Podcast «Tages-Anzeigerin»Wenn Hass gegen Frauen im Netz salonfähig wird
Der Fall Sanija Ameti zeigt: Im Internet kann sich der Hass auf Frauen auf besonders brutale Art und Weise entladen. Was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Darüber wird im Podcast «Tages-Anzeigerin» diskutiert.
«Dinge, die bisher höchstens hinter vorgehaltener Hand gesagt wurden, sind plötzlich salonfähig», hielt die Mediensprecherin des Schweizerischen Katholischen Frauenbunds, Sarah Paciarelli, in einem Statement diese Woche zum Fall Sanija Ameti fest. Ein Blick in die Kommentarspalten von Social-Media-Plattformen unterstreicht diese Analyse. Ameti wurde seit ihrem Post, in dem sie mit einer Pistole auf ein Marienbild schoss, öffentlich beleidigt, bedroht und beschimpft.
Für Lea Stahel von der Universität Zürich ist das keine Überraschung. Stahel forscht an der Uni Zürich zu Hasskommentaren. In der aktuellen Folge von «Tages Anzeigerin» analysiert sie, dass Frauen im Netz besonders Opfer von sexistischen Angriffen sind.
Annick Senn und Kerstin Hasse diskutieren zudem über ihre eigenen Erfahrungen mit Beleidigungen im Netz, suchen nach Ursachen für den Hass, der manchen Frauen in sozialen Medien entgegenschlägt – und fragen sich: Was heisst es für unsere Gesellschaft, wenn sexistische Kommentare und Hassrede salonfähig werden?