/C2Q8FSgRa-4BEH8SXHiORA.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=OErDQZ1y9SI)
Hamas hat drei israelische Geiseln übergeben
Die ersten drei für den Austausch im Rahmen des Waffenruheabkommens vorgesehenen Geiseln sind inzwischen in der Obhut der israelischen Armee.
Zunächst hatte das Rote Kreuz mitgeteilt, dass ihm die Frauen im Alter von 24 bis 31 Jahren am Sonntag übergeben worden seien. Es handelt sich um die Zivilistinnen Romi Gonen (24), Emily Damari (28) und Doron Steinbrecher (31). Im Gegenzug sollen 95 palästinensische Häftlinge aus israelischer Haft freikommen.
![Drei Poster israelischer Geiseln Romi Gonen, Emily Tehila Damari und Doron Steinbrecher, die seit den Angriffen vom 7. Oktober 2023 von Hamas im Gazastreifen festgehalten werden. Auf jedem Poster steht ’Bring her home now!’. Hintergrund ist eine Bestätigung der Freilassung im Rahmen eines Waffenstillstandsabkommens.](https://cdn.unitycms.io/images/2_XWYvfvaNq80m18pI_4PP.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=NnCuxXRE-NA)
Die drei Frauen würden nun von einer Spezialeinheit auf israelisches Gebiet begleitet, teilte das Militär mit. Dort sollten sie von ihren Müttern in Empfang genommen und ärztlich untersucht werden.
Israelische Medien, die Live-Bilder das katarischen Senders Al-Dschasira übertrugen, zeigten die ersten Bilder der Freigelassenen. Man sah sie zwischen Fahrzeugen gehen, während sich ihr Konvoi durch Gaza-Stadt bewegte. Es herrschte grosses Gedränge. Viele Menschen hielten Handys in die Höhe und filmten.
In der Nähe befanden sich zahlreiche Bewaffnete mit grünen Hamas-Stirnbändern, offenbar um die Fahrzeuge zu sichern.
![Mitglieder des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz sprechen mit Kämpfern der Ezzedine al-Qassam-Brigaden auf dem Saraya-Platz in Gaza-Stadt, Januar 2025.](https://cdn.unitycms.io/images/D7d1__E1aqm9zHMnlTkCjU.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=whd58VBdu1U)
Die Waffenruhe war am Vormittag mit knapp drei Stunden Verspätung in Kraft getreten und soll sechs Wochen gelten. Während dieser Zeit sollen insgesamt 33 israelische Geiseln gegen Hunderte Palästinenser in israelischer Haft ausgetauscht werden.
![Eine Geisel wird während des Geiselaustauschs in Saraya-Platz in Gaza-Stadt aus einem Fahrzeug getrieben und an das Rote Kreuz übergeben. Personen in militärischer Uniform und ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes sind zu sehen.](https://cdn.unitycms.io/images/AyLFU0dKaRmBzDNMsZ7neG.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=ZSnsAaylK7Y)
Darüber hinaus ist geplant, im Verlauf der Waffenruhe über die zweite Phase des Abkommens zu verhandeln – einen dauerhaften Waffenstillstand. Die militant-islamistische Hamas hat erklärt, sie werde die nach der ersten Phase der Waffenruhe verbleibenden Geiseln erst freilassen, wenn es einen dauerhaften Waffenstillstand gibt und Israel sich vollständig aus dem Gazastreifen zurückgezogen hat. (DPA)
SDA/AFP/DPA/red
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