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Sparmassnahmen bei Radio und TV
SRG streicht 250 Stellen – Parlamentarier «irritiert»

Einiges Material dürfte bald überflüssig werden: Bei der SRG werden 250 Stellen abgebaut.
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Der Termin für die schlechten Nachrichten war bei SRF eigentlich für den 8. oder 9. Oktober vorgesehen. Dann wollte SRF-Chefin Nathalie Wappler Einsparungen und Entlassungen bekannt geben. Nun hat Gilles Marchand die Taktvorgabe für das gesamte Medienunternehmen gemacht. Die SRG will bei ihren Betrieben in allen Landesteilen bis 2024 rund 250 Vollstellen der aktuell 5500 Stellen streichen, gab der Generaldirektor am Dienstag in einer internen Mitteilung an die gesamte Belegschaft bekannt. In diesem Zeitraum müssten 50 Millionen Franken eingespart werden.

Begründet wird der Stellenabbau im Umfang von 4,5 Prozent mit den wegbrechenden Werbeeinnahmen, worunter bekanntlich auch die privaten Medienunternehmen leiden. Laut Marchand verlor die SRG im Vergleich zu 2019 rund 65 Millionen Franken an kommerziellen Einnahmen. Der Rückgang seit 2017 beträgt insgesamt fast 100 Millionen Franken. Mittelfristig wird mit weiteren jährlichen Mindereinnahmen von 10 bis 15 Millionen gerechnet, nicht zuletzt aufgrund der Unsicherheiten im Sport.

Frühpensionierungen und Umschulungen fürs Personal

Welche Stühle geräumt werden sollen, müssen nun die einzelnen Unternehmenseinheiten bestimmen. Gilles Marchand hat in seiner Mitteilung betont, dass man vor allem auf die natürliche Fluktuation setze, um den Abbau «so verantwortungsvoll und sozialverträglich wie möglich zu gestalten». Auf Anfrage erklärt die SRG-Medienstelle, dass man bei beruflichen Umschulungen helfen, Frühpensionierungen anbieten und bei nicht vermeidbaren Kündigungen nötigenfalls mit Finanzhilfen beistehen wolle.

Die Mitarbeitenden von SRF werden nun am 6. Oktober erfahren, wo Nathalie Wappler Änderungen, Einsparungen und Entlassungen plant. In der Belegschaft fürchtet man, dass nach der Wirtschaftssendung «Eco», «Sport aktuell» und «Viva Volksmusik» weitere Formate gekappt werden könnten. Die forcierte Ausrichtung von SRF auf die sozialen Medien, wohin die jüngeren Zuschauer längst abgewandert sind, ist auch hausintern umstritten.

Bürgerlicher Politiker will Diskussion über Service-public-Auftrag

Der Zürcher SVP-Nationalrat Gregor Rutz zeigt sich ob der SRG-Ankündigungen «irritiert, auch vor dem Hintergrund von Wapplers Kurs». Rutz ist Mitglied der parlamentarischen Gruppe «Medien und kommerzielle Kommunikation». Zwar seien Einsparungen grundsätzlich zu begrüssen. Doch müsse eigentlich zuerst eine Diskussion über Auftrag und Strategie der gebührenfinanzierten SRG mit Service-public-Auftrag geführt werden. Junge auf ihren Social-Media-Kanälen abzuholen, gehöre nicht zum Konzessionsauftrag. «Wir werden das in der nationalrätlichen Kommission noch diskutieren», kündigt er an.