Massnahmen gegen TerrorSicherheitslage an Street Parade wird laufend überprüft
Am Wochenende werden Hunderttausende Menschen die Street Parade in Zürich besuchen. Wie sich die Stadt gegen Terroranschläge wappnet.
Informationen über islamistisch motivierten Terrorismus haben in den vergangenen Wochen wiederholt für Schlagzeilen gesorgt. So wollten in Wien mutmassliche IS-Anhänger einen Anschlag auf ein Konzert der Sängerin Taylor Swift verüben.
Auch in Zürich wollten im Juni zwei Jugendliche einen Anschlag mit Lastwagen auf die Pride verüben. Er konnte rechtzeitig vereitelt werden. Einer der Jugendlichen befindet sich seither in einer vorsorglichen ambulanten Schutzmassnahme. Der Zweite ist nach wie vor in Gewahrsam der Jugendanwaltschaft.
Parade kann jederzeit gestoppt werden
Wie der Nachrichtendienst des Bundes schreibt, sind «spontane Gewaltakte mit einfachen Mitteln, verübt von jihadistisch inspirierten Einzeltäterinnen und -tätern oder Kleingruppen», das wahrscheinlichste Bedrohungsszenario. Gerade Grossveranstaltungen oder publikumswirksame Anlässe seien für Jihadisten «attraktive Gelegenheiten, um Anschlagsabsichten umzusetzen».
In diese Kategorie fällt auch die Street Parade, die alljährlich Hunderttausende Menschen nach Zürich lockt. Deshalb sei die Bekämpfung von Terroranschlägen schon seit Jahren Teil des Sicherheitskonzepts der Parade, sagt Street-Parade-Sprecher Stefan Epli gegenüber der NZZ. Man habe das Konzept gemeinsam mit der Stadt und dem Kanton Zürich sowie dem Bund erarbeitet. Es werde jährlich verfeinert und auf die aktuelle Bedrohungslage abgestimmt.
Konkrete Angaben über das Sicherheitsdispositiv macht Epli nicht, man setze aber alles daran, dass die Street Parade sicher durchgeführt werden könne. Da es sich um die 31. Ausgabe der Technoparade handle, habe man bereits viel Erfahrung sammeln können.
Auf Anordnung der Behörden könnte die Parade laut Epli auch jederzeit gestoppt werden. Ein wichtiger Faktor sei dabei die Kommunikation. Es gehe vor allem darum, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer möglichst rasch zu erreichen und sie dazu zu bringen, das Gelände im Ernstfall ruhig zu verlassen, sagt Epli.
Überwachung aus der Luft
Am Paradewochenende ist die Stadtpolizei Zürich für die Sicherheit verantwortlich. Sie wird, wie in vergangenen Jahren, mit einem Grossaufgebot im Einsatz stehen – sowohl mit teilweise schwer bewaffneten Einsatzkräften auf den Strassen als auch mit Sondereinheiten auf dem Wasser und in der Luft.
Man habe bereits in früheren Jahren «viele Sicherheitsmassnahmen getroffen», die bei jeder neuen Austragung der Parade aktualisiert würden, sagt Polizeisprecherin Judith Hödl gegenüber der NZZ. Unter anderem sichern seit 2019 auch mobile Fahrzeugsperren aus Stahl die Zufahrtsstrassen zur Parade. Sie dienen der Abwehr von Angreifern mit Lastwagen oder Autos.
Vor der aktuellen Gefahrenlage durch Terrorakte überprüft sowohl die Polizei als auch das Bundesamt für Polizei (Fedpol) die Sicherheitslage laufend – insbesondere im Hinblick auf die Street Parade.
Laut Angaben der Kantonspolizei und des Fedpol gibt es zwar keine Verbindungen zwischen den in Wien verhafteten Personen und der Schweiz. Die Zürcher Kantonspolizei stehe zudem mit den Bundesstellen und den kommunalen Sicherheitsverantwortlichen in Kontakt und sei «jederzeit bereit, rasch und wirksam auf Lageveränderungen zu reagieren».
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