Totes Mädchen im KönizbergwaldTatverdächtige ist eine 30-jährige Frau aus dem Kanton Bern
Bei der am Donnerstag festgenommenen Person handelt es sich um eine 30-jährige Bernerin. Für sie wird Untersuchungshaft beantragt.
Im Zusammenhang mit dem Todesfall des 8-jährigen Mädchens, das am Dienstagabend im Könizbergwald bei Niederwangen gefunden wurde, läuft ein Verfahren wegen vorsätzlicher Tötung. Bei der am Donnerstag festgenommenen Person handelt es sich um eine 30-jährige Frau aus dem Kanton Bern, wie die Kantonspolizei Bern am Freitag mitteilt. Die Staatsanwaltschaft stellt nun einen Antrag auf Untersuchungshaft beim Zwangsmassnahmengericht.
«Die Frau war bisher nicht polizeilich bekannt, weitere Angaben können nicht gemacht werden», sagte Polizeisprecherin Ramona Mock auf Anfrage. Die Untersuchungshaft dauert bis zu drei Monate, kann aber auch noch verlängert werden.
Todesursache noch unbekannt
Am Donnerstag teilte die Polizei mit, die festgenommene Person, gegen die sich der Verdacht wegen vorsätzlicher Tötung richtet, stamme aus dem Umfeld des Kindes. «Dadurch wollten wir festhalten, dass für die Öffentlichkeit keine erhöhte Gefahr besteht», sagt Mock.
Es bleibt daher offen, in welchem Verhältnis die 30-jährige Frau zum Kind stand. «20 Minuten» und «Blick» verwiesen darauf, dass die Mutter des Kindes 30-jährig sei und stellten die Frage in den Raum, ob es sich bei der verhafteten Person um die Mutter handeln könnte. Die Polizei nimmt dazu keine Stellung.
Die «intensiven und umfangreichen» Ermittlungen insbesondere zur genauen Todesursache laufen weiter. «Das Mädchen wies Verletzungen auf, Einzelheiten zu Ausmass und Anzahl geben wir nicht bekannt.»
Das Mädchen wurde am Dienstagabend im Könizbergwald leblos aufgefunden. Eine Ärztin konnte nur noch den Tod des Mädchens, das in der unmittelbaren Umgebung wohnte und in der Gemeinde Köniz zur Schule ging, feststellen. Gemäss den bisherigen Befunden gibt es keine Hinweise auf ein Sexualdelikt. Zuerst hatte die Polizei mitgeteilt, ein Unfall könne nicht ausgeschlossen werden. Im Zuge der Ermittlungen stellte sich aber heraus, dass es sich um ein Tötungsdelikt handeln musste.
Kerzen und Blumen für das Opfer
Laut Berichten des «Blick» wurden die Wohnung der Mutter sowie das Haus der Grosseltern durchsucht. Nach dem Fund am Dienstagabend standen zahlreiche Polizeikräfte im Einsatz, unter ihnen Kriminaltechniker der Spurensuche und Hundeführer, sowie Mitarbeiter des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Bern. Sie durchkämmten das Gelände rund um den Leichenfundort im Könizbergwald nahe bei der Siedlung Papillon.
Anwohner richteten im Quartier eine kleine Gedenkstätte mit Kerzen, Blumen und Plüschtiere ein. Das Care-Team des Kantons Bern betreute am Mittwoch in der Schule von Niederwangen Klassenkameradinnen und -kameraden des verstorbenen Mädchens. Der Könizer Bildungsdirektor Hans-Peter Kohler (FDP) zeigte sich bestürzt über den Vorfall und sprach von «einer grossen Tragödie».
pd/ske/wal/rmo/Jürg Spori/Christian Pfander
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