Ausnahmeerscheinung Ester LedeckaTriumphiert diese Athletin, tut das der Konkurrenz besonders weh
Die Tschechin ist zweifache Olympiasiegerin im Snowboard – und sie ist ebenso Weltklasse auf zwei Latten. Das beweist sie beim Sieg in der Abfahrt von Crans-Montana einmal mehr.
Und wieder schlägt sie der Konkurrenz ein Schnippchen. Und wenn Ester Ledecka das gelingt, dann tut das immer ein bisschen mehr weh. So jedenfalls sagte das einst Stephanie Venier, immerhin sechsfache Podestfahrerin im Weltcup und Zweite in der WM-Abfahrt von 2017. «Man fragt sich: Wieso ist sie schneller? Wie kriegt sie das hin? Wieso bin ich langsamer, wenn ich nur das eine tue?»
Ledecka ist eine Ausnahmeerscheinung. Sie ist Weltklasse auf dem Snowboard – in Peking gewann sie im Parallel-Riesenslalom zum zweiten Mal des suite Olympia-Gold. Und sie ist Weltklasse auf Ski – auch wenn die Super-G-Olympiasieger von 2018 in China leer ausging (Fünfte im Super-G, Vierte in der Kombination).
Den Coup holt sie in der Abfahrt von Crans-Montana nach. Im ersten Weltcup-Rennen nach Olympia triumphiert sie vor Ragnhild Mowinkel und Cornelia Hütter. Es handelt sich um ihren zweiten Abfahrtssieg und den insgesamt siebten Podestplatz im Weltcup. «Ich hatte viel Spass, das ist die Hauptsache», hält sie im Interview mit SRF fest. Und lässt danach doch noch etwas tiefer blicken. Vor Jahresfrist war sie in der ersten von zwei Abfahrten in Crans-Montana Zweite geworden, ehe sie einen Tag später stürzte. «Deshalb habe ich keine so guten Erinnerungen daran. Es war schwierig, hierher zurückzukommen und Vertrauen zu haben.»
Doch von dieser Verunsicherung ist nichts zu sehen, als sie die Piste runterdonnert. Dabei hat es diese in sich, zuweilen wird sie wegen ihrer Schwierigkeit gar als «Kitzbühel der Frauen» bezeichnet. Oder, um es in Ledeckas Worten zu sagen: «Es ist eine grossartige Piste.»
Die Schweizerinnen: Gut – aber nicht gut genug
Weil die Schweizerinnen in Yanqing die Szenerie dominierten – es resultierten sieben Medaillen, davon drei Goldene – sind die Erwartungen gross in Crans-Montana. 15’000 Fans sind gekommen, um das Swiss-Ski-Ensemble brillieren zu sehen. Sie werden – zumindest ein bisschen – enttäuscht.
Natürlich ist das Kritik auf hohem Niveau. Schliesslich ist da etwa Priska Nufer, die mit Startnummer 30 als Vierte ihr bestes Weltcup-Resultat überhaupt herausfährt. Was für die Obwaldnerin gewiss auch mit einer Portion Genugtuung verbunden ist, nachdem sie für die Olympia-Abfahrt nicht berücksichtigt worden war. «Das war schon enttäuschend, und natürlich war eine kleine Wut da», sagt sie. «Aber ich konnte diese ablegen, weil ich weiss, dass ich gut in Form bin.»
Joana Hählen (6.), Michelle Gisin (7.) und Corinne Suter (10.) runden das starke Teamergebnis ab. Aber das allein genügt den Ansprüchen der Schweizerinnen nicht mehr. Olympiasiegerin Suter etwa lässt einiges von ihrer Entschlossenheit beim Triumph in Yanqing vermissen, sie macht am Ende kein Geheimnis aus ihrer Unzufriedenheit. Lara Gut-Behrami derweil tritt grippegeschwächt an, verpasst mit Startnummer 1 ein Tor und scheidet aus.
Zwei gute Nachrichten gibt es trotzdem für die Gastgeberinnen: Am Sonntag steht in Crans-Montana nochmals eine Abfahrt auf dem Programm. Und: In der Disziplinenwertung hat Suter den Abstand auf Leaderin Sofia Goggia – sie wird nur Zwölfte – wenigstens um vier Zähler reduziert.
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