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Sunrise und Salt schneller
Swisscom-Kundschaft wartet noch länger auf Gratis-Internet im Zug

Mit der «SBB Freesurf»-App lässt sich im Zug gratis surfen. 
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Es ist ein Murks. Nun müssen Kundinnen und Kunden von Swisscom noch länger auf kostenloses Internet in SBB-Zügen warten. Bei der Ankündigung im vergangenen Jahr hiess es noch, dass dies bereits im Spätsommer möglich sein werde. Doch die Swisscom hat das Startdatum nach hinten verschoben. Ohne zu informieren.

Unter dem Namen Freesurf haben die SBB im vergangenen Jahr ein Angebot für Gratis-Internet in gewissen Zügen definitiv eingeführt. Die Idee dahinter: Man lädt eine App herunter und meldet sich an. Über Bluetooth kontrolliert die App, ob man sich im Zug befindet. Solange das der Fall ist, erhält man gratis einen Internetzugang. Zumindest wenn man bei Salt, Sunrise oder anderen kleineren Anbietern Kundin oder Kunde ist.

Die Swisscom wollte bei einem ersten Test ab 2019, anders als die Konkurrenz, nicht mitmachen. Der Grund: Viele Kundinnen und Kunden hätten Flatrate-Abos und profitierten deshalb gar nicht davon. Ihnen biete die SBB-Lösung im Zug damit keine Verbesserung, liess sich beim Start ein Swisscom-Sprecher zitieren. Erst als dann klar war, dass das Angebot tatsächlich kommt, zeigte sich auch die Swisscom bereit, ihren Kundinnen und Kunden etwas zu bieten.

Wer sich auf der Website der SBB darüber informieren will, warum die Swisscom noch nicht dabei ist, wird ziemlich schnöde auf die Swisscom-Hotline verwiesen. Gut möglich, dass sich verärgerte Kundinnen und Kunden bei den SBB gemeldet haben. Doch diese scheinen, aus nachvollziehbaren Gründen, den Ärger an die richtige Stelle umleiten zu wollen: Nämlich direkt zur Swisscom.

Start im Dezember – nun wirklich

Interessant ist das Angebot vor allem für Prepaid-Nutzerinnen und -Nutzer oder solche, die ab einer gewissen verbrauchten Datenmenge pro Monat gedrosselte Internetgeschwindigkeiten erhalten.

Gesurft wird weiterhin über die normale Verbindung des jeweiligen Providers. Freesurf hat also keinen Einfluss auf die Qualität des Internets. Hingegen investieren die SBB in Fenster, die besser durchlässig sind für Mobilfunkwellen und sogenannte Repeater, um den Empfang in den Zügen zu stabilisieren.

«Die Implementation ist technisch komplex und dauert länger als ursprünglich angenommen.»

Swisscom-Sprecher

Grund für die Verzögerung bei der Swisscom: Offenbar hat der Telecomriese Ärger mit der Technik. «Die Implementation ist technisch komplex und dauert länger als ursprünglich angenommen», sagt ein Sprecher. «Zudem haben wir uns entschieden, ‹SBB Freesurf› nicht nur für unsere Abo-Kunden, sondern gleichzeitig auch für unsere Prepaid-Kunden zu implementieren.» Etwas, was die Konkurrenz von Sunrise und Salt bereits anbietet. Der Start wurde nun auf den Fahrplanwechsel am 12. Dezember verlegt. Damit ist die Swisscom ein Jahr später als die Konkurrenz.

Als die SBB wegen der Fernverkehrskonzession mit den BLS im Clinch lagen, war das Gratis-Internet Teil des Angebots der SBB an den Bund, um die Konzession für den vor Corona höchst einträglichen Fernverkehr zu erhalten. WLAN, in anderen Bahnen durchaus üblich, war kein Thema. Die SBB setzen lieber auf die Repeater in den Zügen. Allerdings: Wer regelmässig Zug fährt, weiss: Auf gewissen Strecken ist die Verbindung mehr als wackelig.

Mittlerweile würden 3500 Kundinnen und Kunden regelmässig «Freesurf» nutzen, heisst es bei den Bundesbahnen. Welche Züge jeweils «Freesurf»-tauglich sind, ist in der SBB-App ersichtlich. Dort werden die Verbindungen mit «FS» markiert.