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Online-Hass
Genfer Volleyballerinnen wird nach Niederlage mit Vergewaltigung und Mord gedroht

Volleyballspielerin in weissem Trikot schlägt den Ball über das Netz, während Gegnerin in blauem Trikot blockt.
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Was die Spielerinnen von Genève Volley aktuell gerade durchmachen müssen, ist nur schwer vorstellbar. Dabei haben sie doch nur ein Spiel verloren. Geschehen ist es am letzten Mittwoch, Genève Volley unterlag Sm’Aesch Pfeffingen 0:3. Und dann geschah es.

Via Social Media, von einem anonymen Konto, wurden alle Spielerinnen direkt angeschrieben und bedroht, massiv bedroht. Die Aussagen waren hasserfüllt, frauenfeindlich, sexistisch, gewalttätig. Es gipfelte in Mord- und Vergewaltigungs-Drohungen.

Nationaltrainerin nimmt Stellung

Genève Volley entschied sich dafür, dass die Spielerinnen nicht öffentlich zur Causa Stellung nehmen, wie die «Tribune de Genève» schreibt. Die Nationaltrainerin der Frauen, auch Coach von Rivale Neuchâtel Université Club (NUC), Lauren Bertolacci, hingegen tat das: «In der Hoffnung, dass Massnahmen ergriffen werden, bevor etwas Tragisches passiert.»

Auch Genève Volley äusserte sich, veröffentlichte am Montag eine Erklärung. Darin heisst es, die Spielerinnen hätten eine Nachricht erhalten, «deren Schwere alles Verständnis übersteigt». Um seine Spielerinnen zu schützen, verständigte der Verein die Polizei. Diese habe den Autor der Nachricht bisher jedoch nicht ausfindig machen können, «es scheint keine grosse Aufregung verursacht zu haben», sagte Vize-Präsidentin Zeynep Bartu.

Volleyballspielerinnen beim Netz im Sprung; Spielerin in weissem Trikot mit der Nummer 9 hebt die Arme zum Ball, während Gegnerin in blauem Trikot blockiert.

Zudem wurde Swiss Sport Integrity eingeschaltet und es wurde versucht, das schuldige Instagram-Konto zu sperren, bisher jedoch ohne Erfolg.

Swiss Volley fordert Einschreiten

Am Dienstag nahm auch der Schweizerische Volleyballverband Swiss Volley Stellung. In einer Erklärung heisst es: «Swiss Volley verurteilt jede Form von Belästigung, Bedrohung oder Gewalt, sei sie physisch, psychisch oder verbal, aufs Schärfste und fordert ein konsequentes Einschreiten der Behörden.»

Zudem wird Philippe Saxer, CEO von Swiss Volley, zitiert: «Die Drohungen, die gegen die Spielerinnen von Genève Volley ausgesprochen wurden, sind absolut inakzeptabel und haben keinen Platz in unserem Sport oder in der Gesellschaft. Unsere volle Solidarität gilt den betroffenen Spielerinnen, dem Verein und allen, die unter solchen Angriffen leiden.»

Der Verband schreibt zudem, dass in der Vergangenheit ähnliche Fälle im Volleyball bekannt wurden, «wenn auch nicht in diesem Ausmass». Man nehme dieses Thema sehr ernst und stehe in engem Austausch mit Genève Volley, um die Spielerinnen und den Club bestmöglich zu unterstützen.

Der Verein fordert zum Schluss: «Lasst uns niemals zulassen, dass Hass an Boden gewinnt.»