Split Screen in EdgeEin Browser-Trick fürs Arbeiten und Recherchieren
Im Edge-Browser lassen sich zwei Websites nebeneinander öffnen: wie das geht, wozu es gut ist – und wie es Microsoft hilft, sich von Google abzusetzen.
Microsoft tut einiges, um seinen Browser zu einer echten Alternative zu Chrome und Firefox zu machen. Eine Neuerung ist die geteilte Bildschirmansicht, oder kurz und knapp in Englisch der «Split screen».
Er zeigt zwei Websites nebeneinander. Das ist in vielen Situationen praktisch: Beim Googeln können Sie in der einen Hälfte die Liste der Suchresultate offen halten und in der anderen Treffer-Websites ansehen und beurteilen, ob sie die gesuchten Informationen enthalten. Falls Sie im Browser ein E-Mail oder einen Text schreiben, steht das zweite Fenster für Recherchen oder die Notiz-App zur Verfügung. Oder Sie haben den Kalender oder sonst eine wichtige Web-App immer im Blick.
Praktischer als zwei Fenster nebeneinander
Natürlich können Sie auch zwei Browser-Fenster nebeneinanderstellen, um einen ähnlichen Effekt zu erzielen. Der Vorteil der geteilten Ansicht ist allerdings, dass die Fenster zusammenbleiben, auch wenn Sie das Programm oder den Reiter wechseln: Wenn Sie zum Browser zurückkehren, steht der Split Screen wieder wie gewünscht zur Verfügung.
Die geteilte Ansicht zu verwenden, ist keine Hexerei: Sie klicken mit der rechten Maustaste auf einen Link und wählen den Befehl «Link im geteilten Bilschirmfenster öffnen» aus. Falls er fehlt, müssen Sie die Split-Screen-Funktion erst aktivieren; wie das geht, ist weiter unten beschrieben.
Die geteilte Ansicht lässt sich auch über einen Knopf in der Symbolleiste und per Tastaturkürzel aktivieren: Betätigen Sie Umschalttaste, «Ctrl» und «2» gleichzeitig, und die Teilung erfolgt. Mit der gleichen Tastenkombination wird sie wieder beendet. Den Balken zwischen den beiden Ansichten können Sie verschieben und so die eine Hälfte grösser und die andere kleiner machen. Und wenn Sie die Maus auf diesen Balken bewegen, erscheint am oberen Ende ein Menü, über das Sie die Teilung schliessen oder die linke und die rechte Ansicht vertauschen.
Den Modus falls nötig aktivieren
Falls der Split-Screen-Befehl nicht erscheint, dann tragen Sie den Befehl «edge://flags» (ohne Anführungszeichen) ins Adressfeld ein. Sie gelangen zu den Einstellungen «Experimente», in denen die noch in Entwicklung befindlichen Funktionen aufgeführt sind. Suchen Sie nach «#edge-split-screen» und schalten Sie über das Menü auf «Enabled» um. Nach einem Neustart haben Sie die Teilungsfunktion zur Verfügung.
Fazit: Die geteilte Ansicht ist besonders auf grossen Bildschirmen sinnvoll. Im Moment kann das zweite Fenster nur vertikal geteilt werden. Microsoft ist aber dabei, auch die horizontale Aufteilung zu ermöglichen. Sie wird dann über das Split-Screen-Menü aktiviert. Was bislang noch fehlt, ist ein Tastaturkürzel, um von einer Fensterhälfte zur anderen zu wechseln oder einen Link ohne das Kontextmenü im anderen Fenster zu öffnen.
Microsoft hat die geteilte Ansicht nicht erfunden: Im Vivaldi-Browser gibt es sie seit längerem. In diesem Programm können Sie mehr als zwei Seiten neben- oder übereinander darstellen und komplexe Anordnungen realisieren.
Trotzdem: Diese Neuerung hilft Microsoft, sich vom Chrome-Browser abzugrenzen. Das ist wichtig, weil sowohl Edge als auch Chrome auf dem von Google kontrollierten Chromium-Browser basieren. Und obwohl ich eingefleischter Firefox-Nutzer bin, muss ich zugeben, neidisch zu sein – denn bei meinem Lieblingsbrowser gibt es dieses Feature nicht.
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