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Geldblog: Bitcoins und Co.
So riskant sind Kryptowährungen

Schwankungsanfällig und riskant: Anleger von Kryptowährungen brauchen Nerven wie Drahtseile.
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Viele Medien, Banker und Anlageberater empfehlen in den letzten Wochen und Monaten auch bei konservativer Anlagetaktik, einen Anteil in Kryptowährungen zu investieren. Andererseits warnen viele andere Fachleute vor einer Blase und einem grossen Risiko bei Kryptowährungen. Wie ist Ihre aktuelle Einschätzung? Ist ein Anteil von 5 bis 10 Prozent des Anlagevolumens in Kryptowährungen verantwortbar oder sogar sinnvoll? Leserfrage von R.M.

Kryptowährungen sind noch eine sehr junge Anlageklasse. Entsprechend wenig Erfahrungen haben wir alle mit diesen. In den letzten Jahren haben sie sich für einige Anlegerinnen und Anleger als sehr lukrativ erwiesen. Die Kurse von bekannten Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum, welche nicht nur eine Kryptowährung, sondern auch eine Plattform ist, sind zeitweise explodiert und haben einige Leute reich gemacht. Das macht Eindruck, ist allerdings kein Garant dafür, dass auch Sie, wenn Sie nun neu in Kryptowährungen einsteigen würden, ebenfalls Traumrenditen erreichen würden.

Sicher ist, dass Kryptowährungen extremen Schwankungen ausgesetzt sind. Gerade für potenzielle Neueinsteiger lohnt es sich, wenn Sie sich vor einem Kauf die Kursgrafiken von Bitcoin oder Ethereum genauer anschauen. Dabei fällt schnell auf, dass sich deren Kurse in den vergangenen Jahren nicht nur vermehrfacht haben, sondern auch rasante Achterbahnfahrten vollzogen haben. Die Kursausschläge bei den Kryptowährungen sind meist noch weit dramatischer als selbst bei vielen ebenfalls volatilen Technologieaktien.

Man muss sich als Privatinvestor ehrlich fragen, wie man emotional mit extrem starken Kursschwankungen umgehen kann. Wenn der Trend mehrheitlich wie in der kürzeren Vergangenheit nach oben zeigt, sind Schwankungen problemlos ertragbar. Wenn der Kurs aber in Schwächephasen, die es auch bei Kryptowährungen jederzeit geben kann, längere Zeit nur noch nach unten zeigen, dürften die Nerven vieler Investoren auf eine harte Probe gestellt werden.

Kryptowährungen sind hoch riskant und eignen sich nur für Leute, die die damit verbundenen hohen Risiken und starken Volatilitäten in Kauf nehmen wollen und können.

Das Gleiche lässt sich freilich auch bei Aktien sagen: Nach all den vielen Börsenrekorden und langen Jahren der Hausse sind sich viele Aktionäre wohl zu wenig bewusst, dass man mit Aktien auch eine lange Baisse erleben kann. Bei Kryptowährungen sollte man neben den Chancen auch die Wahrscheinlichkeit miteinbeziehen, dass man allenfalls während langer Zeit durch ein Jammertal gehen kann und sich nicht vom Traum nach dem schnellen Geld leiten lassen.

Gerade weil Kryptowährungen noch eine junge Anlageklasse sind, wissen wir viel zu wenig, wie sie sich in einer längeren Baisse an den Finanzmärkten verhalten werden und inwiefern sie mit anderen Anlageklassen korrelieren. Wer seine Chancen und Risiken realistisch einschätzt und bereit ist, sehr hohe Risiken einzugehen, kann im Sinne der Diversifikation einen kleinen Teil seines Geldes in Kryptowährungen oder in Finanzprodukte, die an solche gekoppelt sind, investieren. Konservativen Investoren, die Mühe mit starken Kursschwankungen haben, rate ich indes aufgrund der starken Volatilitäten von einem Engagement in Kryptowährungen ab.

Auf keinen Fall würde ich so wie Sie es in Ihrer Frage ansprechen, 5 bis 10 Prozent des Anlagevolumens in Kryptowährungen investieren. Aus meiner Sicht ist dieser Anteil selbst für risikofreudige Leute zu hoch, weil wir schwer voraussagen können, wie sich Kryptowährungen in schwierigen Marktphasen verhalten werden, die uns in den nächsten Jahren angesichts der verschärften Geldpolitik und steigender Inflation wohl erwarten. Kryptowährungen sind hoch riskant und eignen sich meines Erachtens nur für Leute, die die damit verbundenen hohen Risiken und starken Volatilitäten in Kauf nehmen wollen und können.