Super LeagueShaqiri zaubert auf der Schützenwiese
Der FC Basel besiegt Winterthur 6:1. Xherdan Shaqiri glänzt dabei mit seiner besten Leistung seit seiner Rückkehr zum FCB.
Am Schluss will auch der Winterthurer Feuerwehrmann ein Selfie mit Xherdan Shaqiri. Es passt, denn zuvor hat Shaqiri auf dem Feld ein Feuerwerk gezündet. Es ist eine Show, die er an diesem Abend auf der Schützenwiese abliefert. Drei Assists und zwei Tore steuert der überragende Mann zum 6:1 des FC Basel über den FC Winterthur bei.
Zur Kür setzt er in der 59. Minute an. Zuerst erzwingt er einen Corner. Dann verwandelt er diesen direkt. Dass dieses Tor in der Statistik als Eigentor von Winterthur-Goalie Stefanos Kapino gewertet wird – geschenkt. «Natürlich habe ich das so gewollt», sagt er danach. Es ist der Höhepunkt eines überragenden Auftritts von Shaqiri und schon längst die Entscheidung in dieser einseitigen Partie. Basel siegt zum dritten Mal in Serie.
Der FC Winterthur hat zwar in der Startphase durchaus seine Argumente. Er spielt mit, kommt immer wieder zu guten Angriffen. Doch Basel hat Shaqiri. Bereits in der achten Minute zirkelt die Nummer 10 der Basler eine Ecke auf den Kopf von Kevin Carlos. 20 Minuten später schickt er Bénie Traoré mit einem Chip mustergültig in die Tiefe, und in der 34. Minute macht er es gleich selbst. Von der Strafraumgrenze trifft er mit seinem linken Fuss ins weite Eck. Es ist das 3:0 und das erste Meisterschaftstor von Shaqiri seit dem 23. Mai 2012. Damals traf er gegen YB.
Es ist der beste Shaqiri seit seiner Rückkehr. Bei jedem Tor sieht die FCW-Abwehr nicht gut aus. Auf drei Positionen hat Trainer Ognjen Zaric seine Viererkette angepasst. Es nützte nichts. Die Abwehr lässt den Baslern wiederholt zu viel Platz. «Wir hätten noch mehr Tore schiessen können», sagt Shaqiri und korrigiert, «mehr Tore schiessen müssen.» Chancen wären da gewesen – vor allem, weil Shaqiri immer wieder seinen Fuss im Spiel hat.
Shaqiri hier, Shaqiri da, Shaqiri überall
Nach 70 Minuten ist die Show zu Ende. Dann geht Shaqiri unter anerkennendem Applaus von allen Seiten vom Platz. Das Spiel hat da längst Trainingscharakter, der FCB Spass und der FCW Probleme. Diese werden den Verein über die nächsten Tage begleiten. Nach dem desolaten Auftritt in den ersten 30 Minuten in Lausanne letzte Woche folgt im Heimspiel gegen Basel die Fortsetzung. Denn nur wenige Minuten nach Shaqiris Abgang fällt das 0:6.
«Wir haben den gefühlt schlechtesten Tag eingezogen, sie einen ihrer besten», sagt Fabian Frei. Für ihn ist es trotz der Niederlage ein spezielles Spiel. Frei ist Rekordspieler des FCB. Das 1:6 von Randy Schneider (90.) ist bloss eine Fussnote bei dieser Shaqiri-Show. «Den Trainer wird das nerven, bei einem 6:1 kann man das aber schlucken, finde ich», sagt Shaqiri und erfüllt Autogrammwünsche auf FCW-Schals. Shaqiri hier, Shaqiri da, Shaqiri überall.
Und beim FC Winterthur muss man sich fragen: Braucht es bald den Feuerwehrmann an der Seitenlinie?
red
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