Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Ungarns EU-Ratspräsidentschaft
Möglicher Moskau-Besuch Orbans besorgt die EU

FILE - Hungary's Prime Minister Viktor Orban, left, arrives for an EU summit in Brussels, June 27, 2024. When Hungary takes over the helm of the European Union on Monday July 1, 2024 many politicians in Brussels will have the same thing on their minds: whether populist Prime Minister Viktor Orbán will use the role to further his reputation as the bloc?s main spoiler. (AP Photo/Geert Vanden Wijngaert, File)
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

In der EU haben Gerüchte Besorgnis ausgelöst, der ungarische Regierungschef Viktor Orban reise wenige Tage nach der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft durch sein Land nach Moskau. «Der rotierende EU-Ratsvorsitz hat kein Mandat, im Namen der EU mit Russland einen Dialog zu führen», warnte EU-Ratspräsident Charles Michel am Donnerstag im Onlinedienst X. 

Michel fügte hinzu, hinsichtlich des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sei die Haltung des Europäischen Rates «klar»: «Russland ist der Aggressor, die Ukraine ist das Opfer. Kein Gespräch über die Ukraine kann ohne die Ukraine stattfinden.»

Der polnische Regierungschef Donald Tusk ging auf X ebenfalls auf die Gerüchte einer bevorstehenden Russland-Reise Orbans ein. «Die Gerüchte über Ihren Besuch in Moskau können nicht wahr sein, Ministerpräsident Viktor Orban, oder können sie doch?", schrieb Tusk.

Zuvor hatten das Investigativ-Portal «Vsquare» und die Sendergruppe RFE/RL unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet, es werde damit gerechnet, dass Orban am Freitag den russischen Staatschef Wladimir Putin in Moskau treffe. Es wäre der erste Moskau-Besuch eines europäischen Staats- oder Regierungschefs seit einer Visite des österreichischen Bundeskanzlers Karl Nehammer im April 2022. Orban hatte Putin im Oktober 2023 bei einem Gipfeltreffen in Peking getroffen.

(FILES) This pool photograph distributed by Russian state owned agency Sputnik shows Russia's President Vladimir Putin meeting with Hungarian Prime Minister Viktor Orban on the sidelines of the Third Belt and Road Forum in Beijing on October 17, 2023. After months of treating the European Union with all the evils, Hungarian Prime Minister Viktor Orban takes the rotating presidency on Monday, July 1, 2024, more isolated than ever by his position on the war in Ukraine. (Photo by Grigory SYSOYEV / POOL / AFP)

Die ungarische Regierung wollte sich am Donnerstag auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht zu den Berichten äussern. Am Montag hatte Orban allerdings angekündigt, es werde «überraschende Neuigkeiten aus überraschenden Orten geben».

Ungarn hatte am Montag die rotierende EU-Ratspräsidentschaft bis zum Jahresende übernommen. Am folgenden Tag war Orban zum ersten Mal seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 nach Kiew gereist und hatte dort Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski geführt. Orban drängte Selenski dabei zu einer zeitlich begrenzten Waffenruhe mit Russland, um Friedensgespräche zu ermöglichen. Selenski hielt dem entgegen, sein Land wolle einen «gerechten Frieden», und rief Orban auf, zusammen mit Ungarns internationalen Partnern Kiew zu unterstützen.

epa11452148 Ukrainian President Volodymyr Zelensky (R) shakes hands with Hungarian Prime Minister Viktor Orban (L), during their meeting in Kyiv, Ukraine, 02 July 2024. The Hungarian prime minister arrived in Kyiv to discuss 'European peace' with the Ukrainian president as well as current issues in Hungarian-Ukrainian bilateral relations, the Hungarian government spokesman Zoltan Kovacs said. This is Orban's first official visit to Ukraine since the beginning of the Russian invasion in 2022.  EPA/SERGEY DOLZHENKO

Orban unterhält trotz des seit Ukraine-Kriegs weiter enge Beziehungen zu Moskau. Sanktionen gegen Russland und Finanzhilfen der EU für Kiew hat der ungarische Regierungschef mehrfach verzögert. Zudem kritisierte er die Eröffnung der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine.

Nach der vom Westen kritisierten Wiederwahl Putins im März gratulierte Orban dem Kreml-Chef. Dabei versicherte er, es herrsche weiterhin «gegenseitiger Respekt» zwischen beiden Ländern – «selbst in herausfordernden geopolitischen Kontexten».

AFP/anf