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Drohungen gegen Pride
Teenager sollen in Zürich Anschlag mit Lastwagen geplant haben

People take part in the Zurich Pride parade in Zurich, Switzerland, on Saturday, June 15, 2024. (KEYSTONE/Christian Beutler)
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Die Polizei hat vor der Pride in Zürich am Wochenende vor einer Woche zwei Jugendliche verhaftet – wegen «ernst zu nehmender Drohungen gegen die Veranstaltung», wie diese Redaktion berichtete. Bei den Verhafteten handelt es sich um einen 14- und einen 17-jährigen Schweizer, die beide in der Stadt Zürich wohnhaft sind.

Die beiden sollen einen islamistischen Hintergrund haben, berichtet die NZZ am Samstag. Die Zeitung beruft sich auf «mehrere voneinander unabhängige Quellen». Der 17-Jährige soll schon zuvor den Behörden bekannt gewesen sein.

Er habe als «problematische Figur» gegolten. Dies, weil er sich zunehmend radikalisiert habe und IS-Propaganda weiterverbreitete. Auch solle er in Kontakt mit anderen Islamisten gewesen sein, darunter mit dem 14-jährigen Verhafteten.

Fragen nach Anschlag mit Lastwagen auf Helvetiaplatz

Die beiden Teenager sollen Pläne für einen Anschlag geschmiedet haben, schreibt die Zeitung weiter. So solle sich der 17-jährige Schweizer, der muslimische Wurzeln habe, in einschlägigen Kanälen danach erkundigt haben, wie ein Anschlag mit einem Lastwagen durchgeführt werden könne. Dabei soll er auch direkte Verweise auf die Pride und den Helvetiaplatz gemacht haben, dem Veranstaltungsort nach dem Umzug der LGBTQ-Bewegung. Die NZZ beruft sich auf «gut informierte Quellen».

Die Ermittler seien vor allem durch Posts in den sozialen Medien auf die Jugendlichen aufmerksam geworden. Laut der Zürcher Oberjugendanwaltschaft seien die beiden weiterhin im Gewahrsam. Die Ermittlungen laufen.

Die Pläne erinnern an die Terroranschläge in Nizza und in Berlin. Beim Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin fuhr der Attentäter im Dezember 2016 mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge, 13 Personen starben, Dutzende wurden zum Teil schwer verletzt. Beim Anschlag in Nizza fuhr ein Attentäter am französischen Nationalfeiertag ebenfalls mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge. Dabei kamen 86 Personen ums Leben, 400 wurden zum Teil schwer verletzt.

Ermittlungen gegen rechtsextreme Gruppierung

Die verhältnismässig hohen Sicherheitsvorkehrungen für die Pride am vergangenen Samstag waren auffällig. So wurden rund um den Helvetiaplatz Sperren aufgestellt, damit keine Fahrzeuge auf den Platz fahren konnten. Zudem waren Polizisten mit Maschinenpistolen vor Ort.

Während des Anlasses nahm die Polizei zudem sechs Schweizer und einen Deutschen für weitere Abklärungen mit auf eine Polizeiwache. Die Männer waren mit einem Motorboot im Seebecken unterwegs und hatten Transparente mit schwulenfeindlichen Parolen bei sich. Von einer Drohne aus brachten sie zudem homophobe Flyer in Umlauf. Die rechtsextreme Gruppierung «Junge Tat» bekannte sich zu der Aktion.

SDA/oli