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Lieferengpässe in der Schweiz
Die Playstation 5 gibt es nur mit einem neuen Mobilfunkabo

In der Schweiz ist der Verkauf der neuen Playstation 5 harzig angelaufen. Die Lieferprobleme halten an.
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Sieben Jahre mussten Videospielerinnen und Videospieler warten, bis Sony im vergangenen Spätherbst die neue Playstation 5 auf den Markt brachte. Doch für viele Gamer aus der Schweiz dauert das Warten bis heute an. «Aktuell nicht lieferbar und kein Termin vorhanden», heisst es etwa beim Onlinehändler Digitec, wenn man dort die neue Spielkonsole bestellen möchte.

Auch andere grosse Anbieter wie Interdiscount und Media-Markt geben auf ihren Websites an, dass die begehrten Konsolen mit ihrer verbesserten Spielegrafik und überarbeiteten Eingabegeräten vergriffen sind.

Videospieler wundern sich deshalb, dass Mobilfunkbetreiber wie Salt und Swisscom die Playstation 5 anbieten – allerdings unter einer Bedingung. Kunden müssen wechseln und ein neues Mobilfunkabonnement beim entsprechenden Betreiber abschliessen. Bei Salt läuft die Aktion noch.

Die Swisscom hatte das spezielle Angebot um Pfingsten lanciert. Das sorgt bei langjährigen Kunden des Marktführers für Ärger, weil sie sich benachteiligt fühlen.

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Beide Mobilfunkanbieter teilen auf Anfrage mit, die Spielkonsolen direkt bei Hersteller Sony zu «üblichen Marktpreisen» bezogen zu haben. Mit anderen Worten: Der japanische Elektronikkonzern hat trotz Lieferengpässen und wartenden Privatkonsumenten Kontingente der Playstation 5 an Unternehmen abgegeben, die ausserhalb des Handels tätig sind.

Digitec, Media-Markt und Interdiscount lehnten einen Kommentar zu dieser Praxis ab. Sony Schweiz liess mehrere Anfragen unbeantwortet.

Zur Anzahl der bezogenen Geräte machen die Swisscom und Salt keine Angaben, ebenfalls nicht zur Zahl der als Prämie abgegebenen Playstations 5. Beide Mobilfunkanbieter verweisen dabei auf das Geschäftsgeheimnis.

Mobilfunkanbieter binden Gamer an sich

Branchenkenner halten es für einen geschickten Schachzug, eine Playstation 5 als Bonus abzugeben. Das sei ein Versuch von Swisscom und Salt, die Gamer nicht nur als Mobilfunkkunden an sich zu binden, sondern auch als Festnetzkunden. Auf der neuen Spielkonsole können die Spieler übers Internet auch gegeneinander antreten. Das setzt Internetanschlüsse mit schnellen Übertragungsgeschwindigkeiten voraus.

Verantwortlich für die Lieferengpässe bei der Playstation 5 ist eine weltweite Knappheit von Halbleiterchips, die in der aktuellen Konsolengeneration verbaut sind. Doch nicht nur die PS5 ist davon betroffen, sondern auch das Konkurrenzprodukt von Microsoft: die Xbox-Serie X. Hersteller von anderen Elektronikgeräten sowie die Automobilindustrie sind ebenfalls von den Halbleitern abhängig.

Auslöser ist die Corona-Krise. Während der Lockdowns stieg einerseits die Nachfrage nach Unterhaltungselektronik an. Auf der anderen Seite war die globale Logistik zeitweise unterbrochen. Viele Fabriken hatten ihre Produktion heruntergefahren, Flugzeuge blieben am Boden und Frachtschiffe in den Häfen. An der Fachmesse Computex in Taipeh sagte Intel-Chef Pat Gelsinger, dass sich das Problem noch mehrere Jahre hinziehen könnte.

Handel rechnet mit anhaltenden Engpässen

Diese Unsicherheiten machen es auch für den Schweizer Handel schwierig, den Kunden sichere Angaben zu machen. «Wir rechnen damit, dass der Engpass mindestens bis Ende Jahr andauern wird», sagt ein Sprecher der Migros-Tochtergesellschaft Digitec.

Das Unternehmen handhabe den Verkauf der Playstation 5 zurzeit so, dass die Konsole im Shop auf «bestellbar» geschaltet werde, sobald eine neue Lieferung komme. «Wenn das Kontingent nach ein bis zwei Stunden vergriffen ist, schalten wir das Angebot wieder offline», so der Digitec-Sprecher.

Der Chef von Media-Markt Schweiz bestätigt, mit Sony über die Verfügbarkeit von weiteren Lieferungen zu verhandeln. «Jedoch können wir dazu keine verlässlichen Informationen geben», so Christoph Geiselmayr.

Es sieht also danach aus, als müssten Gamer noch eine Menge Geduld aufbringen.