AboKommentar zum DatenskandalSo werden wir Gefangene im eigenen Land
Das elektronische Impfbüchlein ist vor unberechtigtem Zugriff katastrophal schlecht geschützt. Wenn der Bund die Zusammenarbeit mit den Betreibern nicht einstellt, wird es ungemütlich.
Es ist ein Datendebakel, wie wir es in der Schweiz noch selten erlebt haben. Und es trifft uns an empfindlichster Stelle: Ausgerechnet der elektronische Impfausweis, den die Stiftung Meineimpfungen.ch im Auftrag des Bundes betreibt, ist nicht sicher, wie sich jetzt zeigt. Mit ein paar simplen Kniffen haben sich findige Computerfreaks innert Stunden Zugriff auf Impfdaten von 450’000 Personen verschafft. Dabei ist es diese Plattform, die der Bund als Basis für ein international anerkanntes Corona-Impfzertifikat nutzen wollte – und es allen Ernstes immer noch will: Die Zusammenarbeit solle fortgesetzt werden, teilte das Bundesamt für Gesundheit nach Bekanntwerden des Skandals mit.