Glücksbringer für Gut-Behrami und Co.Österreich ist alarmiert: Er kommentiert die Schweizerinnen zum Erfolg
Sitzt der Berner Oberländer Stefan Abplanalp hinter dem SRF-Mikrofon, sind Schweizer Podestplätze fast schon garantiert.
Am Wochenende sollen in Val di Fassa zwei Super-G stattfinden. Stefan Abplanalp weilt bereits in den Dolomiten, und eines ist sicher: Für das Schweizer Frauenteam ist das eine gute Nachricht.
Seit Herbst 2022 ist Abplanalp als Experte beim Schweizer Fernsehen tätig. Und in dieser Funktion ist er so etwas wie der Glücksbringer geworden für die Swiss-Ski-Belegschaft. Kommentiert Abplanalp, ist ein Schweizer Podestplatz garantiert – so lautet die Gleichung.
Fast jedenfalls: In 31 Rennen ist der 50-Jährige hinter dem Mikrofon gesessen, 25-mal hat es dabei eine Schweizerin in die Top 3 geschafft. Es ist eine verblüffende Bilanz, die der eine oder andere registriert hat. ORF-Kommentator Peter Brunner sagte einmal, Abplanalp solle zum österreichischen Fernsehen wechseln, die längst nicht mehr so erfolgsverwöhnten ÖSV-Fahrerinnen hätten eine Art Lebensversicherung nötig.
Begonnen hat alles furios. Im November 2022 reiste Abplanalp für seine TV-Premiere in die USA. In Killington gewann erst Lara Gut-Behrami den Riesenslalom, tags darauf ereignete sich, was manch einer nicht mehr für möglich hielt: Wendy Holdener holte ihren ersten Slalomsieg im 106. Anlauf, Abplanalp schrie die Freude hinaus – noch heute wird er darauf angesprochen.
Mit Gut-Behrami, Vonn und Mancuso
Im ähnlichen Stil ging es weiter, und so sagte einst gar Swiss-Ski-CEO Walter Reusser spasseshalber, der Verband müsste Abplanalp an und für sich auf die Lohnliste setzen.
Auf dieser stand der Berner Oberländer lange, zwischen 2004 und 2012 war er Coach des Frauen-Speedteams. Die damals 17-jährige Lara Gut nahm Abplanalp einst mit ins Sommercamp nach Neuseeland, Wendy Holdener bestritt mit ihm als Coach ihre erste Abfahrt. Später arbeitete er mit Grössen wie Lindsey Vonn, Julia Mancuso und Ilka Stuhec, im vergangenen Jahr schlug er Trainerangebote aus dem In- und Ausland aus.
Zu viel Spass macht ihm die Arbeit als TV-Experte, die zwischen Oktober und März etwa ein 80-Prozent-Job ist; dazu gehören Recherchen und gar Trainingsbesuche, im Sommer reiste Abplanalp mehrmals zu den Schweizerinnen auf die Gletscher in Zermatt und Saas-Fee.
Und weil sich Kollegin Tina Weirather im Mutterschaftsurlaub befindet, wird Abplanalp bis Ende Saison durchziehen. Val di Fassa, Kvitfjell, Are, das Finale in Saalbach, immer wird der 50-Jährige vor Ort sein. Da sollten an und für sich viele weitere Schweizer Podestplätze garantiert sein.
Fehler gefunden?Jetzt melden.