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Good News zu Thanksgiving
Sie schrieb der falschen Nummer, acht Jahre später feiern sie immer noch gemeinsam

Jamal Hinton und Wanda Dench verbindet eine aussergewöhnliche Freundschaft.
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In den USA wird an diesem Wochenende wieder Thanksgiving gefeiert. Das Erntedankfest, dessen Form stark von der europäischen Version abweicht, bringt im ganzen Land die Familien an einem Tisch zusammen. Traditionellerweise wird bei einem Festmahl ein gefüllter Truthahn verspeist.

Nicht an einem solchen Tisch sitzt am Samstag erstmals seit acht Jahren das ungleiche Duo um Jamal Hinton und Wanda Dench aus Arizona, Letztere ist bekannt im Internet als «Thanksgiving Grandma». Ihre Geschichte, die 2016 mit einer SMS an die falsche Nummer begann und über einen viralen Tweet in einer engen Freundschaft endete, steht symbolisch für die Dankbarkeit, welche die Amerikaner dieser Tage zelebrieren.

Angefangen hatte alles im Herbst vor acht Jahren, als Wanda Dench wie immer eine SMS an ihre Familienmitglieder verschickte, um sie zum Thanksgiving-Essen einzuladen. Dench war dabei nicht bewusst, dass ihr Enkel ein neues Handy hatte und seine alte Nummer an einen neuen Kunden vergeben worden war. So erhielt auch der damals 17-jährige Teenager Jamal Hinton die Einladung von Dench.

Wie alles begann: Jamal Hinton wurde 2016 von Wanda Dench zum Thanksgiving-Dinner eingeladen – und ging hin.

Es entstand ein kurzer SMS-Austausch, in dem Hinton unter anderem durch ein Selfie von Dench verifizieren konnte, dass sie definitiv nicht verwandt waren. Nachdem sie sich umständlich entschuldigt und verabschiedet hatte, fragte der Teenager am Ende mehr zum Spass: «Kann ich trotzdem einen Teller bekommen?» Dench schrieb zurück: «Natürlich! Das ist, was Grossmütter tun: Wir füttern euch!»

Hinton veröffentlichte die Screenshots der Unterhaltung auf Twitter, wo sie schon in der ersten Woche Hunderttausende Male geteilt wurden. Er nahm die Einladung an und verbrachte Thanksgiving in diesem Jahr erstmals mit Denchs Familie. Das Duo freundete sich an, blieb in Kontakt und beteuerte, dass der Generationenunterschied nicht zwischen ihnen stehe. Dench, deren Mann und deren Vater beide Berufsmilitärs waren, erklärte später, dass sie in ihrem Leben häufig habe umziehen müssen und oft einsam gewesen sei. Gleichzeitig war es für sie kein Problem, Fremde kennen zu lernen. Hinton, ein junger Schwarzer, bezeichnete die Freundschaft mit der älteren weissen Frau als ein «Geschenk des Himmels» in einem sonst rassistisch angespannten Wahljahr.

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Fortan feierten die beiden Thanksgiving jedes Jahr zusammen und blieben auch dazwischen in regem Austausch – sie wohnen zufällig nur rund drei Stunden voneinander entfernt. Über die Jahre veränderte sich für beide vieles: Der Ehemann von Dench starb 2020 an Covid-19, Hinton lud sie auch zu seiner eigenen Familienfeier ein. Online wuchs der Hype weiter, mittlerweile berichten auch Zeitungen und Fernsehsender im ganzen Land jedes Jahr von den beiden. 2021 sicherte sich Netflix die Rechte an der Geschichte und kündigte einen Film («The Thanksgiving Text») an. Die beiden liessen sich 2022 gar ein gemeinsames Tattoo stechen – die Grossmutter kommentierte das später mit «Ich muss verrückt geworden sein».

Dieses Jahr ist alles anders

Auch am Samstag wollen die beiden das Fest wieder zusammen verbringen, doch erstmals seit acht Jahren werden sie dabei nicht im selben Raum sein: Im Oktober machte die 67-Jährige publik, dass bei ihr Brustkrebs diagnostiziert wurde, sie befand sich bis vor kurzem in der Chemotherapie. «Wir haben gemeinsam entschieden, dass es darum besser ist, wenn ich zu Hause bleibe.»

Gegenüber CNN gab Dench an, sie werde per Facetime zugeschaltet. «Ich habe mich so darauf gefreut, seine Familie zu treffen und mit allen Truthahn zu essen, aber wir müssen die Dinge so akzeptieren, wie sie sind, und ich bin sicher, dass das nächste Jahr viel besser sein wird.»