Zwei junge Männer betroffenSpanien meldet zweiten Todesfall im Zusammenhang mit Affenpocken
Wie das Gesundheitsministerium in Madrid bestätigt, sind zwei Personen an der Krankheit gestorben. Es handelt sich um die ersten in Europa festgestellten Todesfälle.
Spanien hat binnen weniger Stunden zwei Todesfälle im Zusammenhang mit Affenpocken gemeldet. Das Gesundheitsministerium in Madrid gab am Samstag den Tod eines weiteren Patienten bekannt, nachdem es am Freitagabend über einen ersten Verstorbenen berichtet hatte. Es handelt sich um die ersten in Europa festgestellten Todesfälle im Zusammenhang mit der sich rasch ausbreitenden Infektionskrankheit.
Die zwei Verstorben waren demnach «zwei junge Männer». Das Gesundheitsministerium erklärte, die beiden seien an den Affenpocken erkrankt gewesen und verwies auf Analysen, mit denen zu einem späteren Zeitpunkt die genaue Todesursache festgestellt werden solle.
Weltweit wurden seit Mai bisher insgesamt acht Todesfälle wegen Affenpocken festgestellt. Die ersten fünf waren aus Afrika gemeldet worden, wo die Krankheit 1970 erstmals bei Menschen festgestellt worden war. Neben Spanien hatte am Freitag auch Brasilien einen Todesfall gemeldet.
Dem jüngsten, am Samstag veröffentlichten Bericht des spanischen Zentrums für Gesundheitsnotfälle zufolge sind im Land derzeit 3750 Menschen an Affenpocken erkrankt, 120 davon würden im Spital behandelt. 4298 sollen sich demnach bisher insgesamt angesteckt haben. Spanien ist eines der am stärksten von der Krankheit betroffenen Länder.
272 Fälle in der Schweiz
Weltweit sind laut dem Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, rund 70 Prozent der seit Mai gemeldeten 18'000 Ansteckungen mit Affenpocken in Europa festgestellt worden, rund 25 Prozent auf dem amerikanischen Kontinent.
Zu den typischen Symptomen der Krankheit gehören hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und Windpocken-ähnliche Pusteln. Übertragen wird die Krankheit durch engen Körper- und Hautkontakt. Im Gegensatz zu den seit 1980 ausgerotteten Menschenpocken verlaufen Affenpocken in der Regel deutlich milder; die meisten Menschen erholen sich innerhalb einiger Wochen von der Infektion.
Angesichts der Ausbreitung der Infektionskrankheit hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am vergangenen Samstag einen weltweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen. In der Schweiz wurden bis am Freitag laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) 272 laborbestätigte Erkrankungsfälle registriert.
Bundesstaat New York erklärt den Notstand
Angesichts der sich ausbreitenden Affenpocken hat die Gouverneurin des Bundesstaates New York den Notstand ausgerufen. «Diese Massnahme erlaubt es uns, schneller auf den Ausbruch zu reagieren und zusätzliche Schritte zu unternehmen, um mehr New Yorker zu impfen», sagte Kathy Hochul in einer am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Mitteilung.
Man müsse zur Eindämmung des Virus «jedes Werkzeug nutzen» und besonders Risikogruppen so gut wie möglich schützen.
Dafür werde unter anderem die Kontaktverfolgung intensiviert und mehr Gesundheitspersonal mobilisiert, um Schutzimpfungen zu verabreichen. Ausserdem würden die Testkapazitäten ausgebaut. Der Notstand gilt vorerst bis zum 28. August. Ebenfalls am Freitag meldete das Gesundheitsministerium des Bundesstaats 1383 bestätigte Infektionen mit dem Affenpockenvirus, die sich hauptsächlich in der Millionenmetropole New York konzentrieren – das entspricht etwa einem Viertel aller bisher in den USA registrierten Fälle.
Aktuell konzentriert sich der Ausbruch weitgehend auf Männer, die Sex mit Männern haben. In den USA wurden jedoch nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC bereits Fälle bei Kindern bestätigt. Bei einer Affenpocken-Infektion können Hautausschlag, geschwollene Lymphknoten sowie Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen auftreten. In der Regel verläuft die Krankheit nicht tödlich, allerdings wurden am Freitag und Samstag die ersten beiden europäischen Todesfälle in Spanien bekannt.
SDA
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