Swisscom & Co. reagieren auf Homeoffice-Ärger
Während der Corona-Krise sind Arbeitnehmer zu Hause auf zuverlässige Dienstleistungen angewiesen. Nun ergreifen die Netzwerkbetreiber entsprechende Massnahmen.
Seit Anfang Woche befinden sich viele Schweizer Arbeitnehmer zwangsweise in der Heimarbeit. Doch die Netze stossen zeitweise an ihre Grenzen. Eine Fehlerquelle haben Swisscom und Sunrise diese Woche bereits behoben, indem sie die Kapazitäten an den Schnittstellen zwischen ihren Infrastrukturen erhöht haben.
Die Anbieter haben inzwischen weitere Massnahmen ergriffen, um den Mitarbeitern im Homeoffice weiteren Ärger zu ersparen. Sunrise erhöht die Surfgeschwindigkeiten im Internet und hebt Datenlimiten im Mobilfunk auf. Zudem verlängert die Nummer zwei des Landes die Zahlungsfrist für Kleinunternehmen und Selbstständige.
Der grösste Schweizer Kabelnetzbetreiber UPC erhöht bis Ende April kostenlos die Internetgeschwindigkeit bei allen Kunden, die momentan ein Abo mit weniger als 100 Megabit pro Sekunde haben. Das Upgrade werde automatisch durchgeführt, teilte die Firma ihrerseits mit. Insgesamt würden rund 165'000 UPC-Kunden von diesem Spezialangebot profitieren.
Salt hatte bereits am vergangenen Montag mitgeteilt, den Geschäftskunden für die Umstellung auf Homeoffice den unlimitierten Zugriff auf das mobile Internet bis Ende Mai 2020 ohne zusätzliche Kosten anzubieten.
Die Swisscom plant aktuell keine generelle Erhöhung der Internetgeschwindigkeit für alle Kunden. Der Marktführer will jedoch Unternehmen mit kostenlosen und schnellen Angeboten unterstützen, damit sie Heimarbeit und Konferenzen rasch einführen und nutzen können.
Handy-Läden bleiben teilweise offen
Im Vordergrund steht aber nicht nur die Stabilität der Infrastruktur. Arbeitsgeräte wie Smartphones dürften in den kommenden Wochen ebenfalls mehr beansprucht werden als sonst. Aber was, wenn die SIM-Karte kaputt geht oder das Mobiltelefon plötzlich den Geist aufgibt?
Obwohl der Bundesrat die Notlage erklärt hat und damit viele Läden zum Schliessen zwingt, sind «Verkaufsstellen von Telekommunikationsanbietern» von diesem Entscheid ausgeschlossen. Anbieter von Zubehör versuchen deshalb, einen Teil ihrer Läden offen zu halten. Dazu gehören nicht nur die Netzbetreiber, sondern auch Handelsketten wie Mobilezone.
Die Swisscom beispielsweise lässt ihre Kunden nur einzeln in die Shops.
Mobilezone gab am Freitag bekannt, dass das Unternehmen 80 von 120 Shops weiter betreibt. Ziel sei es, dass die Bevölkerung innert nützlicher Distanz einen offenen Laden erreichen kann. Mobilezone behält sich jedoch vor, die Zahl der geöffneten Verkaufsstellen kurzfristig weiter zu verringern.
Bei Swisscom, Sunrise und Salt sind ebenfalls weniger Shops geöffnet. Kunden müssen mit verkürzten Öffnungszeiten rechnen und davon ausgehen, dass die Anbieter in den Läden die Sicherheitsmassnahmen der Eidgenossenschaft strikt umsetzen. Die Swisscom beispielsweise lässt ihre Kunden nur einzeln in die Shops.
Über Standorte von geöffneten Läden sowie Öffnungszeiten informieren die Unternehmen auf ihren jeweiligen Internetauftritten.
Youtube verschlechtert Bildqualität
Ausländische Internetkonzerne haben ebenfalls damit begonnen, die Netze zu entlasten. Der Videodienst Youtube wird die Bildqualität in Europa etwas verschlechtern. Alle Videos sollen zunächst in den kommenden 30 Tagen nur noch in Standard-Auflösung statt HD-Qualität übertragen werden, wie die zu Google gehörende Videoplattform am Freitag ankündigte.
Die Netflix-Nutzer sollten trotzdem einen Dienst mit «guter Qualität» bekommen.
Der Streamingdienst Netflix hatte bereits am Donnerstag angekündigt, den Datendurchsatz in Europa für zunächst 30 Tage zu drosseln. Die Netflix-Nutzer sollten trotzdem einen Dienst mit «guter Qualität» bekommen, versicherte die US-Firma. Nach Einschätzung des Unternehmens wird Netflix durch den Schritt aber 25 Prozent weniger Datenverkehr verursachen.
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