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Pop-Briefing
Steiner & Madlaina auf gefährlicher Gratwanderung

Das Zürcher Duo Steiner & Madlaina in einer Aufnahme aus dem Dezember 2020.
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Das muss man hören

Foo Fighters – «Rescued»

Es muss irgendwie weitergehen. Diese banale Erkenntnis, die Hinterbliebenen nach jedem Tod früher oder später kommt, gilt auch für die Foo Fighters. Und so steht das erste Album nach dem tragischen und frühen Ableben von Schlagzeuger Taylor Hawkins im vergangenen Jahr an. «Rescued» lässt als Vorbote zweimal aufhorchen. Die ersten Zeilen klingen, als würde hier der Tod des früheren Mitstreiters verarbeitet: «It came in a flash, it came out of nowhere, it happened so fast, and then it was over.»

Dann hört man natürlich genau aufs Schlagzeug. Wer auf diesem Stück den Hocker von Hawkins übernommen hat, wissen wir nicht. Bei Variety mutmasst man, es könnte Josh Freese sein, Mitglied der Vandals, früher bei A Perfect Circle und gefragter Session-Musiker. Nach Sänger Dave Grohl, der seine Karriere ja als Nirvana-Schlagzeuger begann und für sein kraftvolles, progressives Spiel bekannt ist, klingt es in der Tat nicht. Die Nummer selbst? Solide Foo-Fighters-Kost. Als die Gruppe vor einigen Monaten verkündete, weitermachen zu wollen, hiess es, sie seien fortan eine andere Band. Der Sound ist ganz der alte.

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Robocop Kraus – «Smile»

Sechzehn Jahre sind seit dem letzten Robocop-Kraus-Album vergangen. Die Nürnberger Post-Punk-Band hat sich in den Nullerjahren offensichtlich in genug Herzen gespielt (und ja, auch in meines), dass ein Comeback gerechtfertigt scheint. Und gleich das erste Stück von «Smile» zaubert ein Lächeln ins Gesicht: Der alte Drive ist noch da, ebenso der hymnische Gesang. Dazu kommt der Humor im Storytelling, wie zum Beispiel bei «Cradle of Filth», das von einer Begegnung mit der gleichnamigen Band im Zug erzählt. 

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Erobique – «Verkackt»

Ebenfalls ein neues Album hat Erobique angekündigt. Eine Einschätzung des eigenen Könnens soll «Verkackt» wohl nicht sein. Der Text kommt ausser der Feststellung des kollektiven Versagens ohne weitere Erklärungen aus. Die Musik ist gewohnt opulent und schräg. Man darf gespannt sein, was dem Komponisten der «Tatortreiniger»-Musik und des Hits «Urlaub in Italien» diesmal noch eingefallen ist.

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Romy – «Enjoy Your Life»

Die Sängerin Romy Madley Croft sorgt mit «Enjoy Your Life» für allerbeste Tanzlaune. Der Track bedient sich beim klassischen britischen Club-Sound – euphorisierend und Up-Tempo – und tönt so anders als der melancholisch, leicht düstere Klang ihrer Band The XX. Eigentlich könnte da jetzt auch mal ein Album kommen.

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Yaeji – «With A Hammer»

Dass sich die New Yorker Produzentin Yaeji auf dem Cover ihres Debütalbums «With A Hammer» mit dem Vorschlaghammer abbilden lässt, ist kein Zufall. Ihre Musik führt fies in die Irre: Das Album eröffnet «Submerge FM», ein lässiger, fast subtiler Track, der abgelöst wird von der Single «For Granted». Diese beginnt als Popstück mit leichtem Funk im Beat, mündet dann aber in ein wildes Drum-’n’-Bass-Sperrfeuer. Die koreanisch-amerikanische Künstlerin verschiebt die Grenzen von Pop in alle möglichen Richtungen. Heraus kommt ein Album, das grossen Spass macht.

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Mark de Clive-Lowe, Shigeto & Melanie Charles – «Hotel San Claudio»

Auch wenn das Trio, das hier zusammenarbeitet, aus verschiedenen Richtungen kommt – Mark de Clive-Lowe, der Pianist und DJ, Shigeto, der Producer, und Melanie Charles, die Sängerin und Flötistin – der Jazz ist das einende Moment. Die Liebe zu Pharoah Sanders drückt dem Album den Stempel auf: Sein Opus magnum «The Creator Has a Master Plan» bildet in zwei Teilen Anfang und Ende von «Hotel San Claudio», dazwischen findet sich «Love Is Everywhere», ebenfalls ein Sanders-Klassiker. Dazu gibt es verspulten Hip-Hop in bester J-Dilla-Manier auf «Strings» oder das soulige «Kanazawa». Ein starkes Album.

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Das Schweizer Fenster

Steiner & Madlaina – «Risiko»

Das Zürcher Duo Steiner & Madlaina hält die Schlagzahl hoch: Mit «Risiko» erscheint das dritte Album in fünf Jahren. Die Stücke changieren zwischen cooler Nonchalance – auf «Paradies» heisst es «zum Leben brauch ich keinen Sinn» – und dem Schema «Reim dich oder ich fress dich» wie im eigentlich schönen «Mama Liebe», wo «sagen» auf «tragen» oder «gesagt» auf «hinterfragt» gereimt wird. Die Musikerinnen kanalisieren dabei Deutschpop-Grössen der letzten 20 Jahre. Hier hört man Mia heraus, dort Wir sind Helden und mitunter sogar Annett Louisan.

Auch wenn diese Vergleiche ehrlich schmeichelhaft gemeint sind, sie zeigen auch, dass Pop auf Deutsch immer eine Gratwanderung ist: Das Kippen ins Peinliche ist eine omnipräsente Gefahr, der Steiner & Madlaina manchmal nur ganz knapp entkommen. Auch dank dem vielleicht stärksten Lied, dem einzigen auf Schweizerdeutsch: «Ich blibe und du gahsch», das vom Ende einer Beziehung handelt, mitten in der Nacht. Volles Risiko, diesmal lohnt sich der Einsatz für Steiner & Madlaina.

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Der Erklärbär der Woche

Wer schon eine Weile auf Festivals geht, hat es vermutlich auch schon gemerkt: Der Sound hat sich über die Jahre verbessert. Warum das so ist und welche Technik dahintersteckt, erklärt Toningenieur Dave Rat.

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Das Fundstück der Woche

Schon ein paar Monate alt, aber ich habe mich köstlich amüsiert (und Sie teilen hoffentlich meinen leicht infantilen Humor): Confidence Man, das australische Pop-Duo, das mit «Out the Window» ein fantastisches One-Hit-Wonder erschaffen hat, covert für das Youtube-Format Like A Version «Heaven» von DJ Sammy. Die Nummer des spanischen Musikers ist natürlich eine ziemlich fürchterliche Neuinterpretation von Bryan Adams Powerballade aus dem Jahr 1985. Confidence Man finden: Alles nicht so ernst nehmen, bitte. Okay!

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Die Wochen-Tonspur

In der Wochen-Tonspur findet sich alles, was sonst noch hörenswert ist: zum Beispiel Rap mit souligen Samples von Run-the-Jewels-Hälfte Killer Mike, kantiger Pop von Skinny Pelembe und House-Interpretationen von Bristols Finest Peverelist.

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