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Meinung

Analyse zur Geberkonferenz
Der Sudan braucht mehr als nur Geld

epa11267332 Sudanese refugees wait for their turns to fetch water from wells made available by the NGO Doctors Without Borders (MSF) at the Farchana refugee camp near the East Chad Sudan border, 07 April 2024.(Issued 09 April 2024). Some 47.000 people live in the Farchana camp, each individual in this camp has access to less than 8 liters per person.  Lack or poor access to water is one of the many consequences of the humanitarian crises provoked the war in neighbouring Sudan which started on 15 April 2023. According to the UNHCR in March 2024, in one year more than 500,00 Sudanese refugees, mainly from Darfur region, have crossed into Chad looking for safety, 90 percent of them are women and children. As different humanitarian crises are unfolding in other parts of the world, both the UN and NGOs like MSF keep appealing for more aid to reach Sudan and avoid a looming famine situation in the already strained socio-economic context of Chad.  EPA/STRINGER
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Natürlich ist die Zusage der Sudan-Geberkonferenz in Paris, mehr als zwei Milliarden Dollar für die Notleidenden in Darfur und den anderen vom Krieg verwüsteten Gebieten am Nil zu investieren, erst einmal ein wichtiges Signal. Im besten Fall ist sie tatsächlich ein überfälliger Impuls, um das Schlimmste im Sudan noch abzuwenden: eine Hungersnot, die Hunderttausenden, wenn nicht gar Millionen Menschen das Leben kosten kann.

Zu einer guten Nachricht für die Betroffenen wird die Botschaft aus Paris aber erst dann, wenn Hilfsorganisationen den finanziellen Schub auch nutzen können, um ihre Arbeit zu machen. Das klingt auf den ersten Blick banal, ist aber in einem Kriegsszenario wie demjenigen im Sudan ein vertracktes Problem. Solange gekämpft wird, ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Vereinten Nationen sichere Korridore aufbauen können, um Nahrung und Medizin in die Vertriebenenlager zu bringen und all die Menschen zwischen den Fronten zu versorgen, die Tag für Tag ums Überleben kämpfen.

Es braucht eine westlich-arabische Koalition

Dabei drängt die Zeit. Experten haben vorgerechnet, dass bis Juni eine halbe Million Sudanesen verhungern werden, wenn sich die Lage nicht deutlich verbessert. Helfer können aber auch nur dann Leben retten, wenn sie von der internationalen Krisendiplomatie nicht alleingelassen werden oder gar nur fehlendes politisches Engagement kaschieren sollen.

Am wichtigsten ist es jetzt: Staaten aus dem Westen und der arabischen Welt müssen sich zu einer breiten Koalition zusammenfinden, die in einem ersten Schritt eine Feuerpause erwirkt. Solange die rivalisierenden Kommandanten, Abdel Fattah al-Burhan und Mohamed Hamdan Dagalo, genannt Hemeti, auf einzelne Verbündete im Ausland zählen können, die ihre Kriegstreiberei unterstützen, wird die Gewalt den afrikanischen Vielvölkerstaat zunehmend zersetzen – und die Aussicht auf eine friedliche Zukunft im Sudan erst einmal zerstören.