Schwieriges UmfeldAktienkurs von Tesla fällt – Börsenwert des Unternehmens sinkt auf unter eine Billion Dollar
Analysten machen die härter werdende Konkurrenz im Elektroautomarkt verantwortlich – sowie die politischen Eskapaden von Tesla-Chef Elon Musk.

Die Tesla-Aktien sind laut BBC am Mittwochmorgen um über neun Prozent eingebrochen. Der Börsenwert des Unternehmens sank damit auf unter eine Billion US-Dollar – das erste Mal seit letztem November.
Bemerkenswert ist: Die Neuanmeldungen von Elektroautos mit reinem Batterieantrieb stiegen laut europäischem Herstellerverband Acea im Januar in den EU- und Efta-Staaten sowie Grossbritannien um über ein Drittel im Vorjahresvergleich. In der Schweiz betrug der Anstieg mit 2910 Neuanmeldungen fast ein Viertel.
Tesla profitierte allerdings nicht von diesem Trend. Stattdessen brachen die Verkäufe in den EU- und Efta-Staaten sowie Grossbritannien um 45 Prozent ein. Im Januar wurden dort noch 9945 Teslas eingelöst, während es im Vorjahresmonat 18’161 waren.
BYD holt auf, Musk schreckt ab
Analysten machen dafür gegenüber der BBC die härter werdende Konkurrenz im Elektroautomarkt verantwortlich. So hole etwa der chinesische Hersteller BYD auf, weil er beispielsweise Funktionen standardmässig anbiete, die bei anderen Herstellern kostenpflichtig seien, sagte der Investment Director der Investitionsplattform AJ Bell, Russ Mould.
Allerdings würden einige potenzielle Käuferinnen und Käufer auch von Musks «politischen Interventionen» abgeschreckt, so ein Analyst.
Ex-Abteilungsleiter: Musk sicher einer der Gründe
Der Tesla-Chef wirft zurzeit als Chef der Kostensenkungsabteilung Doge in Washington hohe Wellen. Dazu machte er bei einer Veranstaltung zur Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump mit einer Geste auf sich aufmerksam, die für europäische Augen klar rechtsextrem war. Musk unterstützt auch die in Teilen gesichert rechtsextreme deutsche AfD und den in Grossbritannien inhaftierten Rechtsaussenaktivisten Tommy Robinson.
Ein ehemaliger Abteilungsleiter von Teslas Europadivision sagte gegenüber der BBC, Musks Eskapaden seien «sicherlich einer der Gründe für den Rückgang» der Verkaufszahlen. Musks Unterstützung wachse damit zwar bei einem bestimmten Typ von Leuten – «aber es sind nicht diejenigen, die Teslas kaufen». Dazu könnte sich die Nähe Musks zu US-Präsident Donald Trump als Problem herausstellen: Trump ist kein Fan von Elektroautos und will die politische Unterstützung dafür streichen. «Wie jemand auf den Gedanken kommen konnte, dass sich das für Tesla auszahlen würde, verstehe ich nicht», so der Ex-Abteilungsleiter.
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