Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Notlösung wegen Lieferengpässen
Sony chartert kurzerhand Jumbo 747 fürs Festtagsgeschäft

Sonderflug für Fans der digitalen Spielwelt: Eine Boeing 747 der Gesellschaft Korean Air Cargo.  
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Sehnlichst warten viele Menschen auf die Playstation 5. Doch die Spielkonsole von Sony ist weltweit so begehrt, dass sie kaum zu ergattern ist – und das schon seit Verkaufsstart im November 2020. Bei Schweizer Händlern ist die PS5 derzeit nicht einmal mehr vorzubestellen. Und diejenigen, die auf Auktionsplattformen die begehrte Spielkonsole anbieten, verlangen überhöhte Preise. In der Schweiz kostet die PS5 im Handel 499 Franken – auf Schweizer Auktionsplattformen verlangen Reseller um die 800 Franken.

Nun hat Hersteller Sony einen unkonventionellen Weg eingeschlagen, um das Lieferproblem fürs Weihnachtsgeschäft etwas abzufedern. Wie der Konzern gegenüber der britischen Boulevardzeitung «The Sun» bestätigte, wurden in Seoul drei Frachtflugzeuge der Korean Air gechartert, die jeweils 50 Palette mit der Konsole PS5 nach London transportiert haben. Zwei weitere Jumbojets des Typs Boeing 747 sollen bis Mitte November in London landen.

Zwölf Sattelschlepper sollen für die Beförderung der «Monsterpalette» mit den Konsolen in die Verteilzentren benötigt worden sein, schreibt die Zeitung. Wie viele PS5 auf jedem Palett transportiert wurden, kann nur geschätzt werden. «Jedes Flugzeug kann 100 Tonnen Ausrüstung auf fast 50 Paletten transportieren. Das bedeutet, dass Millionen von Spielern dieses Weihnachten jetzt lächeln werden», zitiert die «Sun» einen Sprecher von Sony, der von einer «phänomenalen Operation» und «beispiellosen Luftbrücke» sprach und versicherte, dass diese Aktion vor allem dazu gedient habe, «Fans nach der problematischen Verfügbarkeit der Konsole glücklich zu machen».

Mangel an Chips

Verantwortlich für die Lieferengpässe bei der Playstation 5 ist nicht nur die immens grosse Nachfrage, sondern insbesondere eine weltweite Knappheit von Halbleiterchips, die in der derzeitigen Konsolengeneration verbaut sind. Auch die Konkurrenten Nintendo und Xbox haben derzeit schwer mit der Chip-Knappheit zu kämpfen. Die neuen Generationen ihrer Konsolen Switch und Xbox sind auch Monate nach der Markteinführung schwer zu bekommen.

Zurzeit gebe es keine Hinweise auf eine Entspannung der Bauteileengpässe, sagte Nintendo-Chef Shuntaro Furukawa letzte Woche, nachdem Nintendo bekannt gegeben hatte, dass es die Absatzprognose für seine Spielkonsole Switch wegen der weltweiten Mikrochip-Knappheit senken müsse.

Sony will sich des Problems mit der Knappheit entledigen. Laut Finanzchef Hiroki Totoki wolle Sony bis zum 31. März nächsten Jahres 14,8 Millionen PS5-Konsolen herstellen. Dafür habe man sich genügend Halbleiterchips gesichert, sagte Totoki anlässlich einer Investorenpräsentation.

Lichtblick für Schweizer Kunden

Laut der «Sun» haben die PS5-Sonderflüge ihre Wirkung bereits gezeigt. Während Anfang Oktober nur 4 Geschäfte im Vereinigten Königreich Konsolen auf Lager gehabt hätten, seien nun bereits bei 13 Läden die Regale wieder mit Konsolen gefüllt, berichtet sie. Ob eine solche Luftbrücke auch für das europäische Festland geplant ist, ist nicht bekannt.

Aktuell bekommt man hierzulande die PS5 bei Mobilfunkbetreiber. (Lesen Sie dazu auch: Die Playstation 5 gibt es nur mit einem neuen Mobilfunkabo). Aber bei kaum einem Händler ist sie auf Lager.

Die schon gar nicht mehr so neue PS5: Für Gamer setzt seit Monaten Chip-Mangel die Grenzen.

«Kunden können derzeit keine Playstation 5 vorbestellen», sagt Alex Hämmerli, Senior Public Relations Manager der Digitec Galaxus AG, auf Anfrage. Die Nachfrage sei derart gross, dass allein das Abarbeiten der Vorbestellungen Monate in Anspruch nehmen würde. Zum grossen Weihnachtsgeschäft mit der PS5 wird es beim grössten Schweizer Online-Warenhaus deshalb nicht kommen. Hämmerli stellt aber in Aussicht, dass man bis Weihnachten im Rahmen von Bundles noch ein paar PS5 in den Verkauf bringen werde.

Wie viele das sein werden und wann man diese im Shop bestellen kann, könne er aber nicht sagen. Erfahrungsgemäss dauere es nur wenige Minuten, bis die Konsolen wieder ausverkauft seien. Interessenten müssten deshalb regelmässig im Onlineshop vorbeischauen, ob ein kleiner Nachschub an Konsolen zum Verkauf freigegeben worden ist.

Auch bei World of Games können Kunden die PS5 nicht vorbestellen. «Unser aktuelles Kontingent an PS5-Konsolen ist leider bereits ausverkauft. Den Vorverkauf für die PS5 müssen wir deshalb für unbestimmte Zeit unterbrechen», schreibt der Schweizer Videospiele-Versandshop auf seiner Website. So ähnlich liest es sich auch bei den anderen Anbietern. Anfragen zu den Lieferengpässen hat Sony Schweiz bislang noch nicht beantwortet.

Konsole ab Werk

Trotz der Lieferengpässe verkauft sich die PlayStation 5 – falls verfügbar – gut. Seit dem Verkaufsstart wurden bereits mehr als 13 Millionen Exemplare verkauft. Eine weitere Verkaufsquelle hat Sony nun in Europa mit dem Werksverkauf in Deutschland lanciert. Damit kann man Konsolen, Zubehör und Spiele direkt beim Hersteller kaufen. Die PlayStation5 ist aber derzeit auch dort noch nicht verfügbar.

In den USA ging der «Direct Store» bereits im Jahr 2019 an den Start. Ob und wann der Direktverkauf auch in der Schweiz möglich sein wird, ist noch nicht bekannt. Vorerst startet der Online-Vertrieb noch in Grossbritannien, Frankreich, Irland, Belgien, den Niederlanden und Luxemburg.

nag