Leerkündigungen in ZürichSugus-Verwalter in Zürich verhaftet
Der wegen verschiedener Delikte gesuchte Immobilienunternehmer Goran Zeindler wurde von der Polizei gestellt. In mehreren Kantonen gingen Strafanzeigen gegen ihn ein.
Goran Zeindler, der umstrittene Immobilienverwalter der Sugus-Häuser, ist in der Stadt Zürich verhaftet worden, wie die NZZ berichtet. Die Staatsanwaltschaft Schwyz bestätigte die Inhaftierung. Sie soll bereits letzten Freitag erfolgt sein.
Zeindler war in die Schlagzeilen geraten, weil er kürzlich im Auftrag der Immobilienbesitzerin Regina Bachmann 200 Bewohnerinnen und Bewohner der Sugus-Häuser kündigte. Grund der Leerkündigungen ist eine geplante Kernsanierung der Immobilien.
Schwere Vorwürfe in mehreren Kantonen
Diese Woche wurde publik, dass der Sugus-Verwalter mit Millionenschulden zu kämpfen und in den letzten Jahren 16 Konkursverfahren angesammelt hat. Zahlreiche Beteiligte erheben schwere Vorwürfe gegen ihn. Die Strafanzeigen gingen in mindestens vier verschiedenen Kantonen ein und führten letztlich zu seiner Verhaftung.
Aus einem Urteil des Bundesstrafgerichts geht hervor, dass Zeindler fingierte Rechnungen genutzt haben soll, um Gelder aus den Vermögen seiner Firmen auf seine privaten Konten zu transferieren. Der verursachte Schaden wird auf insgesamt 5,4 Millionen Franken beziffert. Zudem soll er bei der Beantragung eines Covid-19-Kredits falsche Angaben gemacht und das erhaltene Geld zweckwidrig verwendet haben. Zeindler weist alle Vorwürfe zurück, wie er in einer Stellungnahme vom Freitag erklärte.
Ungewisse Zukunft der Mietenden der Sugus-Häuser
Wie es mit den Sugus-Häusern weitergeht, bleibt ungewiss. Gemäss dem Zürcher Mieterinnen- und Mieterverband hat die Verhaftung von Zeindler keinen Einfluss auf die Gültigkeit der Kündigung.
Rund 100 Mieterinnen und Mieter haben Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) am frühen Mittwochabend vor dem Gemeinderat eine Petition mit über 27’000 Unterschriften übergeben. Die Stadtpräsidentin versprach den Anwesenden: «Wir machen alles, was in unserer Macht steht.»
Einen Schritt in diese Richtung könnte der Kauf der drei betroffenen Häuser durch die Stadt darstellen. Laut CH Media könnte dies für die Eigentümerin in Frage kommen. Allerdings dürfte sie dafür einen hohen Preis verlangen.
Fehler gefunden?Jetzt melden.