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Suizid eines 15-Jährigen
Tod eines Jugendlichen befeuert in Frankreich Debatte über Mobbing an Schulen

French Education and Youth Minister Gabriel Attal (R), flanked by French Junior Minister for the Education and Professional training Carole Grandjean, addresses media during a press conference at the Education ministry in Paris on September 6, 2023, the day after the suicide of a teenager in Poissy. Gabriel Attal announced on September 6, 2023the launch of an administrative inquiry to shed "light" on the harassment of a teenager who committed suicide on September 5, 2023 in Poissy (Yvelines). (Photo by Geoffroy VAN DER HASSELT / AFP)

Der Suizid eines von Mitschülern schikanierten Jugendlichen in Frankreich hat eine heftige Debatte um Mobbing an Schulen ausgelöst. Der Elysée-Palast kündigte für Donnerstag einen Besuch von  Bildungsminister Gabriel Attal und Präsidentengattin Brigitte Macron bei der Familie des Jugendlichen an. Der 15-Jährige hatte sich einen Tag nach Schuljahresbeginn in seinem Zimmer erhängt.

Nach Angaben des Bildungsministers hatte seine Familie im vergangenen Dezember die Schulleitung über Schikanen gegen den Jungen informiert. Im April hatte die Familie sich dann an die Polizei gewandt, nachdem sie sich über die mangelnde Reaktion der Schule beschwert hatte. Der Jugendliche aus dem Pariser Vorort Poissy hatte zum neuen Schuljahr die Schule gewechselt. 

«Wenn ein 15-jähriges Kind keine andere Lösung sieht, als sich zu töten, dann betrifft dies uns alle», sagte Regierungssprecher Olivier Véran am Donnerstag dem Sender France Inter. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen zur Todesursache aufgenommen.

Macron räumt dem Thema «höchste Priorität» ein

In Frankreich ist schätzungsweise jeder zehnte Schüler oder Schülerin von Mobbing betroffen. Präsident Emmanuel Macron hatte dem Thema für das neue Schuljahr «höchste Priorität» eingeräumt. Seine Frau Brigitte setzt sich seit langem dafür ein, psychische Gewalt an Schulen zu bekämpfen. 

Macron betonte mehrfach, dass im Fall von Mobbing die Täter und nicht die Opfer die Schule wechseln sollten. Seit Schuljahresbeginn ist vorgesehen, dass jede Schule einen Ansprechpartner für solche Fälle hat und systematisch die Staatsanwaltschaft informiert werden soll.

Ein für den Herbst geplantes Gesetz soll zudem Online-Mobbing härter bestrafen als bisher, unter anderem mit einer sechsmonatigen Sperre in Online-Netzwerken.

AFP/fal