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LiveTicker zur Nachfolge von Alain Berset
SP tritt mit Beat Jans und Jon Pult zur Bundesratswahl an | 18 Wahlgänge für zwei Nominationen

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 13. Dezember wählt die Bundesversammlung einen Nachfolger von Bundesrat Alain Berset.

  • Die SP-Bundeshausfraktion hat sich entschieden, Beat Jans und Jon Pult ins Rennen zu schicken.

Artikel zum Thema:

SP setzt auf Zweierticket

Pult glänzt, Jositsch räuspert sich und der Sonnyboy klopft Sprüche

Interview mit Beat Jans

Interview mit Jon Pult

So hat die SP gewählt

Die SP hat die Resultate aller 18 Wahlgänge veröffentlicht. Beat Jans hat es demnach als erster auf das Zweierticket geschafft. Er schlug im 10. Wahlgang mit 29:20 Stimmen Evi Allemann. Jon Pult konnte sich im letzten Wahlgang durchsetzen – und zwar gegen Fraktionspräsidenten Roger Nordmann mit 27:22 Stimmen.

Warum dauerte der Wahlprozess so lange?

Für die Bestimmung von Beat Jans und Jon Pult als offizielle SP-Bundesratskandidaten waren 18 Wahlgänge nötig. Das sagte SP-Fraktionspräsidentin Samira Marti bei der Präsentation der beiden in Bern.

Auf die Frage, wieso die Bekanntgabe der Nominationen rund zweieinhalb Stunden länger dauerte als geplant, sagte Marti, es sei von Beginn an klar gewesen, dass nicht schon nach dem ersten oder zweiten Wahlgang ein Entscheid vorliege. Sechs Kandidierende zu haben, habe den Prozess verlängert. Marti gab als weiteren Grund für die Verzögerung auch ein neues, internes Wahlreglement an.

Die SP präsentiert ihre beiden Bundesratskandidaten an einer Medienkonferenz in Bern. (25. November 2023)

Marti sagte weiter, mit dem Kandidaten der Grünen, Nationalrat Gerhard Andrey, werde die SP-Fraktion ein Hearing durchführen. (SDA)

Co-Präsidium: «Kompetente und engagierte» Kandidaten nominiert

Die SP hat nach Ansicht des Partei-Co-Präsidiums zwei «hervorragende, kompetente und engagierte» Parteimitglieder für die Nachfolge von Bundesrat Alain Berset nominiert.

Es sei ein fairer und interessanter Wahlkampf gewesen, sagte Co-Präsidentin Mattea Meyer. Sie bedankte sich auch bei den unterlegenen vier Kandidaturen. Die nächsten Jahre würden herausfordernd angesichts einer FDP-und-SVP-Mehrheit im Bundesrat, die auch willens sei, ihre Macht auszuspielen.

Deshalb brauche es neben Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider eine starke Stimme im Bundesrat, um die soziale Schweiz voranzubringen. Sowohl Pult als auch Jans könnten diese Stimme sein, sagte Meyer. (SDA)

Persönlichkeit wird laut Pult die Wahl entscheiden

Auch der Bündner Nationalrat Jon Pult zeigte sich geehrt über das Vertrauen der Fraktion. Seine Hauptmotivation sei, die Vielfalt der Schweiz zu stärken und so Zusammenhalt zu schaffen. Es gelte auch aufzuzeigen, dass diese eine Stärke sei und diese in Kohäsion umzuwandeln, so der Bündner Nationalrat Pult.

Auf sein junges Alter angesprochen sagte Pult, die Frage nach seiner Erfahrung sei legitim. Er habe sich gefragt, ob er bereit sei und sei zum Schluss gekommen, das sei der Fall.

Pult findet, die Bundesratswahl sei eine Persönlichkeitswahl. Das entscheide letztendlich, wer Bundesrat werde. In den Positionen seien sich er und sein Mitbewerber, der Baselstädtische Nationalrat Beat Jans, sehr ähnlich. (SDA)

Jans will als Brückenbauer agieren

Die offiziellen SP-Bundesratskandidaten Beat Jans und Jon Pult haben sich nach der Fraktionssitzung geehrt gezeigt. Es sei eine Mischung aus Unglaube und grossem Respekt und eine riesige Ehre, von der Fraktion ausgewählt worden zu sein, sagte der Baselstädter Regierungspräsident Beat Jans vor den Medien.

Er freue sich auf die Zeit vor der Bundesratswahl. Er stamme aus einfachen Verhältnissen und hätte nie geglaubt, Bundesratskandidat zu werden, sagte Jans.

Die beiden Bundesratskandidaten der SP Beat Jans (l.) und Jon Pult. (25. November 2023)

Jans möchte als Brückenbauer agieren, denn wenn Stadt und Land auseinanderdrifteten, wolle er dazu beitragen, dass beide zueinanderfänden. Und er wolle zeigen, dass der Bundesrat mehrheitsfähige Lösungen schaffen könne, die für beide Seiten stimmen würden, so Jans weiter. (SDA)

Entscheidung ist gefällt

Die SP schickt den Baselstädter Regierungspräsidenten Beat Jans und den Bündner Nationalrat Jon Pult in die Bundesratswahlen am 13. Dezember. Die Fraktion schlägt sie als mögliche Nachfolger von Bundesrat Alain Berset vor, wie die Partei am Samstag mitteilte.

Die SP-Bundesratskandidaten Jon Pult (3. v. l. und Beat Jans (3. v. r.) nach der Wahl ihrer Partei im Bundeshaus in Bern. (25. November 2023)

Nach 18 Wahlgängen ist Schluss

18 Wahlgänge hat die SP gebraucht, um die beiden Kandidierenden zu bestimmen. Jetzt sollte die Medienkonferenz dann bald beginnen.

Start der Medienkonferenz nicht vor 14.30 Uhr

Die SP wollte heute um 12.30 Uhr bekanntgeben, mit wem sie am 13. Dezember zur Bundesratswahl antritt. Die Medienkonferenz verzögert sich nun aber, wie die Partei via X mitteilt. Aus dem neu angepeilten Start um 13.30 Uhr wird auch nichts. Jetzt heisst es, frühester Beginn 14.30 Uhr. Der Grund ist offenbar die noch andauernde Nomination. Das könnte auf knappe Resultate bei der internen Ausmarchung hindeuten. Dabei wird ein neues Verfahren angewandt: Jeder Platz wird einzeln ausgemehrt, und nicht mehr alle Plätze gemeinsam. Taktische Spiele werden so komplizierter.

Baptiste Hurni, SP-NE, vorne, und Barbara Gysi, SP-SG, tragen die Abstimmungsurnen zum Fraktionszimmer, waehrend der Fraktionssitzung der SP vor der Bekanntgabe der offiziellen Kandidaten der SP fuer die Bundesratswahl als Nachfolge von Bundesrat Alain Berset, am Samstag, 25. November 2023, im Bundeshaus in Bern. Die Fraktionsmitglieder der SP waehlen heute die offiziellen Kandidaten fuer die Nachfolge von Bundesrat Alain Berset. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)

Jositsch und Nordmann wohl chancenlos

Der Entscheid der SP, auf ein Zweierticket zu setzen, schmälert die Chancen von Daniel Jositsch und dem ehemaligen Bundeshaus-Fraktionschef Roger Nordmann massiv. Von den restlichen vier Kandidaturen werden Jon Pult aus Graubünden die grössten Chancen eingeräumt. Um den zweiten Platz streiten sich demnach die Berner Regierungsrätin Evi Allemann, der Basler Regierungspräsident Beat Jans und der Berner Nationalrat Matthias Aebischer.

SP-Fraktion präsentiert Zweierticket

Die SP-Bundeshausfraktion hat sich am Freitag für eine Zweierkandidatur für die Nachfolge von Alain Berset bei den Bundesratswahlen am 13. Dezember entschieden. Infrage kämen Frauen und Männer aus allen Landesgegenden und Sprachregionen, teilte die SP mit.

Die beiden offiziell für die Partei Kandidierenden werden am Samstag vorgestellt, wie die SP über X, vormals Twitter, mitteilte. Für die Zweierkandidatur bewerben sich der Berner Nationalrat Matthias Aebischer, die Berner Regierungsrätin Evi Allemann, der Bündner Nationalrat Jon Pult, der Basler Regierungsrat Beat Jans, der Zürcher Ständerat Daniel Jositsch sowie der Waadtländer Nationalrat Roger Nordmann.

Die SP-Bundesfraktion entschied am Freitag zudem, während der ab dem 4. Dezember stattfindenden Wintersession sämtliche Kandidierenden für die Bundeskanzlerwahl sowie den Kandidaten der Grünen für die Bundesratswahlen, den Freiburger Nationalrat Gerhard Andrey, anzuhören. (SDA)

Jositsch gab am meisten zu reden

 Roger Nordmann, Daniel Jositsch, Evi Allemann, Matthias Aebischer, Jon Pult und Beat Jans (v. l.).

Sechs wollen rein, nur zwei kommen auf das Ticket. Die SP gibt heute bekannt, wer von den offiziellen Kandidaten aufs Bundesratsticket der Partei kommt.

Am Donnerstag hat der SP-Parteirat alle sechs Kandidaten und Kandidatinnen als für vorbehaltlos qualifiziert bezeichnet. Am Freitag hat die Bundeshausfraktion dann über die Grösse des Tickets entschieden.

Im Vorfeld am meisten zu reden gab die Personalie Daniel Jositsch. Er ist bei der Bevölkerung mit Abstand der beliebteste Kandidat, ist aber bei der SP in Ungnade gefallen. Er hatte sich forsch um die Nachfolge von Simonetta Sommaruga bemüht und sich parteiintern damit keine Freunde gemacht.

Das sind die sechs Kandidierenden

EVI ALLEMANN: Die Berner SP-Regierungsrätin und frühere Nationalrätin (Jahrgang 1978) versucht zum zweiten Mal den Sprung in die Landesregierung. Die bernische Direktorin für Inneres und Justiz bewarb sich bereits 2022 um die Nachfolge von Bundesrätin Simonetta Sommaruga, schaffte es aber nicht aufs Ticket der SP-Fraktion. Allemann ist die einzige Frau, die als mögliche Nachfolgerin von Bundesrat Alain Berset ins Rennen steigt. Beobachter räumen ihr eher geringe Chancen ein. Mit Albert Rösti sitzt bereits ein Berner im Bundesrat. Zudem sind amtierende Parlamentsmitglieder im Bundeshaus besser vernetzt. Allemann verfügt trotz ihres relativ jungen Alters über eine lange politische Karriere. Mit 19 Jahren wurde sie zur jüngsten Grossrätin des Kantons Bern gewählt. Sie war 15 Jahre lang Nationalrätin – zu Beginn ebenfalls die Ratsjüngste – und wechselte 2018 in die Berner Kantonsregierung. Zwischenzeitlich präsidierte sie den Verkehrs-Club der Schweiz (VCS).

MATTHIAS AEBISCHER: Der Berner Nationalrat Matthias Aebischer (Jahrgang 1967) sagte Mitte September vor den Medien, er sei nach einer Zeit des Nachdenkens im Sommer zum Schluss gekommen, dass er alle Voraussetzungen fürs Bundesratsamt mitbringe. Er habe einen klaren Gestaltungswillen, sei ein Teamplayer, habe eine gewinnende Art und wolle in wichtigen Fragen tragfähige Lösungen finden, etwa in der Energiepolitik. Aebischer politisiert seit bald zwölf Jahren im Nationalrat. Vor seiner Zeit im Bundeshaus war Aebischer unter anderem Moderator verschiedener Sendungen beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) und erlangte dadurch in der Deutschschweiz grosse Bekanntheit. Sollte Aebischer gewählt werden, wäre der Kanton Bern doppelt in der Landesregierung vertreten.

BEAT JANS: Jans (Jahrgang 1964) hat am 22. September an einer Medienkonferenz bekanntgegeben, dass er Bundesrat werden will. Er bewerbe sich mit grosser Motivation und erachte es nicht als selbstverständlich, dass er kandidieren könne. Es wäre für ihn eine «unglaubliche Ehre», an der Geschichte der Schweiz weiterschreiben zu dürfen, sagte Jans. Politbeobachter sehen Jans als einen der Favoriten auf den Regierungsposten. Er amtet seit 2021 als Regierungspräsident und Vorsteher des Präsidialdepartements des Kantons Basel-Stadt. Von 2010 bis 2020 war er Nationalrat. Während seiner Zeit als Bundesparlamentarier war er fünf Jahre lang Vizepräsident der SP Schweiz.

DANIEL JOSITSCH: Der Zürcher SP-Ständerat Daniel Jositsch (Jahrgang 1965) gab Anfang September seine Kandidatur bekannt. Er habe sich die erneute Kandidatur lange überlegt, sagte er damals vor den Medien. Er habe einen «Höllenrespekt» vor dem Amt des Bundesrats. Doch er sei in die Politik gegangen, um mit Willen und Lust die Probleme anzugehen und mitzugestalten. Im vergangenen Jahr schaffte es Jositsch nicht aufs offizielle Ticket seiner Fraktion, weil damals für die Nachfolge von Simonetta Sommaruga Frauen-Kandidaturen im Vordergrund standen. Trotzdem erhielt Jositsch am Wahltag mehrere Dutzend Stimmen. Schliesslich machte die jurassische Ständerätin Elisabeth Baume-Schneider das Rennen. Für Jositsch als Bundesrat spricht unter anderem seine Erfahrung in Bundesbern und seine urbane Herkunft. Jositsch gilt als Vertreter des rechten Flügels der SP.

ROGER NORDMANN: Der Waadtländer SP-Nationalrat Roger Nordmann (Jahrgang 1973) gilt als politisches Schwergewicht. Erst im Juni gab er überraschend das Präsidium der SP-Bundeshausfraktion ab, nach acht Jahren im Amt. Anfang Oktober gab er seine Absicht bekannt, für die Nachfolge von Alain Berset zu kandidieren. Nordmann ist der einzige Westschweizer im Rennen. Der Lausanner ist seit 2004 Nationalrat. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die Energiepolitik. Nordmann sieht sich als Brückenbauer. Seine Kandidatur sei nicht die eines Romands, sondern eine sprachübergreifende und die eines Schweizers, sagt er. Angesichts der dramatischen Zeitenwende brauche es keinen Bundesrat mit regionalen Interessen. Ein dritter Westschweizer in der Landesregierung sei damit durchaus möglich.

JON PULT: Der Bündner Nationalrat Jon Pult (Jahrgang 1984) ist von vielen für die Berset-Nachfolge ins Spiel gebracht worden und hat Anfang Oktober Interesse an Bersets Sitz angemeldet. Er, der sich selbst als dreisprachigen Bündner bezeichnet, ist seit vier Jahren im Nationalrat und gilt als eines der grössten Talente der SP und als guter Rhetoriker. Schon ein Jahr nach seinem Einzug ins Parlament machte ihn die SP zu einem ihrer Vizepräsidenten. Als Regierungsmitglied möchte der jüngste unter den Kandidierenden den Zusammenhalt der Schweiz stärken. Als grösste Herausforderungen nannte Pult bei der Ankündigung seiner Kandidatur die Reform des Gesundheitswesens, die Klima- und die Europapolitik. Ein Exekutivamt hatte Pult bisher noch nicht inne. (SDA)

red/SDA