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Video

Hip-Hop-Event Cypher
Nemo ist im Rap-Game zurück – und begeistert das Publikum

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In Kürze:
  • Die renommierte Rap-Sendung «Bounce Cypher» lockt über 90 Künstler und Künstlerinnen ins SRF-Studio Leutschenbach.
  • ESC-Star Nemo begeistert mit einem emotionalen Comeback-Auftritt das Publikum.
  • Im Club Exil verfolgen Hip-Hop-Fans erstmals die Übertragung beim Public Viewing.

Und plötzlich steht Nemo da. Mit Perücke, geschminkt und mit sichtlichem Drang und grosser Lust, loszuwerden, warum man so lange nichts mehr von seiner Person hörte. «Oh, my God! Nemo is in the house!», sagt die Moderatorin Sirah Nying. Zum dritten Mal moderiert sie zusammen mit Pablo Vögtli, der seit Beginn 2016 dabei ist, durch die sechsstündige Sendung «Bounce Cypher».

Über 90 Rapperinnen und Rapper von Basel bis Lausanne versammeln sich für dieses Gipfeltreffen im Leutschenbach. An diesem Tag ist das SRF-Studio der Olymp der Schweizer Hip-Hop-Szene. Live spitten sie dort nacheinander ihre Bars ins Mic, auf Beats, die sie selbst gepickt haben, oder ohne Anglizismen gesagt: Sie tragen dort ihre Textzeilen ins Mikrofon und zur Musik vor, die sie im Vorfeld ausgesucht haben.

Public Viewing des SRF Bounce Cypher im Exil am 10. April. Menschenmenge schaut auf eine Leinwand, auf der ein Rapper mit Kopfhörer zu sehen ist.

Und zum ersten Mal versammeln sich an diesem Donnerstagabend Hip-Hop-Fans in der Nähe des Schiffbaus im Zürcher Club Exil, das den Cypher im Public Viewing zeigt. Das Publikum steht an der Bar, sitzt auf Sofas und Sesseln und konzentriert sich auf die Worte der Künstlerinnen und Künstler.

Natürlich spitzen die Besucherinnen und Besucher des Clubs besonders ihre Ohren, als Nemo, der ESC-Star, an der Reihe ist.

17 Jahre alt war Nemo beim ersten Auftritt 2016 im Cypher – lockige Haare unter einer Mütze, eine Zahnspange im Mund – und fackelte die Bude ab: Text, Vortragsweise, Technik, alles stimmte. Das Musiktalent schrieb mit dem Auftritt Schweizer Musikgeschichte. Über 600’000-mal wurde der Auftritt auf Youtube angeschaut.

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Und jetzt ist Nemo wieder da. Und wie. Nemo rappt über die Zeit, in der man nichts von Nemo hörte, Bauchgefühl, Management, dass Nemo gerne auch mal ein paar Tage «alone» gewesen sei, weshalb Nemo keine Interviews mehr gab.

Und Nemo beweist dabei einmal mehr ein Gefühl für Rhythmus und Phrasierung der Zeilen.

Das Publikum im Exil quittiert den energiegeladenen Auftritt mit Applaus. «Ich habe das Gefühl, Nemo konnte Dinge sagen, die Nemo am Herzen liegen», sagt Marcel Vogt nach dem Auftritt des ESC-Stars.

Menschen beobachten den SRF Bounce #CYPHER25 auf einer grossen Leinwand im Exil bei einem Public Viewing. Beleuchtung ist gedämpft und rot.

Vogt ist einer der knapp 100 Rap-Fans, die sich an diesem Abend im Club Exil befinden. Mit dabei hat er seine Tochter Selda und Frau Simone Villiger. Allen dreien gefällt das gemütliche Public Viewing. Dass Selda einmal das Wort «Shit» aufgreift, findet niemand von ihnen schlimm.

Drei Personen sitzen auf einem roten Sofa mit Graffiti im Hintergrund. Eine Familie posiert zusammen, Vater links, Mutter rechts, Kind in der Mitte. Aufnahme bei der Public Viewing Cypher im Exil am 10. April 2025.

Nemo ist nicht das erste Highlight des Cyphers 2025. Die ersten beiden Starauftritte sind die Rap-Legenden EKR aus Zürich und Baze aus Bern. Der Zürcher braucht für seinen Song zwei Anläufe, auf der Nase trägt er eine Brille, vor sich stellt er einen Notenständer. Der Berner Baze fand zum ersten Mal den Weg ins Leutschenbach.

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Die beiden Rapper liefern eine gute Show. Leider bekommt das im Club Exil aber niemand mit. Zu früh treten die beiden Urgesteine des Schweizer Raps auf, das Exil ist da noch fast leer.

Die Stimmung der Übertragung lässt sich nicht mit einem Public Viewing einer Fussball-WM vergleichen. Wenn gerappt wird, herrscht Stille. Keine Punchline, also die Zeile mit der Pointe, will verpasst sein. Und Punchlines kommen hier im Sekundentakt.

Die Hip-Hop Heads hören zu, lachen, schütteln ab und zu ungläubig den Kopf, wenn eine Künstlerin wie etwa Débikatesse, scheinbar ohne Atem zu holen, mühelos ihre Zeilen rappt.

Zwei Personen stehen vor einer Wand voller Aufkleber bei einem Public Viewing-Event für den SRF Bounce Cypher am 10. April im Exil.

Auch an der diesjährigen Ausgabe ist die Zürcherin als Frau in der Minderheit. Das bedauern auch die ZHDK-Studentinnen Tonya Rupp und Neda Hofer. «Wir haben gerade darüber gesprochen, dass der Event mehr weiblich gelesene Personen vertragen würde», sagt Hofer.

C.Mee war die Überraschung im Züri-Block

Während des Cyphers treten die Rapper und Rapperinnen in Kantons-Blöcken auf. Der Club ist während jenem der Zürcherinnen und Zürcher am meisten gefüllt. Der Funken springt aber nicht richtig, obwohl mit in der Szene bekannten Namen wie Lil Bruzy, Sulaya oder EAZ sichere Werte auftreten. Die Gruppe LesReufZH etwa sieht zwar mit ihren Masken sehr cool und gefährlich aus, hat melodiöse Beats und gute Tanzmoves, nur: «Oje, die sind nöd mal uf em Beat», sagt jemand auf einem Sofa im Exil.

Grösste Überraschung bei den Zürchern ist C.Mee, auch er Rapper mit einigen Dienstjahren im Gepäck. Man spürt im Club, wie das Publikum seine Energie beim Rappen aufnimmt, an seinen Lippen hängt. Als er seinen Part beendet, erntet er aufrichtigen Applaus.

Von C.Mee ist auch Daniel Fröhlicher begeistert. Mit seinem Freund Ruven Blättler ist er extra aus Solothurn für das Public Viewing angereist. Eigentlich hätten die beiden Papi-Tag, aber den konnten sich sich für einmal freischaufeln.

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Und dann rappte noch Pablo Vögtli

Was bleibt vom Cypher 25 hängen? Nemo, klar! Die ersten Auftritte von Baze und EKR. Jule X und seine Berner Entourage: Mit Electrorollern fuhren sie ins Studio ein. Und Mimiks aus Luzern ist immer eine Liga für sich.

Aber da fehlt noch was: Letztes Jahr disste Rapper Ryan 87 den Cypher-Moderatoren und Gastgeber Pablo Vögtli, machte ihn also rappend fertig. Jetzt war die Retourkutsche angesagt. Vögtli zimmerte seinen Rap dem im SRF-Studio anwesenden Ryan 87 ins Gesicht, während das Publikum im Exil einerseits Mitleid empfand und andererseits lachen musste. «Some real Hip-Hop shit»!, kommentierte Cypher-Moderatorin Sirah Nying.

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