Lotsen für KindergartenkinderThalwil und Oberrieden reagieren nach tödlichem Unfall
Mehr als 4400 Personen fordern in Oberrieden Massnahmen nach dem Tod eines Kindergartenmädchens. Oberrieden hat nun Sofortmassnahmen beschlossen. Thalwil ebenso.
Der 9. September 2024 hat sich ins kollektive Gedächtnis der Gemeinde Oberrieden eingebrannt. Es ist jener Tag, an dem ein fünfjähriges Mädchen im Bereich des Fussgängerstreifens vor dem Coop und unweit des Kindergartens Alte Landstrasse von einem Kehrichtlastwagen erfasst und tödlich verletzt worden ist.
Viele Menschen aus Oberrieden und Umgebung haben seither im Dorf, in den sozialen Medien und in Chatgruppen ihre Betroffenheit zum Ausdruck gebracht. Und ihren Unmut, dass im Zentrum von Oberrieden nicht schon längst Massnahmen für eine bessere Verkehrssicherheit ergriffen worden sind.
Beinahe 4500 Personen haben in der Folge eine Petition unterschrieben, die eine Verkehrsregelung beim Kindergarten Alte Landstrasse fordert, damit die Kindergartenkinder die Strasse gefahrlos überqueren können. Auch das tödlich verunfallte Mädchen besuchte den Chindsgi Alte Landstrasse.
Die Kindergärtler lotsen
Diese Woche nun hat der Gemeinderat von Oberrieden reagiert. Wie er in einer Mitteilung auf der Website der Gemeinde schreibt, hat er einen Lotsendienst beim Kindergarten angeordnet. Der Einsatz dieses Lotsendienstes sei zeitlich begrenzt und werde regelmässig überprüft. Denn die Befähigung von Kindern, sich im Strassenraum selbstständig und sicher zu bewegen, müsse weiterhin im Vordergrund stehen. Ganz offensichtlich geht es dem Gemeinderat aber darum, mit dieser Sofortmassnahme eine heikle Situation sofort zu entschärfen.
Oberrieden ist nicht die einzige Gemeinde, die tätig wird. Die Exekutive der Nachbargemeinde Thalwil beschreibt in einer Mitteilung ihrerseits, sie habe in der Folge des tragischen Unfalls beschlossen, die Kindergartenkinder, welche die schulergänzende Betreuung besuchen, länger zu begleiten. Und zwar nicht nur jene des ersten, sondern auch jene des zweiten Chindsgi. Bis zu den Herbstferien werde die Schulpflege die Begleitung der Zweitjahr-Kindergärtler evaluieren und danach einen Beschluss zum weiteren Vorgehen fassen.
Auch die Gemeinde Uetikon hat Sofortmassnahmen wie eine Sensibilisierungskampagne mittels Plakaten und eine erhöhte Polizeipräsenz beschlossen, nachdem auch dort ein fünfjähriges Mädchen auf dem Nachhauseweg von einem Auto erfasst worden und tödlich verletzt worden war. Zudem sind bauliche Massnahmen an der Unfallstelle vorgesehen, sobald die Ergebnisse der Unfalluntersuchung vorliegen.
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