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Last-Minute-Strom-Vertrag
Strom fürs PJZ wird viermal teurer

Schön neu ist das Polizei- und Justizzentrum Zürich, schön teuer ist der Strom, der darin verbraucht wird.
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Der Kanton Zürich hat sich mit den Stromverträgen fürs neue Polizei- und Justizzentrum in Zürich (PJZ) verkalkuliert. Die Behörden haben im letzten Jahr entschieden, den Strom für das riesige Verwaltungszentrum an der Hohlstrasse ab 2023 auf dem freien Markt einzukaufen und nicht über einen sonst üblichen Grundversorgungsvertrag zu langfristig kalkulierbaren Preisen.

Gemäss einer Recherche der «Handelszeitung» ist es dem kantonalen Immobilienamt erst in den letzten Tagen gelungen, mit einem Stromlieferanten einen Vertrag für 2023 abzuschliessen. Wie viel der Kanton Zürich für den Strom zahlt, will der nicht mitteilen. Derzeit müssen aber am Markt 39 Rappen pro Kilowattstunde bezahlt werden.

Fast in die Notversorgung gerutscht

Gemäss «Handelszeitung» verbraucht das PJZ pro Jahr 10 Millionen Kilowattstunden, was dem Kanton nun Stromkosten von rund 4 Millionen Franken verursachen dürfte.

Wäre das PJZ weiterhin über den bisherigen Vertrag mit Strom versorgt worden, hätte die gleiche Menge nur 1 Million Franken gekostet.

Mit dem neuen Liefervertrag hat der Kanton laut dem Artikel noch Glück gehabt, da noch bis vor kurzem wegen der drohenden Stommangellage gar keine solchen Verträge mehr geschlossen werden konnten.

Ohne Vertrag wäre das PJZ in die sogenannte Notversorgung abgerutscht. Den Strom hätte dann das Stadtzürcher EWZ zu einem sogenannten Ersatztarif von aktuell rund 1.40 bis 1.80 Franken geliefert. Gegenwärtig ist beim EWZ nur ein Betrieb in der Notversorgung. Bei den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich (EKZ) sind es momentan acht Kunden, die den Ersatztarif bezahlen müssen.

Kanton räumt Fehler ein

Im Artikel wird die Frage aufgeworfen, weshalb der Kanton Zürich erst jetzt einen neuen Stromliefervertrag abgeschlossen hat, obwohl schon im Sommer 2021 klar war, dass man im PJZ aus der sicheren Grundversorgung aussteigt.

Üblicherweise wird gemäss Experten in einem solchen Fall die Strombeschaffung abgesichert. Die Leiterin des Immobilienamtes, Katrin Leuenberger, räumt gegenüber der «Handelszeitung» Fehler ein: «Dass wir so spät dran sind, ist ein Versäumnis.» (sch)