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Fifa-Affäre eskaliert
Sonderstaatsanwalt eröffnet Strafverfahren gegen Infantino

Ungewisse Zukunft: Gegen Fifa-Präsident Gianni Infantino wird ein Strafverfahren eröffnet.
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Nur zwei Tage nach der Kündigung von Michael Lauber eskaliert die Affäre um den Bundesanwalt. Der ausserordentliche Staatsanwalt Stefan Keller, der die Fifa-Affäre rund um Lauber untersucht, will gegen den scheidenen Bundesanwalt ein Strafverfahren eröffnen. Keller beantragt zu diesem Zweck den beiden zuständigen Kommissionen des National- und des Ständerats, Laubers Immunität aufzuheben.

Das schreibt die Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft (AB-BA) in einer Medienmitteilung. Die AB-BA war es auch, die Keller als ausserordentlichen Staatsanwalt Ende Juni eingesetzt hat. Keller ist hauptamtlich Präsident des Ober- und Verwaltungsgerichts des Kantons Obwalden.

Gleichzeitig eröffnet Keller ein Strafverfahren gegen Gianni Infantino, den Chef des Weltfussballverbands Fifa, sowie den Walliser Oberstaatsanwalt Rinaldo Arnold. Lauber, Infantino und Arnold waren Teilnehmer an den geheimen und nicht protokollierten Treffen, welche Lauber im Endeffekt das Amt gekostet haben.

Lauber noch geschützt

Keller kommt laut Mitteilung zum Schluss, dass im Zusammenhang mit diesen Treffen ein strafbares Verhalten besteht. Konkret gehe es um Amtsmissbrauch, Verletzung des Amtsgeheimnisses, Begünstigung und die Anstiftung zu diesen Tatbeständen. Weitere Straftatbestände und Verfahrenseröffnungen blieben vorbehalten, heisst es in der Mitteilung. Betont wird darin auch, dass für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung gelte.

Während der Staatsanwalt gegen Infantino und Arnold sofort ein Verfahren eröffnen kann, ist Lauber vorderhand noch durch die Immunität seines Amtes geschützt. Über die Aufhebung der Immunität beschliessen werden die Immunitätskommission des Nationalrats und die Rechtskommission des Ständerats.

Ergeht es Infantino wie Blatter?

Für Infantino kann die Strafermittlung sehr ungemütlich werden. Möglich ist, dass ihn die Fifa-Gremien im Amt suspendieren, weil gegen ihn ermittelt wird. So jedenfalls erging es Infantinos Amtsvorgänger Sepp Blatter und auch seinem früherem Chef bei der Uefa, Michel Platini.