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SRF unter Spardruck
Zwei Drittel der SRF-Angestellten haben Angst vor Jobverlust

Bundesrat Albert Roesti, erscheint auf zwei Bildschirmen an einem Studio der TV-Sender der CH-Media, waehrend einer Medienkonferenz ueber die Eidgenoessische Volksinitiative "200 Franken sind genug! (SRG-Initiative)" und die Teilrevision der Radio- und Fernsehverordnung, am Mittwoch, 8. November 2023, im Medienzentrum Bundeshaus in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
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«Nur etwas mehr als ein Drittel schätzt den eigenen Arbeitsplatz als sicher ein», heisst es in der Präsentation einer digitalen Mitarbeiterversammlung von SRF vergangenen Dienstag, die der «SonntagsBlick» heute publik gemacht hat. Demnach herrscht bei der SRF-Belegschaft grosse Verunsicherung wegen des Abbaus von 75 Vollzeitstellen. Die ersten Kündigungen sollen bereits in den kommenden Tagen ausgesprochen werden.

Der Stellenabbau ist Teil des bereits im März verkündeten Transformationsprojekts «SRF 4.0» und der durch den Bundesrat beschlossenen Reduktion der obligatorischen Serafe-Gebühr von 335 auf 300 Franken. SRG-weit sind dadurch Sparmassnahmen in der Höhe von 50 Millionen Franken nötig, bei SRF müssen 6 Millionen gekürzt werden.

Stellen fallen in den Bereichen Audio/Digital und Video weg, die zurzeit noch von separaten Chefredaktionen geführt werden. Geplant ist zudem, Führungs- und Assistenzstellen weiter zu reduzieren. Ausserdem wird auf Formate zu nutzungsschwachen Zeiten, wie die Mittagsausgabe der Tagesschau oder Radio-Regionaljournale am Wochenende, verzichtet. Dies führt auch bei den Regionalredaktionen zu einem Stellenabbau.

Motivation ist hoch

Die interne Mitarbeiterbefragung bestätigt die auf einer psychologischen Ebene «hohe Unsicherheit» wegen des Stellenabbaus und des Umbaus des Senders. Dennoch herrsche bei der Belegschaft mehrheitlich eine hohe Arbeitszufriedenheit. Der politische und finanzielle Druck scheint die Mitarbeiterinnen als Gruppe zusammenzuschweissen.

Die Unternehmenskommunikation sei trotz des Umstrukturierungsprozesses gut, «die Mitarbeitenden fühlen sich informiert und nicht alleingelassen». Dennoch wünscht sich eine Mehrheit mehr Klarheit, Dialog und Einbindung. Gute Noten erhält der öffentlich-rechtliche Sender von den Angestellten bei der Work-Life-Balance, der Förderung von Frauen und bei der kulturellen Vielfalt der Belegschaft. Weniger zufrieden sind die Mitarbeiterinnen mit der Honorierung, bei den Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und mit den als zu hierarchisch empfundenen Strukturen.

Die Halbierungsinitiative, welche die Serafe-Gebühr auf 200 Franken senken will, wird voraussichtlich 2026 vor das Schweizer Stimmvolk kommen.